Basketballer aus Heroldsberg siegen im Abstiegskampf

19.12.2018, 12:00 Uhr
Abstiegskampf in der Bayernliga: Lauf (gelbe Trikots) war zu Gast in Heroldsberg.

© Harald Hofmann Abstiegskampf in der Bayernliga: Lauf (gelbe Trikots) war zu Gast in Heroldsberg.

Die meisten ziehen ja lieber in die große Stadt. Beim Turn- und Sportverein in Heroldsberg ist das auch so. Fast alle Basketballer wohnen nicht in dem Ort, dessen Namen sie auf dem Trikot tragen. Bei Philipp Hesel ist das anders. Vor einem Jahr ist er nach Heroldsberg gezogen. Abgesehen vom Trainerteam ist er damit der Einzige. Zuvor spielte er 13 Jahre lang bei den Noris Baskets, unter anderem auch in der Regionalliga II. Vor fünf Jahren wechselte Hesel nach Heroldsberg. Und nun steckt er mittendrin.

Schon vor der Saison hat der 31-Jährige geahnt, dass es schwierig werden würde. "Es herrschte Ungewissheit", der Kader war noch nicht beisammen, manche Spieler wechselten kurzfristig den Verein oder fielen aus gesundheitlichen Gründen aus, "Hiobsbotschaften" gab es. "Wir haben vier, fünf Führungsspieler verloren", sagt Hesel. Trotzdem entschieden sich die übrigen Spieler, weiter zu machen. "Alleine schon wegen der Jugendarbeit." Seit einiger Zeit geht hier etwas beim TuSpo voran — meldet die Herren-Mannschaft ab, wäre das auch ein Schlag für den Nachwuchs, der plötzlich ohne Perspektive dastünde.

Also wagten sich die Heroldsberger erneut in die Bayernliga, teilweise mit sieben Spielern traten sie auswärts an. "Wichtig ist, dass die Kernspieler mitgezogen haben", sagt Hesel. Er ist einer davon, außerdem unverzichtbar sind Philipp Baumeister, Abdul Azim Amani und Marvin Matl. Die Vorbereitung aber lief dennoch "schlechter als sonst". Die Folge: Die Heroldsberger haben nur eines der ersten acht Spiele gewonnen.

Als Kapitän mehr Verantwortung

"In den vergangenen vier Wochen haben wir intensiver trainiert", sagt Hesel. Die Mannschaft musste sich erst neu finden, "die Verantwortlichkeiten haben sich verändert". Der Trainer Hubert Selzle hat Philipp Hesel zum neuen Kapitän ernannt, damit wächst natürlich die Verantwortung innerhalb des Teams. Doch auch auf dem Feld muss Hesel sein Spiel umstellen. "Als Aufbauspieler spüre ich den Druck. Ich bin eigentlich ein anderer Spielertyp, weniger gefährlich", dafür hat er immer ein Auge für den Teamkollegen. Nun muss Hesel "aggressiver zum Korb gehen".

Das klappt immer besser, wie die jüngsten beiden Siege zeigen. "Wir haben das Potential für diese Liga, tasten uns aber gerade heran, wer wann Verantwortung übernimmt." In Dingolfing gelang der zweite Sieg der Saison (75:69), nun folgte ein 66:57 gegen Lauf. "Das waren wichtige Spiele, wir wussten, dass wir sie holen müssen", meint Hesel.

Die "harten Spiele, auswärts, weit weg und gegen starke Gegner" hat Heroldsberg zudem bereits hinter sich. "Ich gehe mit einem positiven Gefühl in die Rückrunde. Wir werden sicher auch das ein oder andere Spiel holen, mit dem wir überraschen." Die Mannschaft werde immer besser. "Am Ende aber brauchen wir bestimmt sechs Siege, um die Klasse zu halten." Zumindest die Hälfte ist zur Weihnachtspause geschafft.

TuSpo Heroldsberg: Amani 15, Matl 12, Baumeister 10, Hesel 8, Hellman, Bunin 6, Schreiber 6, Yilmaz 3, Serb, Kraus, Utz.

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