EU-Herkunftsschutz

Deftiges und Hochprozentiges: Diese fränkischen Lebensmittel werden von der EU geschützt

3.8.2021, 11:55 Uhr
Der Aischgründer Karpfen ist seit November 2012 als geschützte geografische Angabe gelistet. Im Aischgrund konnten viele Flächen aufgrund des hohen Grundwasserstands nicht landwirtschaftlich genutzt werden. Daher wurden dort bereits im Mittelalter Teiche angelegt. Vor allem die Mönche der umliegenden Klöster förderten die Fischzucht, da sie während der Fastenzeit einen großen Bedarf an Fisch hatten. Das Gebiet der Aischgründer Teichwirtschaft (u.a. mit den Bayerischen Genussorten Neustadt und Höchstadt a.d. Aisch) gehörte fast in seiner gesamten Ausdehnung zum ehemaligen Hochstift und Fürstentum Bamberg.   Karpfen gibt es nur in Monaten mit "r", also von September bis April. Bis der Aischgründer Karpfen schlachtreif ist, dauert es drei Jahre. Bayern produziert mit ca. 6.000 Tonnen pro Jahr gut die Hälfte der deutschen Karpfen. In Mittelfranken wird von ca. 1.200 Erzeugern in über 3.300 Teichen mit 3.000 Hektar rund ein Fünftel der deutschen Speisekarpfen produziert. Davon stammen 1.200 Tonnen aus dem Aischgrund.
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Aischgründer Karpfen

Der Aischgründer Karpfen ist seit November 2012 als geschützte geografische Angabe gelistet. Im Aischgrund konnten viele Flächen aufgrund des hohen Grundwasserstands nicht landwirtschaftlich genutzt werden. Daher wurden dort bereits im Mittelalter Teiche angelegt. Vor allem die Mönche der umliegenden Klöster förderten die Fischzucht, da sie während der Fastenzeit einen großen Bedarf an Fisch hatten. Das Gebiet der Aischgründer Teichwirtschaft (u.a. mit den Bayerischen Genussorten Neustadt und Höchstadt a.d. Aisch) gehörte fast in seiner gesamten Ausdehnung zum ehemaligen Hochstift und Fürstentum Bamberg.  Karpfen gibt es nur in Monaten mit "r", also von September bis April. Bis der Aischgründer Karpfen schlachtreif ist, dauert es drei Jahre. Bayern produziert mit ca. 6.000 Tonnen pro Jahr gut die Hälfte der deutschen Karpfen. In Mittelfranken wird von ca. 1.200 Erzeugern in über 3.300 Teichen mit 3.000 Hektar rund ein Fünftel der deutschen Speisekarpfen produziert. Davon stammen 1.200 Tonnen aus dem Aischgrund. © LRA Roth

Unter den alten Landsorten sticht das Bamberger Hörnla durch seinen besonders feinen Geschmack hervor. Es wurde deshalb in seiner fränkischen Heimat nie ganz vergessen und war auf den regionalen Wochenmärkten stets zu haben, wenn auch nur in kleinen Mengen. Das Bamberger Hörnla ist seit dem späten 19. Jahrhundert bekannt, vermutlich ist die Kartoffel aber noch älter. Ihre Entstehung in Bamberg ist nicht nachgewiesen, aber sehr wahrscheinlich, da sie an die Boden- und Klimaverhältnisse des Bamberger Beckens perfekt angepasst ist.   Die Anbaufläche in Franken wird auf etwa 15 Hektar geschätzt (das sind 0,0004 Prozent der bayerischen Kartoffelanbaufläche). Die aktuelle Gefährdung der Sorte ist vor allem dem Umstand zuzuschreiben, dass das Bamberger Hörnla immer häufiger durch ähnliche, aber ertragreichere Sorten wie die alte französische Landsorte "La Ratte" ersetzt wird. Die Kartoffel genießt seit Oktober 2013 den EU-Herkunftsschutz.
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Bamberger Hörnla

