Dieb parkt neben Streife - und wird festgenommen

27.10.2020, 15:54 Uhr
Die Polizei machte einen Dieb dingfest, der Grabschmuck vom Fürther Friedhof abtransportieren wollte. Unser Foto ist ein Symbolbild.

© Eduard Weigert Die Polizei machte einen Dieb dingfest, der Grabschmuck vom Fürther Friedhof abtransportieren wollte. Unser Foto ist ein Symbolbild.

Gegen 4 Uhr nachts fuhr der 57-jährige Friedhofsdieb mit einem Kleintransporter auf den Parkplatz vor dem Fürther Friedhof. Kurze Zeit vorher hatte es dort schon einmal eine Diebstahlsserie gegeben. Daher hatten Polizeibeamte in zivil das Gebiet um den Friedhof besonders im Blick. Ausgerechnet neben einem Wagen der Polizei parkte der Tatverdächtige seinen Transporter. Um sicherzugehen, dass er nicht beobachtet wurde, leuchtete er mit einer Taschenlampe in mehrere geparkte Fahrzeuge. Die beiden Beamten bemerkte er dabei allerdings nicht.

So konnten die Polizisten ungestört dabei zusehen, wie er mit mehreren Tüten an der Friedhofsmauer entlanglief und später mit prall gefüllten Taschen wieder zurückkam. Bis dato unbekannte Mittäter hatten die Metallschalen und den Grabschmuck aus Metall von den Gräbern getreten für den Mann bereitgelegt, der das Diebesgut nur noch abholen musste.

Er brauchte dann fast zwei Stunden, um die ganze Beute zum Fahrzeug zu schaffen und sie dort zu verstauen. Als er sich damit aus dem Staub machen wollte, nahmen die Polizisten ihn fest.

Wie sich herausstellte, war der Mann bereits mehrfach wegen Diebstahlsdelikten aufgefallen und saß deshalb auch schon im Gefängnis. Weil er auch keinen festen Wohnsitz nachweisen konnte, erließ der Ermittlungsrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl.

Wert liegt nur bei 3000 Euro

Der Ermittlungsdienst der Fürther Polizei hat ein Strafverfahren wegen gewerbsmäßigen Diebstahls gegen den Mann und seine unbekannten Mittäter eingeleitet. Bis dato können der Serie 51 Fälle zugeordnet werden. Die Polizei schätzt den Wert der gestohlenen Metallgegenstände auf 22.000 Euro. Hinzu kommen nicht unerhebliche Reparaturkosten, denn weil die Täter äußert rabiat waren, gingen auch Marmorplatten zu Bruch. Der Erlös beim Verkauf als Altmetall ist im Gegensatz deutlich niedriger: Die Polizei geht davon aus, dass die Diebe nicht mehr als 3000 Euro für das Diebesgut bekommen hätten.


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