Böller im Wasser: Biber erleidet Schock und stirbt

28.12.2015, 17:00 Uhr
Böller im Wasser: Biber erleidet Schock und stirbt

© dpa

Laut Naturschutzbund (Nabu) ist in Berlin am Wochenende ein Biber Opfer einer Böllerattacke geworden. Die Finder des toten Tieres hatten gesehen, wie Kinder im Schlosspark Königs Wusterhausen Silvesterböller auf im Wasser schwimmende Stockenten warfen, wie der Naturschutzbund (Nabu) Berlin am Montag mitteilte.

Das hatte wohl Folgen unter Wasser: Bei dem sechs Monate alten Biber-Weibchen wurden die Trommelfelle zerstört. Dies ergab den Angaben zufolge die Obduktion am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Das Jungtier bekam einen Schock und ertrank. Es sei sehr wahrscheinlich, dass ein Böller die Druckwelle ausgelöst habe, heißt es über den Biber, über den zuvor „B.Z.“ und „Bild“ berichteten.

„Dieser Fall soll zum Nachdenken anregen, welche tragische Wirkung ein „lustiges Böllerwerfen“ haben kann – nicht nur auf Haustiere, sondern vor allem auch auf Wildtiere“, sagte Carmen Baden, Sprecherin des Nabu Berlin. Biber sind streng geschützt.

"Erhebliche Umweltbelastung"

"Die Schießerei führt zu einer erheblichen Umweltbelastung, ist aber auch für viele Tiere ein zentraler Beunruhigungsfaktor", sagte der BN-Landesvorsitzende Hubert Weiger am Montag in Nürnberg. "Bei allem Verständnis über die Freude auf das neue Jahr" riet Weiger dazu, "das Geld nicht sinnlos in Böller zu investieren". Besser sei es, Flüchtlinge finanziell zu unterstützen.

"Es wird genügend geschossen auf dieser Welt", meinte Weiger, der auch Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist. Ein Sprecher des Nationalparks Bayerischer Wald appellierte an die Parkbesucher, keine Böller zu zünden.

Vor allem in den Höhenlagen lebten empfindliche Tierarten. Sie gerieten durch das Knallen in Panik und ergriffen die Flucht. Wegen der niedrigen Temperaturen könnten die Tiere dabei schnell an Energie verlieren und sterben.

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