Unter den alten Landsorten sticht das Bamberger Hörnla durch seinen besonders feinen Geschmack hervor. Es wurde deshalb in seiner fränkischen Heimat nie ganz vergessen und war auf den regionalen Wochenmärkten stets zu haben, wenn auch nur in kleinen Mengen. Das Bamberger Hörnla ist seit dem späten 19. Jahrhundert bekannt, vermutlich ist die Kartoffel aber noch älter. Ihre Entstehung in Bamberg ist nicht nachgewiesen, aber sehr wahrscheinlich, da sie an die Boden- und Klimaverhältnisse des Bamberger Beckens perfekt angepasst ist.  Die Anbaufläche in Franken wird auf etwa 15 Hektar geschätzt (das sind 0,0004 Prozent der bayerischen Kartoffelanbaufläche). Die aktuelle Gefährdung der Sorte ist vor allem dem Umstand zuzuschreiben, dass das Bamberger Hörnla immer häufiger durch ähnliche, aber ertragreichere Sorten wie die alte französische Landsorte "La Ratte" ersetzt wird. Die Kartoffel genießt seit Oktober 2013 den EU-Herkunftsschutz. © Gerhard Müller-Lang

Das Idol des fränkischen Weines – der Bocksbeutel – wurde zu einem Markenbotschafter. Das Weinbaugebiet Franken wird räumlich durch die Mittelgebirge Spessart, Odenwald, Rhön, Hassberge und den Steigerwald eingefasst.   Franken ist seit September 1973 als geschützte Herkunftsangabe für Weinbauerzeugnisse bei der EU eingetragen. Seit Januar 2012 ist der Frankenwein nach dem neuen EU-Recht auch als geschützte Ursprungsbezeichnung anerkannt.
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Fränkischer Wein

Das Idol des fränkischen Weines – der Bocksbeutel – wurde zu einem Markenbotschafter. Das Weinbaugebiet Franken wird räumlich durch die Mittelgebirge Spessart, Odenwald, Rhön, Hassberge und den Steigerwald eingefasst.  Franken ist seit September 1973 als geschützte Herkunftsangabe für Weinbauerzeugnisse bei der EU eingetragen. Seit Januar 2012 ist der Frankenwein nach dem neuen EU-Recht auch als geschützte Ursprungsbezeichnung anerkannt. © dpa

1351 brachte der fränkische Apotheker Hieronymus Burkhard das Geheimnis des Weinbrandbrennens aus dem Feldzug in Italien von 1326 mit in seine Heimat. Für die folgenden 200 Jahre blieb das Recht des Brennens den Apothekern vorbehalten. Erst im 17. Jahrhundert entwickelte sich aufgrund des großen Obstvorkommens eine feste Tradition in der Herstellung von Obstbränden.  So existiert auch heute noch eine Vielzahl von bäuerlichen Kleinbrennereien, die jährlich maximal 300 Liter Obstbrand herstellen dürfen ("Abfindungsbrennereien"). Aus diesen Kleinbrennereien entwickelten sich auch einige größere sogenannte "Verschlussbrennereien", die keiner Mengenbeschränkung unterliegen.  Der Fränkische Obstler ist eine Spirituose mit einem reinen, fruchttypischen Aroma. Die Maische für den Obstler wird ausschließlich aus fränkischen Äpfeln und Birnen gewonnen. Der Obstler trägt seit 2008 das geschützte EU-Herkunftssiegel.
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Fränkischer Obstler

1351 brachte der fränkische Apotheker Hieronymus Burkhard das Geheimnis des Weinbrandbrennens aus dem Feldzug in Italien von 1326 mit in seine Heimat. Für die folgenden 200 Jahre blieb das Recht des Brennens den Apothekern vorbehalten. Erst im 17. Jahrhundert entwickelte sich aufgrund des großen Obstvorkommens eine feste Tradition in der Herstellung von Obstbränden. So existiert auch heute noch eine Vielzahl von bäuerlichen Kleinbrennereien, die jährlich maximal 300 Liter Obstbrand herstellen dürfen ("Abfindungsbrennereien"). Aus diesen Kleinbrennereien entwickelten sich auch einige größere sogenannte "Verschlussbrennereien", die keiner Mengenbeschränkung unterliegen. Der Fränkische Obstler ist eine Spirituose mit einem reinen, fruchttypischen Aroma. Die Maische für den Obstler wird ausschließlich aus fränkischen Äpfeln und Birnen gewonnen. Der Obstler trägt seit 2008 das geschützte EU-Herkunftssiegel. © Horst Linke

In Franken liegt Europas größtes Kirschenanbaugebiet - die ideale Grundlage also für die Herstellung von  Fränkischem Kirschwasser. Es ist seit 2008 eine geschützte Marke.
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Fränkisches Kirschwasser

In Franken liegt Europas größtes Kirschenanbaugebiet - die ideale Grundlage also für die Herstellung von Fränkischem Kirschwasser. Es ist seit 2008 eine geschützte Marke. © dpa

