Von Anreise bis Musikpausen

Alles Wichtige rund um Ihren Bergbesuch in Erlangen 2023

Nina Dworschak

Erlanger Nachrichten/ Nordbayerische Nachrichten

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19.5.2023, 13:35 Uhr
Das 55 Meter hohe Riesenrad ist das Wahrzeichen der Erlanger Bergkirchweih.

© Harald Sippel, NN Das 55 Meter hohe Riesenrad ist das Wahrzeichen der Erlanger Bergkirchweih.

Nur noch wenige Tage, dann beginnt in Erlangen der Berg. Wie jedes Jahr gibt es etwas Neues, Altes und Gebrauchtes - das Blaue folgt nach dem Anstich. Zahlreiche Fakten zum diesjährigen Berg wurden am Mittwoch, den 17. Mai, auf einer Pressekonferenz der Stadt vorgestellt. Die wichtigsten Informationen zur Bergkirchweih haben wir zusammengestellt.

Anstich/Beerdigung des letzten Fasses

Der Anstich zur 268. Bergkirchweih findet am Donnerstag, den 25. Mai, um 17 Uhr vor dem Henniger Keller an der sogenannten T-Kreuzung (Bergstraße bergauf) statt. In diesem Jahr ist ein Fass vom Steinbach Keller an der Reihe, das Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik zum Start anstechen wird. Im vergangenen Jahr hat er zwei Schläge für den Anstich gebraucht.

Die Bergkirchweih 2023 endet am Montag, den 5. Juni - traditionell mit dem Begräbnis des letzten Fasses.

Bierpreise

Bis auf einen haben in diesem Jahr alle Keller ihre Bierpreise erhöht. Ursächlich dafür sind die gestiegenen Produktionskosten, neben den Energiepreisen ist vor allem die Malzherstellung deutlich teurer geworden. Die günstigste Maß kostet 11 Euro am Goldmann Keller, 11,50 Euro kostet sie im Steinbach Keller und dem Helbig Keller.

Bei den Tucher- und Kulmbach-Wirten kostet die Maß 12 Euro, was eigentlich trotzdem zu wenig sei, sagt Frank Kawretzke vom Hübners Keller. Um ein Drittel seien die Kosten für das Security-Personal gestiegen. Erhöht wurde im Vergleich zum Vorjahr um 50 Cent, die Erhöhung werde von den zusätzlichen Kosten "aufgefressen". Die teuerste Maß hat in diesem Jahr der Entlas Keller, sie kostet 12,30 Euro. Die Personalsituation an den Kellern habe sich im Vergleich zum vergangenen Berg etwas entspannt, sagt Christoph Gewalt vom Steinbach Bräu. Allerdings werde mehr Flexibilität gefordert, vor allem von jüngeren Arbeitskräften.

Schausteller

Zwei Traditionsbuden werden Berg-Besucherinnen und Besucher in diesem Jahr vergeblich suchen: Ströbels Eisbar, seit 1955 auf dem Berg, wird 2023 nicht mehr aufgebaut. Wie Betreiber Bernhard Ströbel erklärt, sei ihm der Berg mit 63 Jahren einfach zu viel geworden - zu viel Stress. Weg ist auch der Glückshafen, der Loswagen der Erlanger Gemeinschaftshilfe, einem Zusammenschluss von AWO, BRK, Caritas, Diakonie und Stadt Erlangen. Wie Christian Raab, Geschäftsführer des BRK-Kreisverband Erlangen-Höchstadt, erklärt, habe sich keiner gefunden, der den Wagen innerhalb der Organisation weiterführt. Bei allen Beteiligten hätten die Ressourcen gefehlt.

Neu ist in diesem Jahr laut Berg-Platzmeister Armin Mangold die sogenannte Veggi-Alm. Die Bude bietet vegetarische Gerichte und eröffnet erstmals überhaupt am Berg. Am Mittwoch vor dem Anstich wird sie offiziell eingeweiht und erhält den kirchlichen Segen. Neu ist heuer auch ein Pizzastand mit echtem Pizzaoffen. Ihre Rückkehr feiert nach fünf Jahren die Geisterbahn, außerdem wird es wieder einen Stand zum Fotoschießen geben. Wer Fotos mag, kann heuer an einer der beiden Fotokisten vorbeischauen und sich dort ablichten lassen.

Videoüberwachung

Vier Kameras überwachen an besucherintensiven Tagen das Geschehen in bestimmten Bereichen.

