Baiersdorf: Eine Brücke und nur ein Radweg

26.12.2020, 06:00 Uhr
Baiersdorf: Eine Brücke und nur ein Radweg

© Dieter Köchel

Die Stadt musste neu entscheiden, weil ihr nun in Sachen Radweg auf der Ostseite der Brücke ein "Hü" oder "Hott" abverlangt wurde. Ursprünglich hatten die Ratsmitglieder damit geliebäugelt, sowohl auf der Ost- als auch auf der Westseite der Brücke einen Radweg einzuplanen. Das von der Stadt beauftragte Verkehrsplanungsbüro Stadt-Land-Verkehr kam bei einer Überprüfung zur Auffassung, dass der Radweg auf der Ostseite nicht erforderlich sei, weil eine Anbindung in Richtung Süden fehle.

Eine Besprechung mit Vertretern des Landratsamtes Erlangen-Höchstadt und der Autobahndirektion Anfang Dezember hatte zum Ergebnis, dass der östliche Fuß- und Radweg nicht nur überflüssig sei, sondern aufgrund des Platzmangels neben der Brücke als eigener Steg geführt werden müsste. Der Weg würde nur die Außenanlagen der Baumschule Fees erschließen. Diese Aufgabe würde jedoch auch der Radweg auf der Westseite der Brücke hinreichend leisten.

Zudem hätte die Stadt für die Radbrücke auf der Ostseite der Autobahnüberführung sämtliche Kosten zu tragen. Bei der zu erwartenden schwierigen Etatlage im nächsten Jahr schlechterdings unmöglich, befand die Verwaltung und riet daher von dem Radweg auf der Ostseite ab. Immerhin würde die Wegführung auf der Westseite der Landkreis Erlangen-Höchstadt finanzieren. Dieser Argumentation folgte auch Thomas Voit (SPD).

Karl-Heinz Roll (Grüne) wollte sich so einfach nicht zufriedengeben. "Wird der Radweg auf der Westseite breit genug, dass er in beide Richtungen befahrbar ist?", wollte er wissen.

Und ob in die Planungen auch die Möglichkeit eines Schnellradweges zwischen Erlangen und Forchheim einbezogen worden sei. Ihm schloss sich sein Fraktionskollege Alexander Roll an. Auch Sophie Ries (SPD) bat darum, die Zukunft in den Planungen mitzudenken. Dorothea Neubauer (CSU) und Jan Voit (FWG) erinnerten daran, dass es ursprünglich geheißen habe, die Brücke würde breiter gebaut, wenn die Stadt den Radweg Ost wolle. Im Zuge der Staatsstraßen begleitenden Wege, müsste der Radweg auf der Ostseite doch eigentlich auch vom Freistaat bezahlt werden, wähnten sie. Doch ist die Straße in diesem Bereich ja nicht mehr Staatsstraße, sondern zurückgestuft zur Kreisstraße.

https://www.nordbayern.de/region/erlangen/bei-erlangen-hier-wird-eine-tonnenschwere-brucke-eingesetzt-1.10281134

Am Ende fasste der Sonderausschuss folgenden Beschluss: "Die Stadt Baiersdorf verzichtet auf den ursprünglich diskutierten zweiten Fuß- und Radweg auf der Ostseite des geplanten Brückenbauwerks. Die Autobahndirektion Nordbayern kann die Planungen gemäß dem aktuell vorliegenden Entwurf fortführen."

Zudem versprach 2. Bürgermeisterin Eva Erhardt-Odörfer (SPD), bei Autobahndirektion und Landkreis nachzuhaken, wie es um die Breite des Radwegs sowie um die Pläne für eine Fahrradschnellstrecke bestellt sei. Die Stadträte sollen so schnell wie möglich darüber informiert werden.

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