Und noch ein Hochprozenter schafft es in die Liste des EU-Herkunftsschutzes: das Fränkische Zwetschgenwasser. Das Zwetschgenwasser ist ein Obstbrand aus vergorenen Zwetschgen. Hierfür eignen sich besonders gut die aromatischen, süßen Hauszwetschgen, die in Franken vielerorts noch auf Streuobstwiesen angebaut werden. Auch dieser Schnaps ist seit 2008 geschützt.
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Fränkisches Zwetschgenwasser

Und noch ein Hochprozenter schafft es in die Liste des EU-Herkunftsschutzes: das Fränkische Zwetschgenwasser. Das Zwetschgenwasser ist ein Obstbrand aus vergorenen Zwetschgen. Hierfür eignen sich besonders gut die aromatischen, süßen Hauszwetschgen, die in Franken vielerorts noch auf Streuobstwiesen angebaut werden. Auch dieser Schnaps ist seit 2008 geschützt. © picture alliance/dpa

Die ersten Nachweise für den Anbau Fränkischen Spargels stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert. Im "Oeconomus Prudens Et Legalis" vergleicht Francisci Philippi Florini Spargel aus Nürnberg mit dem aus Genua und lobt dessen "Wohlgeschmack". Weitere Dokumente aus dem 19. Jahrhundert belegen den Anbau in der Region Bamberg, Kitzingen und Eggolsheim.  Spargel gibt es nur etwa drei Monate im Jahr zu kaufen: Die Saison beginnt im April und endet traditionell am 24. Juni. Fränkischer Spargel ist seit März 2013 als geschützte geografische Angabe bei der EU eingetragen.
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Fränkischer Spargel

Die ersten Nachweise für den Anbau Fränkischen Spargels stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert. Im "Oeconomus Prudens Et Legalis" vergleicht Francisci Philippi Florini Spargel aus Nürnberg mit dem aus Genua und lobt dessen "Wohlgeschmack". Weitere Dokumente aus dem 19. Jahrhundert belegen den Anbau in der Region Bamberg, Kitzingen und Eggolsheim. Spargel gibt es nur etwa drei Monate im Jahr zu kaufen: Die Saison beginnt im April und endet traditionell am 24. Juni. Fränkischer Spargel ist seit März 2013 als geschützte geografische Angabe bei der EU eingetragen. © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Hagebuttenkonfitüre, auf fränkisch Hiffenmark, wird aus den Früchten der Hecken- oder Hundsrose hergestellt. Diese sind von Natur aus reich an Vitamin C. Bei sorgfältigem Trocknen büßen die Hagebutten kaum an Vitaminen ein und auch beim Kochen bleibt das Vitamin C besser erhalten als bei den meisten anderen Früchten. Das Hiffenmark ist eine Mischung aus dem aus den ganzen Früchten hergestellten Hagebuttenrohmark, verschiedenen Zuckerarten, Geliermittel Pektin und Säuerungsmittel Citronensäure. Fränkisches Hiffenmark ist besonders cremig und wird gerne als Frühstücksaufstrich genutzt. Darüber hinaus ist das Hiffenmark unersetzlicher Bestandteil des Fränkischen Krapfens, der insbesondere zur Faschings-, Fastnachts- oder Karnevalszeit gegessen wird. Hiffenmark kann auch zum Süßen von Getränken, Nachspeisen, Müslis und Aufläufen verwendet werden.  Die Herstellung von Hiffenmark hat in Franken eine sehr lange Tradition und kann schriftlich bereits für das Jahr 1887 nachgewiesen werden. Für das Fränkische Hiffenmark wurde 2012 bei der EU ein Antrag auf Eintragung als geschützte geografische Angabe gestellt.
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Hiffenmark

Hagebuttenkonfitüre, auf fränkisch Hiffenmark, wird aus den Früchten der Hecken- oder Hundsrose hergestellt. Diese sind von Natur aus reich an Vitamin C. Bei sorgfältigem Trocknen büßen die Hagebutten kaum an Vitaminen ein und auch beim Kochen bleibt das Vitamin C besser erhalten als bei den meisten anderen Früchten. Das Hiffenmark ist eine Mischung aus dem aus den ganzen Früchten hergestellten Hagebuttenrohmark, verschiedenen Zuckerarten, Geliermittel Pektin und Säuerungsmittel Citronensäure. Fränkisches Hiffenmark ist besonders cremig und wird gerne als Frühstücksaufstrich genutzt. Darüber hinaus ist das Hiffenmark unersetzlicher Bestandteil des Fränkischen Krapfens, der insbesondere zur Faschings-, Fastnachts- oder Karnevalszeit gegessen wird. Hiffenmark kann auch zum Süßen von Getränken, Nachspeisen, Müslis und Aufläufen verwendet werden. Die Herstellung von Hiffenmark hat in Franken eine sehr lange Tradition und kann schriftlich bereits für das Jahr 1887 nachgewiesen werden. Für das Fränkische Hiffenmark wurde 2012 bei der EU ein Antrag auf Eintragung als geschützte geografische Angabe gestellt. © Roland Fengler