Vier Kameras überwachen an besucherintensiven Tagen das Geschehen in bestimmten Bereichen. © Harald Sippel, NN

Zur Überwachung wird 2023 erstmalig am Berg auf Videokameras gesetzt. Diese Technik kommt laut Wirtschaftsreferent Konrad Beugel auch beim Münchner Oktoberfest zum Einsatz. Es wird vier Kameras geben, die im Bereich Erich/Entlas-Keller und an der T-Kreuzung angebracht sind. Überwacht werden sie von Polizeibeamten in der Bergwache. Man wolle dabei nicht den einzelnen Bergebesucher überwachen, sondern die Situation an den Wegen im Auge behalten, so Beugel. Gespeichert werden die Aufnahmen nur, wenn ein Beamter das aufgrund des Verdachtes einer Straftat veranlasst. Gefilmt wird auch nicht immer, sondern nur an den besucherstarken Tagen (Eröffnung, Fr-So am ersten Wochenende, Fr-Sa am zweiten Wochenende) von 19 bis 22 Uhr.

Taschenkontrollen

Beim Betreten des Berg-Geländes werden erneut selektiv Taschenkontrollen durchgeführt. Wirtschaftsreferent Beugel betont aber auch, dass natürlich weiterhin jeder Bergbesucher seine Brotzeit und sein Brotzeitmesser mitnehmen könne. Ansonsten empfiehlt er, größere Taschen und Rucksäcke möglichst zuhause zu lassen.

Musik

Beim Thema Musik gibt es am Berg 2023 wieder einen neuen Versuch. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt an manchen Ecken wie dem "Kessel" am Entlas Keller ruhigere Musik angeordnet. Funktioniert habe das weniger, erinnert sich Kellerwirt Vincenz Schiller vom Entlas. "Wir hatten ein Duo, dass hat seine eigene Musik nicht mehr gehört, weil sie von einem anderen Act an einem anderen Keller übertönt wurde." Statt "ruhigem Berg" setzt man 2023 nur noch auf die Musikpausen. Davon wird es nur noch drei statt vier geben, sie sind insgesamt 80 Minuten und werden zeitversetzt an den Kellern stattfinden. Glücklich darüber ist nicht jeder Kellerwirt, Schiller bezeichnet die Idee als "Findungsprozess". Wirtschaftsreferent Beugel meint: "Wir testen ob wir damit eine Dynamik erzeugen können."

Erlangens Wirtschaftsreferent Konrad Beugel ist auch der Bergreferent der Stadt.

Erlangens Wirtschaftsreferent Konrad Beugel ist auch der Bergreferent der Stadt. © Harald Sippel, NN

Alkoholfreies

Wird es am Berg auch geben. Wie Till Stürmer, einer der neuen Wirte des Altstädter Schießhaus, mitteilt, wird es dort in diesem Jahr sogar alkoholfreies Bier vom Fass geben. Udo Helbig vom Erich Keller verweist auch darauf, dass die Maß Wasser oder Limonade deutlich günstiger als die Maß Bier sein wird. Sie soll es für sieben bis acht Euro geben.

Familientag/Seniorentag

Der Familientag findet traditionell wieder am Donnerstag, den 1. Juni, statt. Laut Stadt soll dann mindestens ein Angebot auf den Kellern und bei den Schaustellern von 10 bis 20 Uhr die Hälfte weniger kosten. Der Seniorentag findet 2023 nicht statt.

Anreise

Wer mit dem Fahrrad anreist, kann seinen Drahtesel nördlich und südlich der Haagstraße auf einem bewachten Parkplatz abstellen. Weitere Fahrradparkplätze gibt es südlich des Bärengartens (Spardorfer Straße) und im Kreuzungsbereich Rathsberger/Leo-Hauck-Straße, diese sind jedoch unbewacht. Die Anreise mit dem Auto ist nicht zu empfehlen, in der nördlichen Innenstadt sind zahlreiche Plätze gesperrt oder es gilt ein Halteverbot.


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Safe Space

Ein "Safe Space" (Englisch für "sicherer Ort") während der Bergkirchweih wird heuer erneut von 17 bis 24 Uhr das Evangelische Gemeindehaus b11 in der Bayreuther Straße 11 am Fuße des Bergs sein. Dort bieten Ehrenamtliche Raum für junge Frauen und Mädchen, die sich auf dem Berg unsicher fühlen, ihre Gruppe verloren oder tatsächlich Erfahrungen mit sexueller Gewalt gemacht haben. Die Ehrenamtlichen der Erlanger Frauenhilfe patrouillieren auch über den Berg und den Bürgermeistersteg, zu erkennen sind sie an ihren pinken Warnwesten. Erreichbar sind sie außerdem unter der Telefonnummer 0157/32439254.

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Toiletten

Zahlreiche öffentliche Toiletten werden derzeit auf dem Berggelände installiert. Eine Besonderheit hat Tilo Stürmer vom Altstädter Schießhaus verkündet: Die Toiletten des Gasthauses sind in diesem Jahr alleine für Frauen reserviert.

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