Kommt am Wochenende die Abkühlung?

Bis zu 37 Grad in Nürnberg: Hitzewelle hat Franken im Griff

Alicia Kohl

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2.8.2022, 12:13 Uhr
Die Sonne brennt weiter erbarmungslos auf Franken herunter.

© Bernd Weißbrod, dpa Die Sonne brennt weiter erbarmungslos auf Franken herunter.

"Wir haben ein fettes Hoch vor unserer Haustür", sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung auf dem Youtube-Kanal von wetter.net. Und genau so wie es klingt, wird das Wetter in den kommenden Tagen auch. Denn das Azorenhoch hält alle Tiefs vom Atlantik von uns fern, die normalerweise immer wieder Wind und Regen mit sich bringen, und verhindert so jegliche Abkühlung. Ein Hitzetief bei Spanien pumpe laut Jung die heißen Luftmassen, die ihren Ursprung in der Sahara haben, immer wieder zu uns nach Mitteleuropa. Am Dienstag und Mittwoch wird es dementsprechend bei 30 bis 34 Grad warm bei nur wenigen Wolken am Himmel, am Donnerstag haben sie sich dann ganz verzogen und die Temperaturen steigen auf 37 Grad, wie der Wetterochs vermeldet. An manchen Orten könnte sogar die 40-Grad-Marke geknackt werden.

Seit Februar sei in Deutschland kein Landregen, als lang anhaltender und gleichmäßig fallender Regen, vorgekommen, so Jung. "Wir brauchen dringend Landregen!" Denn das Frühjahr seien ebenso wie Juni und Juli viel zu trocken gewesen und "wahrscheinlich geht's auch im gesamten August so weiter".

Kälte-Schock und Unwetter?

Laut Wetterochs kommt es am Freitag zu stärkeren Böen. Bis Mittag hält sich die heiße Luft dennoch über Franken und sorgt für 33 bis 36 Grad, am Nachmittag und Abend sorgt eine Kaltfront dann für Wolken. Zugleich steigt aber auch der Luftdruck kräftig an, da sich ein Keil des Azorenhochs nach Norddeutschland vorschiebt. "Ob eine nennenswerte Schauer- und Gewittertätigkeit zustande kommen wird, ist fraglich", so der Wetterochs. Nur zu 20 Prozent käme es zu "feuchtwarmer Luft mit gewittrigen Regenfällen". Trotz möglicher Gewitter und sinkenden Temperaturen bleibt es also weitgehend trocken. "Viel Regen ist nicht in Sicht", stimmt Jung zu.

Ein wenig Zeit zum Durchatmen haben wir zum Wochenende hin aber dann trotzdem. Bis zum Freitag, dem 12. August, bleiben die Temperaturen laut wetter.com voraussichtlich zwischen 20 und 28 Grad und überschreiten damit zumindest nicht die 30-Grad-Marke. Am kommenden Samstag werden es sogar nur 21 Grad bei wolkenbedecktem Himmel und zumindest etwas Regenwahrscheinlichkeit. Kurze Regengüsse seien aber schnell vorbei, so der Diplom-Meteorologe.

"Der nächste unglaubliche Hitzeschub" habe Deutschland also in den kommenden Tagen erstmal im Griff. Behauptungen, dass es Temperaturen wie in diesem Sommer schon immer gegeben hätte, widerspricht Jung scharf. "Nein! Das hat es nicht schon immer gegeben!" So wären die Höchsttemperaturen im Sommer zwischen 30 und 35 Grad gelegen, in diesem Sommer lägen die Spitzenwerte aber zwischen 35 und 40 Grad. "Die 40-Grad-Marke ist in Deutschland nicht immer und nicht sehr oft überschritten worden, in den vergangenen Jahren aber umso häufiger", betont der Meteorologe.

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