Doerfler zu Ehren

20.5.2019, 09:44 Uhr
Doerfler zu Ehren

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In der Doerfler-Galerie schauen Besucher aus aller Welt vorbei. Nicht selten kommen sie ins Staunen, wenn sie das dort ausgestellte Werk des Malers betrachten. Der Strich, das Spiel mit dem Licht, die Farbkomposition – dies alles zeigt sich in den Bildern so meisterlich ausgereift, dass sie ins Schwärmen geraten. Sie wollen oft nicht glauben, dass es sich hier um einen Künstler handelt, der kaum über regionale Bedeutung hinausgekommen ist.

China als Faktor auf der Rechnung

Für Hai Waldmann-Wang, die Leiterin der Doerfler-Galerie, und den Schillingsfürster Bürgermeister Michael Trzybinski, den Vorsitzenden des Stiftungsrates, war das Anlass, über Möglichkeiten nachzudenken, an dieser begrenzten Bekanntheit Ludwig Doerflers etwas zu ändern. Letzten Anstoß dabei haben Kontakte nach China gegeben und auch in andere näher und weiter entfernte Ecken der Welt.

Normalerweise steht mit dem Verkauf von Original-Werken des Künstlers seine Verbreitung und auch seine Reputation in der Welt der Sammler. Allerdings kann damit im Fall Doerfler nicht operiert werden. Das verbietet die Stiftungssatzung, wonach der gesamte künstlerische Nachlass als Vermögensfundus zusammengehalten werden muss.

Über einen besonderen Dreh können nun die Gemälde doch verkauft werden, allerdings nicht als Original, sondern als hochwertiger Druck. In limitierter Auflage werden sie in einem speziellen Verfahren auf Alu-Platte gebannt. Format 30 mal 40 Zentimeter, zehn Jahre Garantie auf Lichtechtheit. Vor allem auch für die Kunstsammler in China interessant. Dorthin sind in den letzten Jahren gute Kontakte geknüpft worden und dabei ist das Werk Doerflers auf großes Interesse gestoßen. Es bestehen gute Aussichten, dass die Drucke dort schnell Abnehmer finden.

Marie Striefler nicht nur als Künstlerin verbunden

Bei einem zurückliegenden Aufenthalt einer Besuchergruppe aus dem Reich der Mitte in Schillingsfürst ging es unter anderem auch nach Landau in der Pfalz. Dort wohnen und wirken die aus der Schloss-Stadt stammenden Horst und Ingrid Ehrmann. Sie sind Liebhaber von Doerfler-Werken und haben für die Galerie in der Schloss-Zufahrt erst jüngst 5000 Euro gestiftet.

Der Abstecher der Delegation aus Schillingsfürst galt der Galerie im Striefler-Haus. Die Malerin Marie Striefler und Ludwig Doerfler kannten sich gut. Eine ehemalige Haushälterin der Künstlerin bestätigte den Kunstreisenden, dass es da eine Liaison gab. Es dürfte nicht die einzige im Leben des Malers von der Frankenhöhe gewesen sein, ist anzunehmen. Doerfler war dem weiblichen Geschlecht zugetan und machte auch kein Hehl daraus.

Dies und noch viel mehr kann der sinnige Kunstbetrachter den Werken entnehmen, die es derzeit bei der aktuellen Ausstellung von Doerfler-Werken in der wunderschönen Galerie an der Schloss-Zufahrt zu bewundern gibt.

Darunter auch die "Mona Lisa" des Schillingsfürster Malers mit Sonnenblume zur Seite und viele andere, ansprechende Motive mit Landschafts-Impressionen und immer wieder Menschen bei der Arbeit. Im großen Format und mit der entsprechenden darstellerischen Wucht, aber auch in zahlreichen kleinerformatigen Gemälden aus den Beständen von Sammlern.

Auch vom Grafiker Ludwig Doerfler, so ist anzunehmen, könnte vielleicht schon in Kürze mehr zu hören sein. Seine Zeichnungen werden in der Technik der Kupfer-Radierung gedruckt und können vervielfältigt in alle Welt gehen.

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