Corona-Ausbruch in Pflegeheim: Impfteam nachträglich negativ getestet

14.1.2021, 17:49 Uhr
Das Landratsamt Lichtenfels wehrt sich weiter gegen die Anschuldigungen durch den Geschäftsführer des Pflegeheims Elisabeth.

© NEWS5 / Merzbach, NEWS5 Das Landratsamt Lichtenfels wehrt sich weiter gegen die Anschuldigungen durch den Geschäftsführer des Pflegeheims Elisabeth.

Weil seit Mitte Dezember nur noch negativ getestete Personen das Pflegeheim Elisabeth in Lichtenfels betreten durften und bis zum 2. Januar keine neuen positiven Corona-Fälle festgestellt wurden, hatte Fabian Franke, Geschäftsführer der Einrichtung, das Impfteam in Verdacht gezogen, das Virus ins Heim gebracht zu haben. Jetzt rudert er etwas zurück und betont, dass er nur eine Vermutung geäußert hätte und die Vorwürfe nicht belegen könnte.

Das Landratsamt Lichtenfels hat die Vorwürfe nun zum wiederholten Mal zurückgewiesen. Landrat Christian Meißner sagte in einer Pressemitteilung: "Es werden hier Personen nachgewiesenermaßen zu Unrecht an den Pranger gestellt, die sich über das übliche Maß hinaus zur Bekämpfung der Pandemie seit Monaten engagieren." Er weist auf die "großartige Arbeit" der Beschäftigten im Impfzentrum hin und betont, dass durch die nötige Entkräftung unterschiedlicher Vorwürfe Kapazitäten genutzt werden müssten, die anderswo gebraucht werden würden. "Meine Beschäftigten und auch die Ärzte im Impfzentrum sind bestürzt über diese Vorwürfe."

"Schuldzuweisungen helfen niemandem"

Franke hatte außerdem kritisiert, dass das Gesundheitsamt zu spät reagiert und er sich eine bessere Information von den Behörden von der Impfung gewünscht hätte. Auch hier betont das Landratsamt, dass im Vorfeld der Impfungen die Impfbereitschaft abgefragt wurde und es mehrere gemeinsame Videokonferenzen mit den Heimleitungen gab, wobei der Besuch des Impfteams abgesprochen worden war. "Schuldzuweisungen helfen hier aktuell niemanden!", schließt Meißner seine Stellungnahme.

Dabei wurden die Impfteams des Landkreises offenbar Ende Dezember nicht auf das Coronavirus getestet, wie der Bayerische Rundfunk beim Landratsamt erfragt hat. Das sei allerdings aufgrund der Verordnung der Staatsregierung auch nicht nötig gewesen. Wegen des Ausbruchs im Lichtenfelser Pflegeheim wurden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Impfteams im Nachhinein aber auf das Virus getestet, wobei alle Testergebnisse negativ ausfielen.

Weil im Pflegeheim nicht nur 51 von 58 Bewohnern und Bewohnerinnen sondern auch 28 von 55 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen positiv getestet wurden und damit über die Hälfte des Personals ausfällt, wurde der Antrag auf Unterstützung durch die Bundeswehr laut der Pressemitteilung des Landratsamtes Lichtenfels mittlerweile genehmigt.

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