Neuer Pfarrer in Pegnitz

500 Gläubige und 25 Seelsorger bereiteten Norbert Förster einen glanzvollen Empfang

Rosi Thiem

23.9.2022, 14:24 Uhr
Domkapitular Dr. Heinrich Hohl (links) führte den beliebten Geistlichen Norbert Förster ein.

© Rosi Thiem, NN Domkapitular Dr. Heinrich Hohl (links) führte den beliebten Geistlichen Norbert Förster ein.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Regina Schembs schätzte um die 500 Gläubige, die sich zusammen mit vielen Fahnenabordnungen der Vereine, 25 Seelsorgern und den Ministranten in der Herz Jesu Kirche zum beeindruckenden zweieinhalbstündigen Festgottesdienst versammelt hatten. Zuvor gab es einen glanzvollen Einzug, der von der Jugendbergmannskapelle musikalisch begleitet und von der Feuerwehr Pegnitz abgesichert wurde. Am Portal des Gotteshauses übergab Kirchenpfleger Alexander Nierhoff symbolisch den Schlüssel.

In Jahrhunderten gewachsen

„Das Pfarramt ist mit seinen Aufgaben, Rechten und Pflichten in Jahrhunderten gewachsen und auch seit langer Zeit klar als Hirtendienst bestimmt“, betonte Domkapitular Heinrich Hohl. Der Dienst des leitenden Pfarrers bestehe erst seit wenigen Jahren. Mit der Errichtung der 35 Seelsorgebereiche 2019 wurde dieser Dienst im Bistum eingeführt. Hohl übergab feierlich den Tabernakel-Schlüssel und die Ernennungsurkunde von Erzbischof Ludwig Schick zum Pfarrer der Pfarrei Pegnitz und zum leitenden Pfarrer des Seelsorgebereiches Auerbach-Pegnitz ab dem 1. September. Dieses Amt geht bis zum 31. August 2028.

Die Kirche Herz Jesu war bei dem Gottesdienst voll besetzt. Viele setzten ein Zeichen auf Erwartung und Hoffnung. 

Die Kirche Herz Jesu war bei dem Gottesdienst voll besetzt. Viele setzten ein Zeichen auf Erwartung und Hoffnung.  © Rosi Thiem, NN

Kein Einzelkämpfer

„Ein Pfarrer ist kein Einzelkämpfer und darf nicht als solcher agieren, sondern ist eingebunden in das Pastoralteam des Seelsorgebereichs und in die Gremien von Ehrenamtlichen. Diese Einbindung ist vorgesehen, um den Pfarrer vor unklugen Alleingängen zu schützen und ihn gleichzeitig vor Überforderung zu bewahren. Pfarrer bedürfen der Loyalität der anderen Gläubigen und sie schulden den Gläubigen ihrerseits Loyalität und Wertschätzung“, wandte sich Hohl an die versammelten Gläubigen.

Viele Aufgaben warten zukünftig auf den gebürtigen Pegnitzer, der in Büchenbach aufgewachsen und in der Heimat fest verwurzelt ist. Das zeigte sich auch an der Sympathie und den Erwartungen, die dem 39-jährigen Pfarrer Norbert Förster an diesem Abend entgegengebracht wurden. Viele Grußworte zum Schluss durch mehrere Vertreter des Seelsorgebereiches, der Vertreter der Evangelischen und der Evangelisch-Methodistischen Kirche, der Caritas, des Landrates Florian Wiedemann und des Bürgermeisters Wolfgang Nierhoff setzten auf Hoffnung und Vertrauen.

Erzbischof Dr. Ludwig Schick übergab dem bodenständigen und aufgeschlossenen Büchenbacher die Leitungsfunktion, die bislang der Auerbacher Pfarrer Marek Flasinski CR innehatte. 20.000 Katholiken sind im Seelsorgebereich Auerbach-Pegnitz. Allein in der Pfarrei Herz Jesu Pegnitz befinden sich rund 5000 Gläubige. Viele Aufgaben für den fleißigen Seelsorger, der sich als engagierter Spätberufener nach einer kaufmännischen Ausbildung für ein Theologiestudium in Lantershofen und Bamberg entschieden hat.

Das Beste daraus machen

„Noch nie ist jemand in seiner Pfarrei Pfarrer geworden. Nun muss ich sagen, ein wenig flau war und ist mir schon zumute“, begegnete Pfarrer Norbert Förster ehrlich seinen Aufgaben. „Aber gut, jetzt ist es halt so. Da müssen wir jetzt das Beste daraus machen“, wandte er sich bodenständig an die Gemeinde. „Wenn wir gemeinsam Kirche im Seelsorgebereich gestalten wollen, dann geht es zuallererst darum, dass wir den Herrn lieben und dass wir bereit sind, mit den Talenten, Fähigkeiten und Ressourcen, die wir haben, für seine Sache einzustehen.“

Vieles sei auch in der Kirche passiert, dass nicht mit der frohen Botschaft Jesu zu vereinbaren sei, doch unternehme die Kirche seit einiger Zeit Aufklärung und Transparenz und schaffe Räume, um sich zu entwickeln und jungen Menschen eine Perspektive zu geben.

Domkapitular Hohl ergänzte, bevor es zu einem Empfang mit persönlichen Begegnungen ins Pfarrheim ging: „Nur gemeinsam kann der Aufbau der Gemeinde gelingen, nur gemeinsam kann eine Gemeinde anziehend werden und die Freude am Glauben und Gottvertrauen bezeugen. Da gibt es das alte kurze Gebet: Herz Jesu, bilde unser Herz nach deinem Herzen. Das könnte für dich Norbert, ein Stoßgebet sein, wenn dir alles zu viel, zu schwer, zu lästig wird: Schöpfe aus dem Herzen Jesu für deinen Dienst als Seelsorger, damit die Gottes- und Nächstenliebe dein Leben bestimmt.“

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