Schockmoment

Baukran stürzt in Erlangen auf Rohbau - Fachfirma gelingt Bergung

22.9.2021, 11:24 Uhr
Baukran stürzt in Erlangen auf Rohbau - Fachfirma gelingt Bergung

© Klaus-Dieter Schreiter, NN

Gegen 19.30 Uhr am Dienstagabend wurde die Feuerwehr alarmiert, dass in der Rudelsweiherstraße ein Kran auf ein Haus gefallen sei. Auch der Fachberater des THW wurde dorthin geschickt. An der Unglücksstelle konnten die Einsatzkräfte dann erfahren, dass der Kran offenbar schon eine Stunde vorher umgefallen war, die Arbeiter daraufhin aber die Baustelle verlassen hätten. Ein Nachbar sei auf das Unglück aufmerksam geworden, und habe daraufhin die Rettungsgeräte alarmiert, hieß es.

Die Retter hatten zunächst nichts weiter zu tun, als die Unglückstelle abzusichern, und die Lage zu erkunden. THW-Fachberater Stefan Wagner und Feuerwehr-Einsatzleiter Friedhelm Weidinger kamen dabei zu der Erkenntnis, dass der Kran nicht stabil liegt, und derart abrutschen könnte, dass er auf ein bewohntes Nachbarhaus fällt. Darum ließ das THW eine Fachfirma aus Höchstadt an der Aisch mit einem Bergekran anrücken, die das mächtige Baugerät wieder aufrichten sollte. Das aber gestaltete sich äußerst kompliziert und aufwändig, zumal auch noch eine Freileitung für die Straßenlampen im Weg war.

Zunächst mussten die Gegengewichte vom havarierten Kran abgehoben werden, dann rückte die Feuerwehr mit der Drehleiter an, um vom Rettungskorb aus eine Schlaufe um das obere Ende des umgefallenen Baukranes zu legen. Anschließend hob der 60-Tonnen-Bergekran das umgefallene Baugerät Zentimeter für Zentimeter langsam an. Dabei bestand jedoch die Gefahr, dass der untere Teil des Baukranes weg rutscht, und in die Hausfassade kracht. Darum wurde er mit einem zweiten Bergekran, wie er für das Abschleppen vom Lastwagen genutzt wird, stabilisiert.

Erst nach fast vier Stunden stand der havarierte Kran wieder auf seinen vier Beinen. Jedoch musste er weiter vom Bergekran gehalten werden, weil es offenbar wegen der beim Umfallen entstandenen Beschädigungen nicht möglich war, den Ausleger einzuklappen. Das aber wäre nötig gewesen, um ein erneutes Umfallen zu verhindern. Also rückte die Feuerwehr mit ihrem Kran vom Wechselladersystem an, um die Gegengewicht wieder einzuheben. Danach stand das Baugerät wieder einigermaßen stabil.

Erst kurz vor vier Uhr morgens war die höchst komplizierte Arbeit erledigt, für die vor allem die Kranführer viel Geschick und Erfahrung benötigten. Warum der Kran umgefallen ist, ist derzeit völlig unklar. Darum wird sich nun wohl die Gewerbeaufsicht kümmern. Auch die Höhe des Sachschadens an Rohbau und Kran ist derzeit noch unklar.


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