Bagger zerlegen Erlanger Tunnel

10.11.2020, 14:30 Uhr
Bagger zerlegen Erlanger Tunnel

Nachdem die Arbeiten für die Neugestaltung des Gerbereitunnels eingestellt worden waren, weil man festgestellt hatte, dass die Stützwand PCB-belastet ist, sind sie nun wieder in vollem Gange. Der Zeitplan ist jedoch ziemlich durcheinander gekommen.

Fast zwei Monate lang war die Baustelle verwaist dagelegen, weil erst die giftige Farbe von der Stützmauer abgekratzt und fachgerecht entsorgt werden musste. Das ist inzwischen geschehen, und nun ist dort am Gerbereitunnel wieder richtig etwas los.

Ein Abbruchbagger frisst sich seit Montag in die Stützmauer aus Beton, zerlegt sie in kleine Einzelteile. Gleichzeitig legt ein anderer Bagger vom nördlichen Ende der Rampe her die 31 Bohrpfeiler frei, die bereits im Juli betoniert worden waren.

Ein Bauunternehmen steht schon bereit, um damit beginnen zu können. Deren Bauleiter blickt allerdings etwas skeptisch drein. Er kann sich nicht vorstellen, dass er bereits in dieser Woche betonieren kann. Denn erst muss das Abbruchunternehmen, dessen Chef Benno Plannerer persönlich die Arbeiten überwacht, fertig werden. Plannerer hat dabei stets auch die angrenzenden Häuser an der Westlichen Stadtmauerstraße im Blick. Seine Arbeiter müssen vorsichtig vorgehen, um die Erschütterungen zu minimieren. Denn einige Gebäude haben sichtbare Risse in den Wänden.

Ob die allerdings durch die deutlich spürbaren Erschütterungen kommen, ist derzeit nicht klar.

Um später nachweisen zu können, dass zumindest die zulässigen Vibrationen bei diesen Abbrucharbeiten nicht überschritten wurden, hat Plannerers Firma in den Häusern Vibrationsmessgeräte platziert. Auch eine Fotodokumentation lässt er anfertigen.

Ungeplanter Verzug

Das Tiefbauamt hatte bereits im September nicht ausgeschlossen, dass wegen der gefundenen PCB-Belastung die geplante Bauzeit bis Jahresende wohl nicht eingehalten werden kann. Wie groß der ungeplante Verzug sein wird, könne man jedoch erst nach den Abbrucharbeiten sagen, hieß es seinerzeit aus dem Tiefbauamt. Das Tiefbauamt der Stadt Erlangen wird voraussichtlich Ende der Woche wissen, wie lange die Bauarbeiten noch andauern werden. Aber nicht nur das: Auch die Kosten werden voraussichtlich um 100 000 bis 200 000 Euro steigen. Ursprünglich waren für das Projekt rund eine Million Euro angesetzt.

Keine Kommentare