Altstadt Erlangen: Das Ladensterben geht weiter

14.1.2021, 06:00 Uhr
Altstadt Erlangen: Das Ladensterben geht weiter

© Stefan Mößler-Rademacher

Im Sommer 2014 hatte das Erlanger Traditionshaus "Höfer Parfümerien", gegründet 1919, seine Filialen in Fürth, Forchheim und Höchstadt geschlossen und einem Teil seiner Belegschaft gekündigt. Geschäftsführerin Iris Achatz-Höfer begründete diesen Einschnitt damals mit dem "äußerst schwierigen Marktumfeld", bedingt vor allem durch den boomenden Internethandel und schon damals durch die zunehmende Verödung der Innenstädte. Von einst acht Höfer-Filialen blieben noch drei Ladengeschäfte erhalten. Für diese suchte Iris Achatz-Höfer nach einem Käufer, der die fast 100-jährige Tradition fortführen könnte – und fand "CB Parfümerien" aus dem saarländischen Homburg-Einöd, das drei Jahre zuvor schon die Erlanger Traditionsparfümerie Zoephel übernommen hatte und 2017 auch noch die Höfer-Filialen in ihr Portfolio nahm.

Jetzt hat das Unternehmen die Entscheidung gefällt, das Ladengeschäft in der Hauptstraße Anfang 2022 zu schließen, so Dirk Cebulla, Geschäftsführer und Inhaber von CB Parfümerien, gegenüber unserer Zeitung. Bis dahin laufe noch der Mietvertrag für die Filiale, der aber nicht verlängert werde. Langfristig sollen, so Cebulla weiter, die Höfer-Filiale in der Hauptstraße 25 sowie die Zoephel-Filiale in der Friedrichstraße 1 erhalten bleiben. Als Grund für die Schließung des Geschäfts in der Altstadt nennt Dirk Cebulla das anhaltende Ladensterben in der Erlanger Nordstadt. "Wir hatten Angst irgendwann das letzte Geschäft zu sein."

Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben. Bislang sind in der Altstadtfiliale fünf Mitarbeiterinnen beschäftigt, wovon ein Teil in Ruhestand geht. Die verbliebenen Mitarbeiter werden auf die anderen Filialen verteilt, berichtet Cebulla. Insgesamt beschäftigt das saarländische Unternehmen derzeit 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Erlangen. Neben den fünf genannten in der Altstadt, sieben weitere in der Filiale Hauptstraße 25 sowie weitere sechs in der Parfümerie Zoephel.

Ihre ersten drei Geschäfte eröffneten CB Parfümerien 1972 in Saarbrücken, Pirmasens und Erlangen, die zwar nicht mehr existieren, aber den Grundstein für das heutige Unternehmen legten. In den vergangenen Jahren expandierte die "CB-Familie" durch Übernahmen immer weiter; inzwischen reicht das Netz an Filialen bis in den hohen Norden, bis nach Kiel. CB Parfümerien verstehen sich nicht als "Kette", sondern "als das private Familienunternehmen, dem der persönliche Kontakt zum Kunden wie auch zu den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Herzensangelegenheit ist".

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