Mehr als 94 000 Euro 

Corona: Berlin fördert Erlanger Partner-Projekte

28.6.2021, 06:00 Uhr
So sieht das Coronavirus Sars-Cov-2 unter dem Elektronenmikroskop aus. Auch die Erlanger Partnerstädte und -regionen leiden unter der Pandemie. 

© Foto: Uncredited/NIAID-RML/AP/dpa So sieht das Coronavirus Sars-Cov-2 unter dem Elektronenmikroskop aus. Auch die Erlanger Partnerstädte und -regionen leiden unter der Pandemie. 

Die Stadt Erlangen erhält vom Bundeswirtschaftsministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit mehr als 94 000 Euro für Projekte mit San Carlos und Bkeftine. Wo fließen die Gelder hin, Herr Ott?

Das Geld fließt etwa zu gleichen Teilen in unsere beiden Projekte in San Carlos und Bkeftine. In San Carlos werden die Mittel auf die Stadtverwaltung San Carlos und die Nro Asodelco aufgeteilt, die gemeinsam vor Ort das geplante Projekt umsetzen. Im Libanon leiten wir die Mittel an die Kommune Bkeftine weiter.

Nicaragua und der Libanon gehören auch ohne Corona schon zu von Armut und Gewalt besonders betroffenen Staaten. Wie schlimm leiden die beiden Partner unter der Corona-Pandemie?

Mit der Pandemie hat sich für sehr viele Menschen im Libanon die Lage verschlechtert. Neben den zwischenzeitlich hohen Infektionszahlen und der drohenden Überlastung des Gesundheitssystems kämpfen die Menschen mit der sprunghaft angestiegenen Arbeitslosigkeit und den steigenden Preisen. Mittlerweile lebt mehr als die Hälfte der libanesischen Bevölkerung in Armut.

Und in Nicaragua?

Tobias Ott ist mit zuständig für die Internationalen Beziehungen und Städtepartnerschaften im Erlanger Bürgermeister- und Presseamt.

Tobias Ott ist mit zuständig für die Internationalen Beziehungen und Städtepartnerschaften im Erlanger Bürgermeister- und Presseamt. © e-arc-tmp-20210614_101038-1.jpg, NN

Auch in Nicaragua sind viele Menschen von der Arbeit im informellen Sektor abhängig. Sehr viele Menschen haben keinerlei finanzielle Rücklagen und können es sich schlichtweg nicht leisten, zum Eigenschutz nicht zu arbeiten oder sonstige Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Einen Lockdown wie in Deutschland oder im Libanon hat es in Nicaragua nicht gegeben. Das neugebaute Pathologiegebäude in San Carlos musste zwischenzeitlich als Covid-19-Station genutzt werden, um die Anzahl an Covid-19-Patienten versorgen zu können.

Wie wichtig sind da Projekte, die Erlangen dort gemeinsam mit Partnern und NGOs vor Ort anstößt und betreibt?

Mit den zwei Projekten können in beiden Kommunen Maßnahmen zur Linderung der Folgen der Covid-19-Pandemie und zum Schutz der Bevölkerung durchgeführt werden, für die unsere Partner ohne internationale Unterstützung nicht die Möglichkeit hätten. Mit diesen Projekten zeigt sich die Stadt Erlangen solidarisch und bekennt sich zu ihrer Verantwortung in der einen Welt und gegenüber den Partnerstädten.

Was hat das Ministerium bei den Gemeinschaftsprojekten von Erlangen, San Carlos und Bkeftine besonders beeindruckt und überzeugt, so dass es die Förderung bereitstellte?

Unsere beiden Projekte zeichnen sich durch eine Vielzahl verschiedener Einzelmaßnahmen aus. Diese wurden in enger Abstimmung mit unseren Partnern festgelegt, um maßgeschneidert auf den jeweiligen Bedarf vor Ort reagieren zu können. Zudem enthalten beide Projekte auch Maßnahmen, die über die Pandemie hinaus Wirkung entfalten. In San Carlos ist das beispielweise die Ausstattung von schulischen Einrichtungen mit Waschbecken. In Bkeftine soll mit einzelnen Projektmaßnahmen der Aufbau eines Netzwerkes zur gegenseitigen Unterstützung gefördert werden.

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