Empörung über SPD-Vize Pronold

2.10.2007, 00:00 Uhr

Der hatte in einer Presse-Mitteilung CSU-Generalsekretär Markus Söder als «größten Kotzbrocken der deutschen Politikszene« beschimpft. CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann erklärte, diese Worte seien «unerträglich«. Pronold sei nicht zum ersten Mal mit flegelhaften Äußerungen aus dem Rahmen gefallen.

Herrmann nannte es «im höchsten Maße scheinheilig«, sich über die Aussagen Schmids beim CSU-Parteitag aufzuregen, auf der anderen Seite aber «einen verbalen Tiefflieger« wie Pronold in den eigenen Reihen zu dulden. Schmid habe sich für seinen «unglücklichen« Vergleich auf dem CSU-Parteitag - er hatte dort Rot-Grün in München als Laus im Pelz des bayerischen Löwen bezeichnet und dann von «Entlausung« gesprochen - schon entschuldigt. «Diese Größe ist von Herrn Pronold offensichtlich nicht zu erwarten«, sagte Herrmann. Pronold scheine aber ein schlechtes Gewissen zu haben, weil die Passage auf der bayerischen SPD-Homepage inzwischen geändert worden sei.

Pronold, ein Ziehsohn des für deftige Sprüche bekannten SPD-Landeschefs Ludwig Stiegler, hat schon öfter für Aufregung gesorgt. Als Juso-Vize in den 90er Jahren apostrophierte er in einem satirisch gemeinten Text das Kruxifiz im Klassenzimmer als «überflüssigen Latten-Gustl«. Nicht nur CSU und Kirchen reagierten damals heftig. Auch Renate Schmidt, seinerzeit SPD-Vorsitzende in Bayern, verurteilte die «inakzeptable, pubertäre Geschmacklosigkeit« Pronolds.