In Hof wird seit dem 14. Jahrhundert Bier gebraut. Früher gab es in Hof zehn Braustätten, heute sind es fünf, die zum Teil noch auf Kommunbraurechte zurückgehen. Hofer Bier gibt es als Schankbier, Eisbier, Hell/Lager, Pils, Export, Dunkel, Kellerbier, Märzen, Bock hell, Bock dunkel, Doppelbock hell, Doppelbock dunkel, Weizenschankbier, Kristallweizen, Weizenbier hell, Weizenbier dunkel und Weizenbock. Der Alkoholgehalt variiert zwischen 2,7 und 8 Prozent.   Hofer Bier ist seit Juli 1998 als geschützte geografische Angabe bei der EU eingetragen. Damit ist diese Bezeichnung in allen Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft geschützt und darf nur von Erzeugern genutzt werden, die die Vorgaben einhalten. Diese werden in einer jährlich von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft aktualisierten Herstellerliste veröffentlicht.
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Hofer Bier

In Hof wird seit dem 14. Jahrhundert Bier gebraut. Früher gab es in Hof zehn Braustätten, heute sind es fünf, die zum Teil noch auf Kommunbraurechte zurückgehen. Hofer Bier gibt es als Schankbier, Eisbier, Hell/Lager, Pils, Export, Dunkel, Kellerbier, Märzen, Bock hell, Bock dunkel, Doppelbock hell, Doppelbock dunkel, Weizenschankbier, Kristallweizen, Weizenbier hell, Weizenbier dunkel und Weizenbock. Der Alkoholgehalt variiert zwischen 2,7 und 8 Prozent.  Hofer Bier ist seit Juli 1998 als geschützte geografische Angabe bei der EU eingetragen. Damit ist diese Bezeichnung in allen Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft geschützt und darf nur von Erzeugern genutzt werden, die die Vorgaben einhalten. Diese werden in einer jährlich von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft aktualisierten Herstellerliste veröffentlicht. © picture alliance / dpa

Die Hofer Rindfleischwurst ist eine streichfähige Rohwurst aus Rindfleisch. Sie hat einen feinwürzigen Eigengeschmack mit leichter Pfeffernote und hat durch die Kalträucherung über Buchenholz ein Räucheraroma. Sie ist mager und bekömmlich. Die Hofer Rindfleischwurst hat eine längliche Form und ist vier bis fünfeinhalb Zentimeter dick.   Die Hofer Rindfleischwurst besitzt in Stadt und Landkreis Hof eine über 60-jährige Tradition. Als ihr Erfinder gilt Metzgermeister Hans Militzer, der 1950 erstmals die Rezeptur der Rindfleischwurst entwickelte. Diese Tradition setzte sein ehemaliger Geselle Gottfried Rädlein fort, der die Rindfleischwurst von 1962 bis 1993 im eigenen Betrieb in Hof produzierte und diese weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machte.   Das Fleisch für die Hofer Rindfleischwurst stammt von Rindern und Schweinen, die bevorzugt im Landkreis Hof und darüber hinaus in den Bezirken Oberfranken, Oberpfalz oder den Bundesländern Thüringen und Sachsen geboren und aufgewachsen sind. Seit Februar 2011 ist die Wurst eine geschützte Marke.   
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Hofer Rindfleischwurst

