Bergkirchweih Erlangen wird zur Sperrzone für Flaschensammler

25.11.2019, 18:00 Uhr
Auch am Berg sind Männer und Frauen unterwegs, die am Eingang regelmäßig Pfandflaschen einsammeln.

© Frank Rumpenhorst/Archiv (dpa) Auch am Berg sind Männer und Frauen unterwegs, die am Eingang regelmäßig Pfandflaschen einsammeln.

Die "Änderung der Bergkirchweihverordnung" schien lediglich eine Formalie zu sein. An einem Punkt jedoch schieden sich die Geister, und es entwickelte sich im jüngsten Haupt-, Finanz- und Personalausschuss eine durchaus kontroverse Diskussion darüber.

Jene Verordnung ist im Mai 2019 in Kraft getreten. Die Praxis habe allerdings gezeigt, dass man an einigen Punkten noch etwas ergänzen oder nachbessern muss. Aus "Sicherheitsgründen" wie es hieß, schien es wohl erforderlich, den Geltungsbereich einiger Verbote noch etwas auszudehnen, und zwar auf den Kreuzungsbereich Essenbacher Straße/ Bayreuther Straße, quasi am Eingangstor zum "Berch". Dort tummeln und drängen sich bekanntlich ähnlich viele Menschen wie auf dem Festgelände selbst.

Kurzum: Zu den bisherigen sechs Verboten sollte künftig noch ein siebtes greifen – nämlich das Verbot, "Flaschen einzusammeln". Aber die Sinnhaftigkeit des Ganzen konnten einige Ausschussmitglieder zunächst nicht ganz nachvollziehen. Schließlich sei es durchaus vorteilhaft, wenn die Masse an Flaschen und Bierkästen, die meist junge Leute auf ihren Weg zum Berg "im Gepäck haben", letztlich nicht auf Wiesen, in Büschen oder Bächen landen, sondern in den Einkaufswagen von irgendwelchen eifrigen Flaschen-Sammlern.

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Das hat auch Kämmerer und Berg-Referent Konrad Beugel anfangs "etwas blauäugig" so gesehen. Dass dabei ein "deutliches Problem unterschätzt" werde, habe sich erst aus Gesprächen mit der Polizei ergeben. Rechtsreferent Thomas Ternes sprach schließlich davon, dass es teils zu kriminellen Übergriffen kommt, dass hinter den Flaschensammlern auch organisierte Banden stecken, die quasi keine anderen Sammler neben sich dulden. "Wir brauchen an dieser Stelle schlicht eine Handhabe, um dieses gewerbsmäßige Sammeln von Flaschen zu unterbinden", so Ternes. Und mit jener zusätzlichen Verbots-Regelung hätte die Polizei etwas in der Hand, um entsprechend agieren zu können.

Doch auch das überzeugte einige Räte nicht. Das Verbot werde eine Verschlechterung der Situation nach sich ziehen, meinte Wolfgang Winkler von der Grünen Liste, der in diesem Zusammenhang anregte, dass die Stadt selbst eine Sammelstelle einrichten könnte. Den Verbots-Punkt ganz herauszunehmen, forderte dagegen Johannes Pöhlmann von den Linken.

Wie auch immer. Im der nächsten Stadtrats-Sitzung wird die Sache sicherlich noch einmal für Diskussionsstoff sorgen.

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