"ERKLÄREN SIE ES!": Fränkischer Unternehmer schickt Brandbrief an Söder

3.2.2021, 07:51 Uhr

Es ist ein kurzer Brief, der aber die ganze wirtschaftliche Katastrophe, die Tausende Einzelhändler und Unternehmer seit Beginn der weltweiten Corona-Krise erleiden müssen, deutlich macht.

Peter Ludwig, Leiter eines fränkischen Schuhgeschäfts, wendet sich mit einem dringenden Anliegen an Markus Söder "Wir als Schuhgeschäft dürfen seit dem 16. Dezember nicht mehr öffnen. Wir hatten ein Hygienekonzept mit Einlasskontrolle, in den großen Discountern sind viel mehr Menschen unterwegs, sieht dies in Ihren Augen besser? Wollen Sie, dass alle Geschäfte schließen müssen?" – es sind Worte der Verzweiflung, die der Unternehmer aus Wunsiedel offenbar als letzten Hilferuf ansieht. "ERKLÄREN SIE MIR ES BITTE!" – endet der unterschriebene Brief von Peter Ludwig.

Mit seinen Sorgen steht der Unternehmer dabei nicht alleine da: Zahlreiche Händler und Kleinläden aus Franken und der Region sind wirtschaftlich mittlerweile am Abgrund angekommen. Zwar hat die Bayerische Regierung immer wieder betont, man wolle die Menschen nicht alleine lassen und genug Geld für Corona-Hilfen freimachen. Teilweise dauert es aber Wochen oder Monate, bis die Hilfen Unternehmer erreichen – wenn überhaupt.

Was nun zusätzlich Sorgen bereiten könnte: Dass sich in absehbarer Zeit an dieser Situation etwas ändert – aktuell mehr als unwahrscheinlich. So hat Markus Söder vor wenigen Tagen bereits durchblicken lassen, dass er aktuell überhaupt keinen Spielraum für Lockerungen im Freistaat sieht.

Bis 14. Februar befindet sich Bayern offiziell im Lockdown – mindestens. Dass dieser in den kommenden Tagen jedoch einmal mehr verlängert wird, gilt nur noch als offenes Geheimnis. Während Kanzleramts-Chef Helge Braun einen Lockdown bis in den März hinein nicht mehr ausschließt, soll Bundeskanzlerin Angela Merkel intern auch signalisiert haben, dass sie einen Shutdown bis Ostern zumindest als Option weiter im Blick habe.

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