Die Hofer Rindfleischwurst ist eine streichfähige Rohwurst aus Rindfleisch. Sie hat einen feinwürzigen Eigengeschmack mit leichter Pfeffernote und hat durch die Kalträucherung über Buchenholz ein Räucheraroma. Sie ist mager und bekömmlich. Die Hofer Rindfleischwurst hat eine längliche Form und ist vier bis fünfeinhalb Zentimeter dick.  Die Hofer Rindfleischwurst besitzt in Stadt und Landkreis Hof eine über 60-jährige Tradition. Als ihr Erfinder gilt Metzgermeister Hans Militzer, der 1950 erstmals die Rezeptur der Rindfleischwurst entwickelte. Diese Tradition setzte sein ehemaliger Geselle Gottfried Rädlein fort, der die Rindfleischwurst von 1962 bis 1993 im eigenen Betrieb in Hof produzierte und diese weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machte.  Das Fleisch für die Hofer Rindfleischwurst stammt von Rindern und Schweinen, die bevorzugt im Landkreis Hof und darüber hinaus in den Bezirken Oberfranken, Oberpfalz oder den Bundesländern Thüringen und Sachsen geboren und aufgewachsen sind. Seit Februar 2011 ist die Wurst eine geschützte Marke.   © WWW.MB-FOTODESIGN.DE

Namenspate der nahe des Städtchens Iphofen liegenden Weinlage Iphöfer Echter-Berg ist Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. Bekannt ist er durch die Wiedereröffnung der Würzburger Universität 1582 – auf ihn geht das "Julius" im heutigen Namen Julius-Maximilians-Universität (JMU) zurück – sowie durch das von ihm gestiftete Spital.  Keltertraubensorten, aus denen die Weine gewonnen werden, sind Weißer Burgunder, Riesling, Silvaner, Grauer Burgunder, Chardonnay, Gewürztraminer, Scheurebe und Blauer Spätburgunder. Für den Iphöfer Echter-Berg wurde am 20.09.2019 ein Antrag auf Schutz der Ursprungsbezeichnung gestellt. Status des Antragsverfahren: laufend.
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Iphöfer Echter-Berg

Namenspate der nahe des Städtchens Iphofen liegenden Weinlage Iphöfer Echter-Berg ist Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. Bekannt ist er durch die Wiedereröffnung der Würzburger Universität 1582 – auf ihn geht das "Julius" im heutigen Namen Julius-Maximilians-Universität (JMU) zurück – sowie durch das von ihm gestiftete Spital. Keltertraubensorten, aus denen die Weine gewonnen werden, sind Weißer Burgunder, Riesling, Silvaner, Grauer Burgunder, Chardonnay, Gewürztraminer, Scheurebe und Blauer Spätburgunder. Für den Iphöfer Echter-Berg wurde am 20.09.2019 ein Antrag auf Schutz der Ursprungsbezeichnung gestellt. Status des Antragsverfahren: laufend. © picture alliance / dpa

Das Bier wurde den Kulmbachern sozusagen schon in die Wiege gelegt, denn Reste von Bierbrot in einer 3000 Jahre alten Amphore aus einem hallstattzeitlichen Hügelgräberfeld gelten als der älteste Bierfund auf deutschem Boden. Schon 1349 gab es die ersten konkreten Hinweise auf eine Kulmbacher Braustätte. Wie in allen deutschen Städten war das Bierbrauen im Mittelalter auch in Kulmbach kein Gewerbe oder Handwerk, sondern ein Recht, das bei verschiedenen Bürgern bzw. auf bestimmten Anwesen lag. Kulmbacher Bier ist seit Juli 1998 als geschützte geografische Angabe bei der EU eingetragen. 
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Kulmbacher Bier

Das Bier wurde den Kulmbachern sozusagen schon in die Wiege gelegt, denn Reste von Bierbrot in einer 3000 Jahre alten Amphore aus einem hallstattzeitlichen Hügelgräberfeld gelten als der älteste Bierfund auf deutschem Boden. Schon 1349 gab es die ersten konkreten Hinweise auf eine Kulmbacher Braustätte. Wie in allen deutschen Städten war das Bierbrauen im Mittelalter auch in Kulmbach kein Gewerbe oder Handwerk, sondern ein Recht, das bei verschiedenen Bürgern bzw. auf bestimmten Anwesen lag. Kulmbacher Bier ist seit Juli 1998 als geschützte geografische Angabe bei der EU eingetragen.  © picture alliance / dpa

Das Landweingebiet Main liegt in Mittel-, Ober- und Unterfranken und wird räumlich eingefasst durch die Mittelgebirge Spessart, Odenwald, Rhön, Hassberge und den Steigerwald. Das Flusssystem des Mains entwässert den gesamten Raum und ist gleichzeitig markantes Kennzeichen der Region. Mit Ausnahme des Vorspessarts sind die Gesteinsfolgen der erdgeschichtlichen Periode der Trias landschaftsbildend und prägend für den Frankenwein. Das Weinbaugebiet Franken zählt mit unter 550 Millimetern durchschnittlichem Jahresniederschlag zu der trockensten Region Bayerns. Im Winter dagegen sorgen kontinentale östliche Strömungen für eine starke Auskühlung mit der Folge von Winterfrösten und Spätfrösten. Landwein Main ist seit Januar 2006 eine von der EU geschützte geografische Angabe.
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Landwein Main

