Bart-Aktion aus Erlangen sorgt bundesweit für Aufsehen
20.1.2021, 15:03 UhrErlangens Oberbürgermeister im ARD-Morgenmagazin: Diese seltene Ehre wurde Florian Janik nicht aufgrund aktueller kommunalpolitischer Ereignisse zuteil, sondern Aufgrund seiner ungewöhnlichen "Bart-Challenge", über die zuerst die Erlanger Nachrichten online berichteten – und die anschließend als "viraler Hit" tausende Menschen via Internet erreichte.
Um was handelt es sich bei dieser Aktion des SPD-Politikers? Beim Einkaufen und im Öffentlichen Nahverkehr muss man ja seit Montag, 18. Januar 2021, in ganz Bayern eine FFP2-Maske tragen. Erlangens OB traf die neue Maskenpflicht als Bartträger ganz besonders: "Das bringt ja nur etwas, wenn die Maske richtig getragen wird. Mit Bart schließt die Maske aber nicht dicht ab. Da hilft nur eins: Der Bart muss ab! Wächst ja wieder . . .", postete das Stadtoberhaupt am Wochenende auf seiner Facebook-Seite und forderte gleich den Erlanger Stadtrat, CSU-Fraktionsvorsitzenden und Bartträger Christian Lehrmann auf, seinem Beispiel zu folgen. Weitere Politiker aus Erlangen schlossen sich dem Aufruf an und griffen zum Rasierer.
Appell an alle Hipster
In die Tasten griffen daraufin jede Menge Journalisten. Viele durchaus humorvoll: "Der Jung-Sozi ist da pragmatischer. Zumindest der Erlanger SPD-Oberbürgermeister Florian Janik, 40, temporärer Oberlippen-Kinn-Koteletten-Bartträger; in der Welt der Barber eine Art Mischung aus Vollbart und Henriquatre. Was nicht passt, muss weg, sagt Janik", schrieb beispielsweise die Augsburger Allgemeine.
Grundsätzlicher wurde der Tagesspiegel aus Berlin: "In der Pandemie steht Maske gegen Bart: Liebe Hipster, bitte rasiert Euch schnell!", lautete hier die Überschrift. Bernd Matthies machte sich in seiner "haarigen Glosse" Sorgen um eine Subkultur und ihr größtes Aushängeschild: den Bart. Fazit: "Bald werden also Rasierklingen das neue Klopapier sein, bis irgendein Wissenschaftler herausfindet, dass Barthaare antiviral wirken und viel besser als Masken sind. Oder auch nicht: Der Berliner Hipster jedenfalls ist erst einmal erledigt. Wir werden damit leben können – und ohne kaltgebrühten Kaffee sowieso." In den sozialen Netzwerken fielen die Reaktionen ganz unterschiedlich aus. Von Lob bis Beleidigungen war hier alles zu finden.
Hier können Sie Ihre Meinung zur Corona-Krise kundtun oder sich mit anderen Usern zum Thema austauschen. Alle Artikel zu Corona haben wir zudem für Sie auf einer Themenseite gesammelt.
OB Janik nimmt’s gewohnt gelassen: "Es gab wie immer die ganze Bandbreite an Reaktionen."