Eingemeindung vor 50 Jahren

27.6.2019, 13:45 Uhr
Eingemeindung vor 50 Jahren

© Harald Munzinger

Mit einer Eingemeindungsfeier hieß Bürgermeister Karl Ströbel die Neubürger "herzlich willkommen", als er mit seinem Amtskollegen Schweigert am 28. Juni 1969 das Versprechen einlöste, dass "die Eingemeindung von Diebach nach Neustadt nicht sang- und klanglos über die Bühne gehen" sollte. So wurde sie im Gasthaus Summ "mit Freibier, einem schmackhaften Braten und Klößen, einer Wurstplatte, mit Blasmusik und Reden gefeiert", wie es die Neustädter Lokalausgabe der Nürnberger Nachrichten mit dem Vermerk berichtete: "Die Feier klang am nächsten Morgen aus".

Hatten böse Zungen damals das Fest als "Leichtrunk" apostrophiert, widersprach dem Bürgermeister Hans Schweigert. Davon könne keine Rede sein, "denn ein jeder in der Gemeinde kenne die Hintergründe, die zu diesem Schritt geführt hätten". Sein Aufruf beim "gemütlichen Beisammensein die letzten Tage von Diebach zu feiern" wurde mit dem Beifall der Gäste quittiert. "Bei uns sind fast nie Schwierigkeiten aufgetreten", dankte Schweigert den Gemeinderäten für eine "hervorragende Zusammenarbeit".

Neustadts Erster Bürgermeister Karl Ströbel verdankte die Eingemeindung Diebachs "einzig und allein der Aufgeschlossenheit und der Weitsicht des Bürgermeisters und seiner Gemeinderäte". Dem "Ströbels Koarla" das gleiche Vertrauen entgegen zu bringen, wie dem "Schweigerts Hans",rief er die Neustädter Neubürger auf, die nach dem NN-Bericht "in bunter Reihe mit den Neustädter Stadträten saßen". Der "Alt-Diebacher" Leo Häupler lockerte mit einigen Mundartgedichten "Ned ums Verrecken" die Runde ebenso auf, die "Kapelle Oberländer".

Eingemeindung vor 50 Jahren

© Repro: Harald Munzinger

"Es lebe der neue Ortsteil…."

Ströbel kündigte an, dass auch die Eingemeindungen weiterer Stadtteile nicht sang- und klanglos erfolgen dürften und nannte Unterschweinach und Eggensee ebenso wie Hambühl, "bei letzterer Gemeinde sehr zur Freude von Bürgermeister Gustav Oehler", wie von der Feier berichtet wurde. Bei der rief Bürgermeister Ströbel aus "Es lebe der neue Ortsteil Diebach der Kreisstadt Neustadt in den Saal und mit ihm erhoben die Neubürger das Glas".

Sich einem größeren Nachbarn anzuschließen, begrüßte Landrat Konrad Frühwald deren "klugen und weisen Entschluss". Er kündigte zugleich "noch eine Welle Eingemeindungen auf freiwilliger Basis an". Von den 84 Gemeinden des Landkreises Neustadt/Aisch sollten nach dem Vollzug der Kommunalreform lediglich noch 24 übrigbleiben. Anerkennung zollte den Diebachern auch Regierungsdirektor Goßmann im Namen des mittelfränkischen Regierungspräsidenten.

In der gleichen Ausgabe wird von der einstimmigen Entscheidung im Losauracher Gemeinderat für den Zusammenschluss mit Markt Erlbach berichtet. Landrat Frühwald warb für die Zusammenschlüsse von Gemeinden, die der Freistaat "finanziell noch erfreulich gut fördert". Man könne allerdings "nicht versprechen, ob dies in einigen Jahren auch noch der Fall" sei. So kam es vor 50 Jahren "zum anhaltenden Trend zur Auflösung kleinerer Gemeinden und deren Angliederung an größere und leistungsfähigere Gemeinwesen im Kreis Neustadt". Aus dem Anschluss von Hambühl nach Neustadt kam es nicht, dieser erfolgte nach Baudenbach.

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