Das Landweingebiet Main liegt in Mittel-, Ober- und Unterfranken und wird räumlich eingefasst durch die Mittelgebirge Spessart, Odenwald, Rhön, Hassberge und den Steigerwald. Das Flusssystem des Mains entwässert den gesamten Raum und ist gleichzeitig markantes Kennzeichen der Region. Mit Ausnahme des Vorspessarts sind die Gesteinsfolgen der erdgeschichtlichen Periode der Trias landschaftsbildend und prägend für den Frankenwein. Das Weinbaugebiet Franken zählt mit unter 550 Millimetern durchschnittlichem Jahresniederschlag zu der trockensten Region Bayerns. Im Winter dagegen sorgen kontinentale östliche Strömungen für eine starke Auskühlung mit der Folge von Winterfrösten und Spätfrösten. Landwein Main ist seit Januar 2006 eine von der EU geschützte geografische Angabe. © Thomas Obermeier

Der Begriff Nürnberger Glühwein entstand in den 1950er Jahren. Durch seine besondere Würzung mit Heidelbeeren erlangte er eine besondere Qualitätsstellung und hob sich von allen anderen bis dahin hergestellten Glühweinen deutlich ab. Nürnberger Glühwein wird seit ca. 1970 auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt ausgeschenkt, der Nürnberger Glühwein aus Weißwein seit ca. 1998. Obwohl der Wein aus ganz Europa in dem Weihnachtsgetränk verarbeitet werden darf, muss die Produktion ausschließlich innerhalb der Nürnberger Stadtgrenzen stattfinden. Nur dann darf sich der Glühwein auch Nürnberger Glühwein nennen. Seit 2014 ist dieser Name geschützt.
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Nürnberger Glühwein

Der Begriff Nürnberger Glühwein entstand in den 1950er Jahren. Durch seine besondere Würzung mit Heidelbeeren erlangte er eine besondere Qualitätsstellung und hob sich von allen anderen bis dahin hergestellten Glühweinen deutlich ab. Nürnberger Glühwein wird seit ca. 1970 auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt ausgeschenkt, der Nürnberger Glühwein aus Weißwein seit ca. 1998. Obwohl der Wein aus ganz Europa in dem Weihnachtsgetränk verarbeitet werden darf, muss die Produktion ausschließlich innerhalb der Nürnberger Stadtgrenzen stattfinden. Nur dann darf sich der Glühwein auch Nürnberger Glühwein nennen. Seit 2014 ist dieser Name geschützt. © dpa

Der Name "Lebkuchen" ist nicht eindeutig zu klären, kommt aber wahrscheinlich vom lateinischen „libum“ („Fladen“). Auch eine Verwandtschaft zum Wort Laib 'Brot' ist möglich (Quelle: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache). Ferner ist eine Verbindung zum altdeutschen Wort „lebbe“ („sehr süß“) herzustellen. Ursprünglich wurde der Lebkuchen als mit Heilkräutersäften vermischter Honigfladen in den Apotheken der Klöster hergestellt, da Honig als Nebenprodukt der kirchlichen Kerzenherstellung anfiel. Im 13./14. Jahrhundert begann die gewerbsmäßige Lebkuchenherstellung, 1643 bildete sich dann in Nürnberg die Zunft der Lebzelter.  Der Honig war auch entscheidend für den Ruf der Stadt Nürnberg als Lebkuchenbäcker, da der Nürnberger Reichswald mit seinem Heidekraut - auch "des Heiligen Römischen Reiches Bienengarten" genannt - genügend Honig lieferte. Durch ihren Handel mit Venedig standen den Nürnbergern außerdem die notwendigen Gewürze zur Verfügung. Mit den Nürnberger Lebkuchen wurde auch ein Aberglaube verbunden. Zum Beispiel streichelten die Bäuerinnen mit ihren Händen, die vom Lebkuchenteig verschmiert waren, ihre Obstbäume, damit sie im folgenden Jahr reichlich tragen sollten. Man sagte auch, dass, wenn der Bäuerin der Lebkuchenteig misslang, sie damit rechnen musste, im nächsten Jahr zu sterben. Nürnberger Lebkuchen sind seit Juli 1996 als geschützte geografische Angabe bei der EU eingetragen 
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Nürnberger Lebkuchen

