Alles tanzt: Erlanger BRK hat bei "Jerusalema"-Challenge mitgemacht

17.1.2021, 12:22 Uhr
Alles tanzt: Erlanger BRK hat bei

© Foto: BRK Erlangen-Höchstadt

Master KG stammt, so heißt es jedenfalls bei Wikipedia, aus der südafrikanischen Provinz. Er ist Komponist und Musikproduzent und hat bereits 2019 zusammen mit der Sängerin Nomcebo Zikode ein Lied namens "Jerusalema" aufgenommen, das damals jedoch nicht wirklich aufhorchen ließ. Als aber nach einem Remix des Liedes Menschen von überall her zu diesem Song zu tanzen begannen, wurde "Jerusalema" zum Hit.

Und dem folgt jetzt wieder eine dieser Internet-Challenges – eine sehr sympathische allerdings: Statt nach Dienstschluss nach Hause zu gehen, haben Mitarbeiter des Bayerischen Roten Kreuzes Erlangen-Höchstadt am vergangenen Wochenende ein Video aufgenommen. Innerhalb von zwei Tagen haben sich über 5000 Menschen reingeklickt, womit das BRK nie gerechnet hätte. "Sehr, sehr positiv" sei der Film aufgenommen worden, sagt Thomas Heideloff, Leiter des Rettungsdienstes.

"Wollten uns selbst wieder motivieren"

Lange zum Mitmachen überreden musste er niemanden, erzählt Dennis Zimmermann, der in der Presseabteilung des BRK vor allem für den Bereich der sozialen Netzwerke zuständig und von einer Kollegin auf die Challenge aufmerksam gemacht worden ist. "Seit Monaten arbeiten wir unter hoher Arbeitsbelastung", so der 29-Jährige. "Wir fahren täglich Patienten, viele von ihnen haben Corona. Deshalb nehmen wir privat auch viele Einschränkungen in Kauf, um unsere Familien und Freunde nicht anzustecken. Das ist auf Dauer anstrengend." Die Jerusalema-Challenge sei für das BRK-Team eine Möglichkeit gewesen, sich selbst wieder zu motivieren und zu zeigen, dass Zusammenhalt in Zeiten der Pandemie wichtig ist. Und zwar nicht nur für die eigenen Kollegen.

Ballett-Einlagen und blinkende Rettungswagen

Nicht viel mehr als fünf Stunden habe das Team vom ersten Klick auf die Kamera bis zum Hochladen des fertigen Films ins Internet gebraucht. Was an Technik nötig war, war vorhanden, das "Drehbuch" nach einer kurzen, kreativen Runde schnell geschrieben. Zu sehen sind am Ende kurze Ballett-Einlagen, blinkende Rettungswagen und Tänzerinnen in voller Montur, die ihre Müdigkeit irgendwie weggesteckt zu haben scheinen.

"Für mich ist das ja ein relativ neues Medium", gibt Thomas Heideloff offen zu. Dass seine Mitarbeiter mit dem Video zeigen wollten, dass es "trotz der schlimmen Zeit oft einen Grund gibt, mit Freude zur Arbeit zu gehen", hat ihn aber beeindruckt. Und offenbar nicht nur ihn.

Hintergrund zur Challenge

Internet-Challenges gibt es in steter Regelmäßigkeit. Ob es darum geht, sich einen Eimer voll mit eiskaltem Wasser über den Kopf zu schütten oder mit dem richtigen Dreh eine Flasche so zu werfen, dass sie auf dem Verschluss stehen bleibt: Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr Aufmerksamkeit erregt der Wettstreit. Zuletzt haben Feuerwehren an der "bluelightfirestation-Challenge" mitgemacht und ihre Gerätehäuser blau beleuchtet, um zu zeigen, dass sie coronabedingt im Moment zwar nicht üben dürfen, aber trotzdem einsatzbereit sind. Die FFW Erlangen und Bubenreuth haben sich an dieser Aktion u.a. beteiligt.

Keine Kommentare