Wer kann Hinweise geben?

"Cold Case" Klaus Berninger: Polizei hat neue Fragen an die Bevölkerung und veröffentlicht Bilder

Azeglio Elia Hupfer

Online-Redaktion

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20.1.2023, 10:52 Uhr
Die Ermittler erhoffen sich mit der Veröffentlichung von Bildern des im Mai 2022 aufgefundenen Messers neue Hinweise aus der Bevölkerung.

© Bildrechte: Polizeipräsidium Unterfranken / Bearbeitung nordbayern.de Die Ermittler erhoffen sich mit der Veröffentlichung von Bildern des im Mai 2022 aufgefundenen Messers neue Hinweise aus der Bevölkerung.

Seit April 2022 ermittelt die unterfränkische Polizei wieder intensiver im Fall des 1990 getöteten Bäckerlehrlings aus Wörth am Main (Landkreis Miltenberg). Tausende Anwohner wurden seitdem befragt. Es folgte eine Suchaktion im Wald, bei der ein Messer mithilfe eines Metalldetektors gefunden wurde. Die Ermittler erhoffen sich nun mit der Veröffentlichung von Bildern des im Mai aufgefundenen Messers neue Hinweise aus der Bevölkerung, so das Polizeipräsidium Unterfranken am Freitag. Ob es sich dabei um die Tatwaffe handelt, ist weiterhin nicht bekannt.

Neue Fragen an die Bevölkerung

Wer kann Hinweise geben?

Wer kann Hinweise geben? © Polizeipräsidium Unterfranken

Die drei zentralen Fragen der Polizei: Wer kann Angaben zur Herkunft des Messers machen? Wer kann Angaben zu einem möglichen Besitzer des Messers machen? Wer kann Angaben machen, ob aus dem Besitz einer Person ein solches Messer seit Dezember 1990 fehlt?

Weiterhin suchen die Ermittler nach einem Versandkatalog aus den Jahren 1988 bis 1990. Hier hatte sich das Opfer ein Springmesser bestellt, das bis heute nicht gefunden wurde. Es sei bislang nicht gelungen, an weitere Informationen zu dem Messer oder an den Katalog zu gelangen, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken weiter mit.

"Cold Case" Klaus Berninger

Seit über 32 Jahren beschäftigt der Fall des getöteten Bäckerlehrlings aus Wörth am Main im unterfränkischen Landkreis Miltenberg die Polizei. Der 16-Jährige verschwindet am 20. Dezember 1990. Drei Tage später finden Spaziergänger seine Leiche in einem Wald nahe der Kleinstadt an der bayerisch-hessischen Landesgrenze. Die Polizei geht davon aus, dass der Jugendliche umgebracht wurde. Nach damaliger Erkenntnis starb er durch Gewalteinwirkung mit einem scharfkantigen Werkzeug gegen den Hals. Auch nach monatelanger Ermittlung kann kein Täter überführt werden.

Im April 2022 gründet die Kriminalpolizei Aschaffenburg in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg die Soko "Berninger" und nimmt die Ermittlungen wieder auf. Neben Befragungen und der Suchaktion in der Nähe des mutmaßlichen Tatorts werden auch Fahndungsplakate aufgehängt - auch auf Türkisch -, weil der Anteil der türkischsprachigen Menschen in der Region sehr hoch ist.

Mord verjährt nicht, deshalb wird weiter nach dem Täter im Fall Berninger gesucht. Er gehört zu einer Reihe von "Cold Cases", die im Freistaat weiter untersucht werden.

10.000 Euro Belohnung

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat das Bayerische Landeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt. Die Belohnung wird unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und ist nicht für Personen bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.

Zeugen werden gebeten, sich über die kostenfreie Hinweisnummer, Tel. 0800/1011611, an die Kriminalpolizei Aschaffenburg zu wenden. Hinweise werden auch persönlich auf allen Dienststellen der Polizei in Bayern entgegengenommen.


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