Der Name "Lebkuchen" ist nicht eindeutig zu klären, kommt aber wahrscheinlich vom lateinischen „libum“ („Fladen“). Auch eine Verwandtschaft zum Wort Laib 'Brot' ist möglich (Quelle: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache). Ferner ist eine Verbindung zum altdeutschen Wort „lebbe“ („sehr süß“) herzustellen. Ursprünglich wurde der Lebkuchen als mit Heilkräutersäften vermischter Honigfladen in den Apotheken der Klöster hergestellt, da Honig als Nebenprodukt der kirchlichen Kerzenherstellung anfiel. Im 13./14. Jahrhundert begann die gewerbsmäßige Lebkuchenherstellung, 1643 bildete sich dann in Nürnberg die Zunft der Lebzelter. Der Honig war auch entscheidend für den Ruf der Stadt Nürnberg als Lebkuchenbäcker, da der Nürnberger Reichswald mit seinem Heidekraut - auch "des Heiligen Römischen Reiches Bienengarten" genannt - genügend Honig lieferte. Durch ihren Handel mit Venedig standen den Nürnbergern außerdem die notwendigen Gewürze zur Verfügung. Mit den Nürnberger Lebkuchen wurde auch ein Aberglaube verbunden. Zum Beispiel streichelten die Bäuerinnen mit ihren Händen, die vom Lebkuchenteig verschmiert waren, ihre Obstbäume, damit sie im folgenden Jahr reichlich tragen sollten. Man sagte auch, dass, wenn der Bäuerin der Lebkuchenteig misslang, sie damit rechnen musste, im nächsten Jahr zu sterben. Nürnberger Lebkuchen sind seit Juli 1996 als geschützte geografische Angabe bei der EU eingetragen  © Michael Matejka, NNZ

Die Nürnberger Rostbratwürste wurden 1313 erstmals urkundlich erwähnt. 1487 wurde das "Bratwurstglöcklein", das an der Nordseite der Moritzkapelle stand, in Nürnberg in einem Dokument "das Glöcklein Peim Koch" genannt. Dies legt nahe, dass die berühmten Nürnberger Bratwürste in einer Garküche hergestellt wurden, die ganz im Gegensatz zu den anderen Küchen die Rechte für das Schlachten und Bierausschenken besaß. Im Wirtshausschild des Bratwurstglöckls prangte eine blaue Glocke mit der Jahreszahl 1313, dem Jahr, in dem die Moritzkapelle hierher verlegt wurde. Auch Johann Wolfgang von Goethe fand die Nürnberger Bratwürste wohl ausgesprochen schmackhaft, denn er ließ sie mit der Post von Nürnberg nach Weimar kommen. 1941 wurde über die Nürnberger Bratwürste berichtet, sie seien dort so lang wie ein kleiner Finger und auch so dick, aus ziemlich grob zerkleinertem Schweinefleisch, mit Salz, Pfeffer und gekerbeltem Majoran gewürzt. Über ihre kleine Größe gibt es manchen Witz. Der Bestandteil "Brat" im Wort "Bratwurst" leitet sich nicht vom Braten in der Pfanne oder auf dem Rost ab, sondern von dem Mett ("Brät"). Seit Juli 2003 sind die Werschdla, made in Nürnberg, eine geschützte Marke.
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Nürnberger Rostbratwurst

Die Nürnberger Rostbratwürste wurden 1313 erstmals urkundlich erwähnt. 1487 wurde das "Bratwurstglöcklein", das an der Nordseite der Moritzkapelle stand, in Nürnberg in einem Dokument "das Glöcklein Peim Koch" genannt. Dies legt nahe, dass die berühmten Nürnberger Bratwürste in einer Garküche hergestellt wurden, die ganz im Gegensatz zu den anderen Küchen die Rechte für das Schlachten und Bierausschenken besaß. Im Wirtshausschild des Bratwurstglöckls prangte eine blaue Glocke mit der Jahreszahl 1313, dem Jahr, in dem die Moritzkapelle hierher verlegt wurde. Auch Johann Wolfgang von Goethe fand die Nürnberger Bratwürste wohl ausgesprochen schmackhaft, denn er ließ sie mit der Post von Nürnberg nach Weimar kommen. 1941 wurde über die Nürnberger Bratwürste berichtet, sie seien dort so lang wie ein kleiner Finger und auch so dick, aus ziemlich grob zerkleinertem Schweinefleisch, mit Salz, Pfeffer und gekerbeltem Majoran gewürzt. Über ihre kleine Größe gibt es manchen Witz. Der Bestandteil "Brat" im Wort "Bratwurst" leitet sich nicht vom Braten in der Pfanne oder auf dem Rost ab, sondern von dem Mett ("Brät"). Seit Juli 2003 sind die Werschdla, made in Nürnberg, eine geschützte Marke. © Roland Fengler

