Gedenktafel

Bubenreuth: Vorreiter beim Hochwasserschutz

24.7.2021, 18:27 Uhr
Bürgermeister Norbert Stumpf (r.) und Altbürgermeister Rudi Greif (2. v. r.) haben die Erinnerungstafel zum Hochwasser 2007 und den Hochwasserschutz enthüllt. 

© Klaus-Dieter Schreiter Bürgermeister Norbert Stumpf (r.) und Altbürgermeister Rudi Greif (2. v. r.) haben die Erinnerungstafel zum Hochwasser 2007 und den Hochwasserschutz enthüllt. 

Auf den Straßen seien die Gefriertruhen und Kühlschränke geschwommen, an die 400 Häuser hätten bis ins Erdgeschoss unter Wasser gestanden. "Das war ein Bild, das man sich gar nicht vorstellen kann", erinnerte Bürgermeister Norbert Stumpf an die Horrornacht in Bubenreuth. Der damalige Bürgermeister Rudolf Greif und sein Gemeinderat wollten ein solches Szenario zukünftig vermeiden, und haben sich sofort an die Planung eines wirksamen Hochwasserschutzes gemacht.

Zwei Dämme errichtet

Im ersten Bauabschnitt wurden zwei Dämme in den Tälern des Waldes geplant. Bereits im Dezember 2010 ist mit dem Bau begonnen worden. Das ist umso bemerkenswerter, als die Hälfte eines Dammes auf oberfränkischem Gebiet liegt. Die Gemeinde hatte es damals geschafft, alle Ämter in den beiden Regierungsbezirken von ihrem Konzept zu überzeugen, und so die Genehmigungen für den Bau der Dämme schnell erhalten.

Die Informationstafel enthält wichtige Daten zum Hochwasserschutz.

Die Informationstafel enthält wichtige Daten zum Hochwasserschutz. © Klaus-Dieter Schreiter

Flächen hergegeben

Altbürgermeister Rudi Greif erinnerte daran, dass die schnelle Umsetzung nur möglich war, weil auch die Grundstückseigentümer aus Bubenreuth und Bräuningshof ihre Flächen sofort hergegeben haben. Zudem hätten die Schülerinnen und Schüler der Grundschule die Aufforstung einer Ausgleichsfläche übernommen. Am 22. Juli 2011, also nur vier Jahre nach dem Hochwasserereignis, wurden die beiden Dämme eingeweiht. "Das war eine Meisterleistung", frohlockte der Bürgermeister. "Wir haben einen Meilenstein geschafft als eine der ersten Kommunen in der Gegend, die anderen betroffenen Kommunen planen seit 14 Jahren, und es tut sich nichts", sagte er.

Erinnerungstafel mit Informationen

Zum zehnjährigen Jubiläum ist nun eine von vier geplanten, vom Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde entworfene Erinnerungstafel mit umfangreichen Informationen an einem der Dämme enthüllt worden. Dazu waren unter anderem die damals amtierenden Gemeinderäte, Vertreter von Forst und Wasserwirtschaftsamt und des Landratsamtes gekommen. Bürgermeister Norbert Stumpf wies dabei darauf hin, dass noch weitere Schutzmaßnahmen geplant seien. Vor allem müsse noch die Unterquerung der Bundesautobahn ertüchtigt werden.

1,1 Millionen Euro investiert

Weil die in spätestens 20 Jahren erneuert werden muss, wird die Gemeinde noch einmal tief in die Tasche greifen müssen. Die beiden nun zehn Jahre alten Dämme haben zusammen 800 000 Euro gekostet, die Umleitung vom Entlesbach um Bubenreuth herum etwa 300 000 Euro.

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