Ausstellung in Erlangen: So füttert man Google Translate

10.1.2019, 18:00 Uhr
Ausstellung in Erlangen:  So füttert man Google Translate

© Foto: Birke und Partner

"Ich will kein Eis jetzt in meinem Auto" – wer wissen möchte, wie Zeilen dieser Art zustande kommen, sollte einmal Falcos "Out of the dark" auf eine sprachübergreifende Reise durch Google Translate schicken. Oder sich ohne Umwege ins "MCS.1" in die Räume der Kommunikations-Agentur Birke und Partner im Röthelheimpark begeben. Kommunikationsdesigner Marek Vosswinkel fütterte den Online-Übersetzungsdienst mit zahlreichen Text-Klassikern aus Lyrik, Literatur und Musik.

Das überraschende Ergebnis zahlreicher dokumentierter Übersetzungsschleifen, die schließlich wieder im Deutschen mündeten, hielt er in seinem Gedichtband "Neue Weltchirurgie" fest, aus dem sich nun die Ausstellung speist. Vosswinkel: "Schon als Schüler habe ich gelernt, dass Google Translate nicht immer richtige, bisweilen aber sehr lustige Ergebnisse liefert. So fragte ich mich, was passiert, wenn ich das auf die Spitze treibe, immer weiter übersetze, auch in die seltensten und schwierigsten Sprachen dieser Welt", erinnert sich Vosswinkel an die Entstehung des Projekts.

Kurator und Herausgeber

Der gebürtige Bremer, dessen Familie aus Erlangen stammt, versteht sich dabei nicht als Künstler oder Autor, sondern vielmehr als Herausgeber und Kurator der digital neu entstandenen, dadaistisch anmutenden Texte. Im Zentrum seines nicht zuletzt linguistischen Interesses stand vor allem die Sprache selbst und wie sie Bedeutung schafft: "Sprache darf hier einfach nur für sich selbst stehen, befreit von der Vorstellung, einen Sinn haben zu müssen. Ohne Intention. Und doch erkennt jeder einen anderen Sinn in den neuen Sätzen."

Die Ausstellung "Neue Weltchirurgie" kann bei der Kommunikationsagentur Birke und Partner (Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr) im MCS.1 in der Marie-Curie-Straße 1 im Erlanger Stadtteil Röthelheimpark besucht werden.

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