Der Spalter Hopfen ist seit Oktober 2012 als geschützte Ursprungsbezeichnung gelistet. Das Hopfenanbaugebiet Spalt zählt zu den kleinen, aber feinen und traditionsreichen Hopfenanbaugebieten. Schon seit über 1000 Jahren wird in dem Gebiet Hopfen angebaut. Hopfen aus der Stadt Spalt trägt das älteste Gütesiegel der Welt. Es wurde im Jahr 1538 vom Eichstätter Fürstbischof Philipp von Pappenheim der Stadt Spalt verliehen und zeugt vom Qualitätsbewusstsein der Spalter Hopfenbauern. Bereits im Mittelalter war der Spalter Hopfen eine begehrte Handelsware. Die feinen Hocharomasorten des Spalter Anbaugebiets eignen sich hervorragend zur Herstellung von Spitzenbieren.
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Spalter Hopfen

Der Spalter Hopfen ist seit Oktober 2012 als geschützte Ursprungsbezeichnung gelistet. Das Hopfenanbaugebiet Spalt zählt zu den kleinen, aber feinen und traditionsreichen Hopfenanbaugebieten. Schon seit über 1000 Jahren wird in dem Gebiet Hopfen angebaut. Hopfen aus der Stadt Spalt trägt das älteste Gütesiegel der Welt. Es wurde im Jahr 1538 vom Eichstätter Fürstbischof Philipp von Pappenheim der Stadt Spalt verliehen und zeugt vom Qualitätsbewusstsein der Spalter Hopfenbauern. Bereits im Mittelalter war der Spalter Hopfen eine begehrte Handelsware. Die feinen Hocharomasorten des Spalter Anbaugebiets eignen sich hervorragend zur Herstellung von Spitzenbieren. © Jan Woitas, dpa

Grünkern ist das unreif geerntete Korn des Dinkels. Es wird in der beginnenden Teigreife geerntet. Durch anschließendes Darren über Buchenfeuer wird der Grünkern haltbar gemacht und erhält sein typisches Aroma. Der aus Dinkel gewonnene Fränkische Grünkern zeichnet sich durch seinen typisch kräftigen, würzigen und aromatischen Geschmack aus. Fränkischer Grünkern enthält im Vergleich zu anderen Getreidearten einen hohen Gehalt an Eiweiß und Mineralstoffen, beachtenswert ist außerdem sein hoher Gehalt an Phosphor. Der aus Dinkel gewonnene Grünkern wächst überwiegend auf Muschelkalk-Verwitterungsböden. Es wird ausschließlich die robuste und qualitativ gute, gesunde Sorte "Bauländer Spelz" verwendet. Diese alte Landsorte stellt geringe Ansprüche  Fränkischer Grünkern ist seit April 2015 als geschützte Ursprungsbezeichnung bei der EU eingetragen. 
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Fränkischer Grünkern

Grünkern ist das unreif geerntete Korn des Dinkels. Es wird in der beginnenden Teigreife geerntet. Durch anschließendes Darren über Buchenfeuer wird der Grünkern haltbar gemacht und erhält sein typisches Aroma. Der aus Dinkel gewonnene Fränkische Grünkern zeichnet sich durch seinen typisch kräftigen, würzigen und aromatischen Geschmack aus. Fränkischer Grünkern enthält im Vergleich zu anderen Getreidearten einen hohen Gehalt an Eiweiß und Mineralstoffen, beachtenswert ist außerdem sein hoher Gehalt an Phosphor. Der aus Dinkel gewonnene Grünkern wächst überwiegend auf Muschelkalk-Verwitterungsböden. Es wird ausschließlich die robuste und qualitativ gute, gesunde Sorte "Bauländer Spelz" verwendet. Diese alte Landsorte stellt geringe Ansprüche Fränkischer Grünkern ist seit April 2015 als geschützte Ursprungsbezeichnung bei der EU eingetragen. 

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