Keine Verbindung zur Außenwelt
Einsatzkräfte aus Unterfranken retten Flutopfer mit Amphibienfahrzeug
20.7.2021, 16:35 Uhr"Die Bevölkerung war überrascht und dankbar, manche haben uns weinend zugetragen, dass sie geglaubt haben, man hätte sich komplett vergessen." Was der Rot-Kreuz-Notfallsanitäter Elias Holzheimer von seinem Einsatz in Rheinland-Pfalz erzählt, ist erschütternd.
Es geht um das Ahrtal, das eigentlich für seinen Weinbau bekannt ist. Dort gibt es auch viele kleine Ortschaften, beispielsweise entlang der "Rotweinstraße" 267.
Doch diese Verbindung ist gekappt, seit die Flut kam. "Die Ahr hat die Infrastruktur massiv beschädigt", so Holzheimer vom BRK-Kreisverband Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt.
Völlig isoliert
Als Verbindung zur Außenwelt bleiben so nur Wege "über Weinberge oder Pfade", aber auch die seien nicht mehr passierbar gewesen, so Holzheimer. Geholfen hat seinem achtköpfigen Team und vor allem den von jeder Hilfe abgeschnittenen Menschen schließlich ein spezielles Amphibienfahrzeug vom Typ Argo 8x8.
Seit Mitte 2017 ist es in Bad Neustadt stationiert und sowohl in ganz Unterfranken als auch in Bayern einzigartig. "Damit sind wir hingefahren", so Holzheimer.
Anschließend wurde ein Pendelverkehr eingerichtet, um die Menschen vor Ort, denen bis zu diesem Zeitpunkt nur durch einen Trinkwasser-Abwurf der Bundeswehr geholfen wurde, mit Lebensmitteln, Medikamenten und Wasser zu versorgen und weiteres Hilfspersonal in das Dorf zu bringen.
Auch andere Orte abgeschnitten
Dabei erfuhr Holzheimers Team auch, dass es noch weitere Ortschaften gibt, die immer noch nicht erreicht wurden. Was er bei seiner Hilfstätigkeit sieht, wühlt auch ihn auf.
Es sei erschütternd, "weil dieses Ausmaß der Verwüstung mir noch nie zu Gesicht kam. Ich kann mir nicht vorstellen, welche Katastrophe nach dem Krieg eine solche Zerstörung hervorgerufen haben soll", so Holzheimer.
Die dankbaren Menschen in der zuvor völlig isolierten Ortschaft zu sehen, "war ergreifend und zeigt, wie notwendig es ist, dass wir hier sind. Auch wenn es oft so scheint, man könne nicht viel machen. Aber in dieser humanitären Katastropje ist es einfach wichtig, dass alle in unserem Großverband mit 140 Einsatzkräften irgendwas machen und Hilfestellung geben".
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