1000 neue Fahrradbügel: So will Erlangen den Radverkehr fördern

26.9.2020, 11:00 Uhr
1000 neue Fahrradbügel: So will Erlangen den Radverkehr fördern

© Klaus-Dieter Schreiter

An vielen Orten in der Stadt würden geordnete und sichere Abstellmöglichkeiten fehlen, sagt Sven Daleiden-Lorper, der sich im Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung um dieses Thema kümmert. Rund 60 Standorte für neue Fahrradbügel habe man bereits identifiziert. "Wir hoffen nun auf weitere Vorschläge."

Sichere Fahrradabstellmöglichkeiten seien auch für die Fußgänger wichtig, weil diese oft Slalom laufen müssten durch kreuz und quer abgestellte Drahtesel, macht Stadtbaurat Josef Weber deutlich. Darum wolle man mit zusätzlichen Fahrradbügeln auch die Fußgänger schützen.

Ortstermin in der Oberen Karlstraße

Bei einem Ortstermin in der Oberen Karlstraße in Höhe der Universitätsbibliothek demonstrierten Oberbürgermeister Florian Janik, Weber und Daleiden-Lorper, dass auf einem normalen Pkw-Abstellplatz fünf Bügel Platz haben. Sie haben einen Abstand von einem Meter, so dass zwei Fahrräder locker dazwischen passen. Somit passen zehn Fahrräder auf die Fläche eines Parkplatzes. An einigen Standorten könne man sich aber auch größere Anlagen vorstellen und auch Platz für Lastenfahrräder schaffen, erläuterte Weber.

1000 neue Fahrradbügel: So will Erlangen den Radverkehr fördern

© Screenshot: Klaus-Dieter Schreiter

Darum hat die Stadt nun ein Internetportal freigeschaltet, auf dem die Bürger ihre Vorschläge für neue Fahrradbügel direkt in eine Karte eintragen können. "Danach wird die Verwaltung ihre Planung ausarbeiten und dem Stadtrat vorlegen", verspricht OB Janik. Die jetzige Eingrenzung auf die Innenstadt sei ein erster Schritt, in anderen Stadtteilen wolle man ähnlich vorgehen. Damit verfolge die Stadt die konsequente Umsetzung aus den Beschlüssen zur Ausrufung des Klimanotstandes und zur Zielvorgabe des Stadtentwicklungsplanes.

Wie entscheidet die Universität?

Allerdings kann sie solche Anlagen nur im öffentlichen Raum aufstellen. "Es wäre total toll, wenn die Universität auf ihrem Grund auch solche Anlagen aufstellen würde", meint Janik. Beispielsweise könne man zwei oder drei der Parkplätze hernehmen, die sich auf der Nordseite unter dem Gebäude der Uni-Bibliothek befinden und kaum genutzt werden. "Wir haben das der Uni bereits vorgeschlagen", sagt Weber. Diese wolle den Vorschlag prüfen.

Nun will die Stadt erst einmal 1000 neue Bügel im Innenstadtbereich aufstellen. "Wenn es am Schluss 1200 werden, dann ist das auch kein Problem", sagt Janik. Die Kosten sind allerdings nicht unerheblich. Immerhin kostet ein einzelner Bügel mit Einbau rund 400 Euro.

Standortvorschläge können die Bürger auf der Internetseite https://geodaten.erlangen.de/fahrradbuegel in eine interaktive Karte eintragen.

 

3 Kommentare