Detaillierte Umfrage ausgewertet

Angebote für Senioren in Eckental sollen verbessert werden

18.1.2022, 08:55 Uhr
Angebote für Senioren in Eckental sollen verbessert werden

© Scott Johnston

Wichtig war dem Gemeinderat, über eine solide Grundlage für die Planungen zu verfügen, weshalb hierfür zunächst die Senioren detailliert nach ihrer Einschätzung des momentanen Angebots und ihre Wünsche für die Zukunft befragt werden sollten. Da auch der Landkreis Erlangen-Höchstadt zeitgleich eine solche Befragung für das gesamte Gebiet zwischen Herpersdorf und Vestenbergsgreuth vorbereitete, entschied sich das Eckentaler Gemeindeparlament wegen der Synergieeffekte und zur Einsparung von Kosten für eine Koppelung der beiden Projekte. Zudem wollte man es den Senioren ersparen, kurz hintereinander mit zwei ähnlichen Umfragen konfrontiert zu werden.

Nicht zuletzt aufgrund der besonderen Struktur von Eckental mit zahlreichen unterschiedlich großen Ortsteilen hielten es die Gemeinderäte allerdings für besser, Fragebögen an sämtliche 3512 Eckentalerinnen und Eckentaler im Alter von über 65 Jahren zu verschicken, um ein möglichst präzises Bild der aktuellen Lage zu erhalten. Der Landkreis beschränkte sich dagegen wegen der Größe seines Gebiets bei den Befragten auf eine repräsentative Auswahl.

Sehr guter Rücklauf

Nach der Präsentation der Ergebnisse für den gesamten Landkreis stellte Edmund Görtler, Geschäftsführer des beauftragten Wirtschafts- und Sozialforschungsinstituts „Modus“ aus Bamberg, nun bei einem Workshop die Ergebnisse der Befragung speziell für Eckental vor. Mit 42,3 Prozent gab es nach Einschätzung der Experten des Instituts einen sehr guten Rücklauf bei den Fragebögen.

Am zufriedensten mit ihrer Wohnsituation sind die Eschenauer (85,1 Prozent) mit deutlichem Abstand vor den Eckenhaidern (77,9 Prozent) sowie den Benzendorfern, Illhofern und Oedhofern (77,8 Prozent), während es für die Forther und Frohnhofer (66,8 Prozent) offensichtlich Verbesserungspotenzial gibt, was auch an der starken Verkehrsbelastung liegen könnte.

Unterschiedliche Wohnformen

Beim Interesse an den verschiedenen Wohnformen deckte die Umfrage gleichfalls starke Unterschiede zwischen dem Gemeindeteilen auf. Während 92,3 Prozent der Oedhofer, Illhofer und Benzendorfer Betreutes Wohnen bevorzugen, setzen 83,3 Prozent der Ebacher und Mausgeseeser auf den Erwerb von Eigentum. Das Interesse an Wohnformen, bei denen mehrere Generationen zusammenwohnen, ist bei den Unter- und Oberschöllenbachern mit 34,6 Prozent am stärksten ausgeprägt.

Der Hauptgrund, warum auch im fortgeschrittenen Alter noch einmal ein Umzug ins Auge gefasst wird, ist der Bedarf an Unterstützung beziehungsweise Pflege. 61 Prozent nehmen derzeit keine Hilfe in Anspruch. Die meiste Unterstützung erhalten die Eckentaler Senioren vom Partner, Nachbarn und Bekannten (89 Prozent) sowie Haushaltshilfen (74 Prozent). Bei 21 Prozent wohnt eine Pflegekraft mit im Haushalt.

Die Formen der Unterstützung liegen nah beieinander: Fahrdienste (95 Prozent), Einkaufen (94 Prozent), Hausarbeit (91 Prozent) und Betreuung/Pflege (87 Prozent). 66,8 Prozent wünschen sich einen Ausbau der Demenz-Tagespflege.

Ehrenamtliches Engagement

18 Prozent der Senioren sind ehrenamtlich tätig. 19 Prozent könnten sich vorstellen, ein Ehrenamt zu übernehmen.

23,6 Prozent halten die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, 29,2 Prozent die Erschließung durch Radwege, 14,9 Prozent die behindertengerechte Ausstattung der öffentlichen Gebäude, 14,2 Prozent die Abdeckung durch Besuchsdienste und 11,7 Prozent das Angebot an Gaststätten für mangelhaft beziehungsweise ungenügend.

Am häufigsten surfen die Ebacher und Mausgeseeser im Internet, während sich 42,8 Prozent der Eckenhaider Unterstützung wünschen, um sich besser im World Wide Web zurechtzufinden. 80,2 Prozent nutzen die Wander- und Spazierwege in Eckental.

Workshop mit Experten

Hingegen gehören lediglich 7,3 Prozent einem Seniorenclub an. 8,8 Prozent halten sich mit den Geräten des Mehrgenerationen-Parks nahe des Eschenauer Jugendzentrums „Gleis 3“ fit.

Bei einem Workshop, an dem Vertreter der Politik, der Verwaltung und der Seniorenarbeit sowie Fachleute, die sich mit dem Thema beschäftigen, teilnahmen, wurde nicht nur über die Ergebnisse diskutiert, sondern auch darüber, welche Schlüsse daraus gezogen werden können. Jetzt soll ein in sich stimmiges Konzept erarbeitet werden, welche Verbesserungen für die Senioren Schritt für Schritt in den einzelnen Ortsteilen umgesetzt werden können.

Die letzte Entscheidung trifft dann nach intensiver Beratung der Gemeinderat. Die bestehenden Angebote sind in einer anschaulichen Broschüre mit dem Titel „Für Senioren & ihre Angehörigen“, die im Foyer des Eckentaler Rathauses erhältlich ist, zusammengefasst. Bei Fragen zur Seniorenarbeit kann man sich an Sylvia Steinbach, die bei der Gemeinde hierfür zuständig ist, unter Telefon (09126) 903-241 wenden.