Bubenreuth: Regenerativer Strom ist noch selten

18.3.2016, 06:00 Uhr
Bubenreuth: Regenerativer Strom ist noch selten

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Die Gemeinde steht beim Energieverbrauch im Vergleich zu anderen ähnlich großen Gemeinden ganz gut da. So liegt der Stromverbrauch beispielsweise pro Einwohner und Jahr laut Energieagentur bei 2843 kWh. Möhrendorf liegt leicht unter diesem Wert, Kalchreuth etwas drüber. Allerdings gibt es noch erhebliches Potential bei der Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen.

Nur 3,4 Prozent des in Bubenreuth verbrauchten Stroms werden derzeit regenerativ erzeugt. Das entspreche rechnerisch dem Verbrauch von nur 125 Vier-Personen-Haushalten, wenn jedoch alle verfügbaren Flächen genutzt würden dann könnten 4990 Haushalte regenerativ versorgt werden, meint die Energieagentur.

Regelungstechnik optimiert

Bei der regenerativen Wärmeerzeugung ist ebenfalls Potential vorhanden. Die Energieagentur geht davon aus, dass derzeit zumindest theoretisch nur vier Prozent der für den Wärmebedarf im Wohnbereich benötigten Energie regenerativ erzeugt wird. 35 Prozent aber wären vor allem durch die Nutzung von Solarthermie möglich.

Die Energieagentur hat bei ihren Untersuchungen in Bubenreuth auch fünf gemeindliche Liegenschaften genauer unter die Lupe genommen und mit Energieverbrauchskennwerten verglichen. Demnach liegen Bauhof, Rathaus, Wasseraufbereitungsanlage, Feuerwehrhaus und Schule mit Turnhalle beim Energieverbrauch durchaus im bundesdeutschen Mittel für derartige Einrichtungen.

Trotzdem gebe es erheblichen Einsparmöglichkeiten, hat die Energieagentur festgestellt. So wurden bereits während der Begehung von Schule und Turnhalle von den Spezialisten Verbesserungen vorgenommen und weitere Einsparmöglichkeiten wie die Optimierung der Regelungstechnik für die Heizung, der Einbau von hocheffizienten Umwälzpumpen und eine bedarfsabhängige Turnhallenbeleuchtung vorgeschlagen.

Die Ergebnisse haben den Gemeinderat ermutigt mit dem erstellten Leistungsverzeichnis, bei dem man sich vor allem auf die Erfahrungen der Stadt Baiersdorf gestützt hat, einen Energienutzungsplan in Auftrag zu geben.

Die Ausschreibung für dieses kommunale Planungsinstrument, das wie ein Flächennutzungsplan zu bewerten ist, sollen vier Fachfirmen und Institute erhalten. Die Beauftragung wird dann durch der Bürgermeister in Absprache mit dem Energie- und Umweltausschuss vornehmen. Der Energienutzungsplan für die Gemeinde soll dann Basis sein für die Koordinierung von Maßnahmen zur Energieeinsparung und gegebenenfalls zur Umstellung auf erneuerbare Energien.

Er ist also eine „Bedienungsanleitung“ für die lokale Energiewende. Sobald der Gemeinde die Angebote vorliegen kann sie einen Zuschuss bei der Regierung von Mittelfranken beantragen, der voraussichtlich 70 Prozent beträgt.

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