Auch Ehefrau Layoko demonstriert für Wilfried Siewe

30.8.2019, 18:09 Uhr
Demo für Wilfried Siewe auf dem Rathausplatz: Seine Ehefrau Layoko war auch dabei.

© Klaus-Dieter Schreiter Demo für Wilfried Siewe auf dem Rathausplatz: Seine Ehefrau Layoko war auch dabei.

Die Teilnehmer, überwiegend in der EU lebende Kameruner, reisten fast aus dem gesamten Bundesgebiet und etlichen europäischen Ländern an. Erstmals zeigte sich bei der Solidaritätskundgebung Siewes Ehefrau Layoko einer größeren Öffentlichkeit. In einem Gespräch mit den Erlanger Nachrichten schilderte die 36-Jährige die schwierige Situation ihres Mannes.

So bezögen sich die drei Jahre Haft auf die ihrer Meinung nach haltlosen Anschuldigungen, ihr Mann habe sich an einer Gefängnisrevolte beteiligt. Das Haupturteil wegen "verdächtiger" Literatur und Fotos auf dem Handy stehe noch aus. "Wenn er dafür verurteilt wird, heißt das lebenslang Haft", sagte sie.

Die Behörden werfen dem 41-Jährigen nach Angaben seiner Frau vor, "eine Gefahr für den Staat" zu sein. Die Bilder auf dem Handy aber stammten von einer Kundgebung, zu der gebürtige Kameruner in Deutschland aufgerufen hatten, betonte die 36-Jährige. Bei dem Buch, das Siewe in Kamerun zum Verhängnis wird, handelt es sich um ein staatsphilosophisches Werk des kamerunischen Oppositionsführers Maurice Kamto. Nach Angaben von Exil-Kamerunern war der Band "L’ Urgence de la pensée" bis zu den Wahlen 2018 in Kamerun Schullektüre, danach wurde sie als gefährlich verboten.


OB Janik: "Siewes Verurteilung ist einfach furchtbar"


Derweil laufen die diplomatischen Bemühungen im Fall Siewe auf Hochtouren. Auch Siewes Arbeitgeber, der Siemens-Konzern, arbeitet eng mit den deutschen Behörden zusammen und steht im Austausch mit der Familie des Mitarbeiters, teilte ein Pressesprecher auf Anfrage mit.

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