Ein Auslaufmodell: Einblicke in das Erlanger Kohlekraftwerk

Die Kohle für das Erlanger Heizkraftwerk kommt aus Polen, Tschechien, Kolumbien oder Nordamerika. Angeliefert wird sie entweder mit dem Schiff am Kanal-Hafen, von wo sie dann mit dem Lkw transportiert wird, oder mit Eisenbahnwaggons. Wenn diese mit Druckluft geöffnet werden, fällt die Kohle in einen Schacht darunter. © Harald Sippel

Über ein Becherwerk, eine Art Förderband mit Schöpfbehältern, gelangt der Rohstoff in den riesigen Kohlebunker, der 8000 bis 9000 Tonnen fasst. Pro Winter werden in Erlangen etwa 30.000 bis 32.000 Tonnen gebraucht. Das Material im Bunker ist erstaunlich fein. © Harald Sippel

In der Kohle finden sich immer wieder Metallteile oder große Steine, die die Kohlemühle ruinieren würden. Sie werden deshalb am Förderband aus der Kohle sortiert - allerdings nicht von Stadtwerke-Chef Wolfgang Geus (vorne) und Prokurist Heribert Spitzhorn, die hier zu sehen sind. © Harald Sippel

Kurz vor dem Tagesbunker muss die Kohle noch einmal kurz umgeleitet werden. All diese Anlagen werden nach dem Kohleausstieg im Jahr 2021 komplett demontiert werden. Dann soll die Kohle durch Erdgas ersetzt werden. Der Umbau muss innerhalb eines Jahres klappen, sonst können die Stadtwerke nicht genug Wärme für die Fernwärmeversorgung liefern. © Harald Sippel

Zwei dieser Tagesbunker fassen ingesamt 150 Tonnen Steinkohle. Die Tagesration wird von den Förderbändern direkt aus dem Kohlebunker hierher transportiert. © Harald Sippel

In der Kohlemühle wird der Rohstoff zu sehr feinem Staub zerkleinert. © Harald Sippel

Im Kohlekraftwerk wird natürlich immer alles genauestens überwacht. Hier sind zum Beispiel Druckanzeigen zu sehen. © Harald Sippel

Der feine Kohlestaub wird schließlich hier in den bis zu 900 Grad heißen Kohlekessel geblasen. © Harald Sippel

Im Kesselhaus bewegt man sich unter einem Gewirr von Rohren und Armaturen. © Harald Sippel

Durch ein kleines Fensterchen kann man einen kurzen Blick in das Inferno des Kohlekessels werfen. © Harald Sippel

Bei Bedarf können die Mitarbeiter die Werte auch direkt an den Leitungen ablesen, alle wichtigen Daten landen aber auch auf den Computerbildschirmen in der Kraftwerkswarte. © Harald Sippel

Der 520 Grad heiße Dampf aus dem Kohlekessel schießt mit einem Druck von 60 Bar in Richtung dieser Dampfturbine, wo damit bis zu 20 Megawatt Strom erzeugt werden können. © Harald Sippel

Die Mitarbeiter in der Warte beobachten nicht nur die Werte, sondern sie müssen das Kraftwerk auch "fahren", also ständig regulieren. © Harald Sippel

Ein Blink ins Innere des 140 Meter hohen Schornsteins des Erlanger Heizkraftwerks. Durch die vier dicken Röhren gelangt die Abluft auf den Kesseln in den Schornstein. Die Röhren gehen bis zwei Meter über die Schornsteinkante hinaus nach oben. Erst dort entweicht der Dampf. © Harald Sippel

Durch den Kohle-Ausstieg der Stadtwerke im Jahr 2021 wird deutlich weniger Kohlenstoffdioxid in die Erlanger Luft entweichen. Während es bisher noch etwa 175.000 Tonnen pro Jahr sind, werden es künftig, wenn die Steinkohle durch Erdgas ersetzt wird, nur noch 137.000 Tonnen sein. © Harald Sippel