Rockenstub`n mit Gästen

"Burgmadla" feiern ihr 50-jähriges Bestehen auf Burg Waischenfeld

Thomas Weichert

3.10.2022, 13:00 Uhr
Die Waischenfelder Burgmadla. Die Aufnahme zeigt die Gruppe in den Anfangsjahren ihrer Auftritte.

© Thomas Weichert, NN Die Waischenfelder Burgmadla. Die Aufnahme zeigt die Gruppe in den Anfangsjahren ihrer Auftritte.

Die aus Funk- und Fernsehen bekannte Gesanggruppe, die auch Kulturpreisträger des Landkreises Bayreuth ist, wurde 1972 anlässlich der 650-Jahrfeier der Stadterhebung von Waischenfeld gegründet. Ihr erstes Lied bei ihrem ersten Auftritt hieß „A Stückla vom Herrgott“. Gründerväter waren der Besitzer der Pulvermühle, Kaspar Bezold – auch genannt „Pulvermüller-Kaspar“ – und der Lehrer Manfred „Freddy“ Friedrich, die beide schon verstorben sind.

Markenzeichen: Gitarre

Bis zu seinem Tod 2009 leitete Freddy die Gesanggruppe, die er stets bei ihren Auftritten mit seiner Gitarre begleitete. Die Burgmadla können auf unzählige und unvergessliche Auftritte in nah und fern sowie im Rundfunk und Fernsehen zurückblicken. 1984 traten sie zum Beispiel in der „Weißblauen Musikparade“ in der Hofer Freiheitshalle auf und 2002 in der Fernsehsendung „Kein schöner Land“ mit Günter Wewel.

Ihre Darbietungen bereicherten Sänger- und Musikantentreffen, Heimatabende, Rockenstubn, Vereinsjubiläen und Familienfeiern. Viele der Aufnahmen wurden mehrfach in den Medien ausgestrahlt.

Stolz auf Förderpreis

Besonders stolz sind die Burgmadla darauf, dass sie im Jahr 1983 mit dem damals erstmals separat zum Kulturpreis verliehenen Förderpreis des Landkreises Bayreuth ausgezeichnet wurden. Der damalige Landrat Dr. Klaus Günter Dietel zählte sie während seiner Laudatio schon zu den gewürfelten Franken.

Das Hauptziel der Frauensinggruppe war und ist die Pflege fränkischer Art und Mundart mit Tracht und Lied. Dabei stehen meist lustige und freche Verse im Vordergrund, die oft selbst gedichtet wurden. Aber auch besinnliche, geistliche und weihnachtliche Lieder stehen auf dem Programm.

Das Repertoire besteht aus überwiegend lustigen und fränkischen Liedern, teilweise überliefert, aber auch neu geschrieben. Bei den Advents- und Weihnachtkonzerten kommen auch internationale Lieder zu Gehör.

Der plötzliche Tod des musikalischen Leiters Manfred Friedrich hatte die Burgmadla stark mitgenommen. Sie standen fast vor dem Aus. Erst nach einem Jahr hatten sie die Freude am Singen wiedergefunden. Auch in den Jahren davor gab es Umbrüche und Unterbrechungen. Einige der Sängerinnen haben geheiratet, Familien gegründet, sind weggezogen, haben jedoch immer wieder zusammengefunden. Wenn auch in veränderter Besetzung.

Heute noch dabei

Die meisten der „alten“ Burgmadla sind andere Wege gegangen, aber vier Sängerinnen der ersten Generation sind auch heute noch dabei. Claudia Leibinger, Kornelia Wickles, Maria Eckert-Rosenberg und Ursula Bohn. Michaela Brendel und Gabi Stenglein am Akkordeon kamen erst später dazu, gehören aber sei vielen Jahren zur festen Stammbesetzung.

Seit 2011 betreut Uli Keller die Proben musikalisch und bereitet das ein oder andere Lied gesangstechnisch vor. „Es ist uns immer eine große Freude, wenn wir unsere Zuhörerinnen und Zuhörer zum Lachen bringen und sie dabei – wenn auch nur für einen kleinen Augenblick – die Sorgen des Alltags vergessen lassen können“, sagen die Burgmadla.

Beim 50-jährigen Bühnenjubiläum am 8. Oktober im Rahmen der Rocknstubn wirken auch die Musikgruppe Dadara, die Männergesanggruppe Belcanto Vocale und der Pegnitzer Mundartdichter Walter Tausendpfund mit. Erwartet werden auch weitere einheimische Künstler. Jeder kann auch spontan sein eigenes Musikinstrument oder sein Strickzeug mitbringen.

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