Gegen Zerstörung der Natur
Bund Naturschutz will Umgehungen in Erlangen und Eckental verhindern
15.10.2021, 12:30 UhrHerr Hartmann, die Anwohner der Ortsdurchfahrten von Eltersdorf und Forth klagen seit Jahren über die zunehmende Verkehrsbelastung. Ist es da nicht sinnvoll, den Durchgangsverkehr an den Orten vorbeizuleiten?
Angesichts des Klimawandels müssen wir bei der Verkehrspolitik endlich umdenken. Wer Straßen sät, wird Autoverkehr ernten. In Eltersdorf sollte man sich nicht zu viel von einer Umgehung versprechen, da Fahrer, die nach Bruck und zu den dortigen Betrieben wollen, weiter die Trasse durch den Ort wählen würden. Für die Tiere, die in dem Biotop an der Bahnlinie leben, hätte die Umgehung hingegen verheerende Auswirkungen, weil sie von den übrigen Lebensräumen abgeschnitten wären. Eine Verlegung der B2 bei Forth dürfte Lastwagenfahrer animieren, sich die Maut zu sparen und die A9 bei Schnaittach zu verlassen, um die Strecke nach Erlangen und Forchheim über Eckental zu nehmen. Gleichzeitig würde durch den neuen Verlauf der Bundesstraße ein wertvolles Naherholungsgebiet zerstört werden.
Gibt es Alternativen zu den Umgehungen, um die Verkehrsbelastung für die Bewohner von Eltersdorf und Forth zu reduzieren?
Die Gelder, die sich bei einem Verzicht auf die beiden Projekte einsparen ließen, könnten in die Stadt-Umland-Bahn, die ja bis Eckental angedacht ist, und in eine Verbesserung des Radwegenetzes gesteckt werden. Insgesamt müsste der Öffentliche Nahverkehr intensiviert, die Ortsdurchfahren dagegen durch Ampeln, bauliche Maßnahmen und einer Senkung der Höchstgeschwindigkeit beruhigt werden. Die Elektrifizierung von Bahnstrecken auf dem Land würde ebenfalls dazu beitragen, dass immer mehr Bürger vom Auto auf klimafreundliche Verkehrsmittel umsteigen, was schließlich auch dem Treibhauseffekt entgegenwirkt.
Notfalls Klageweg
Wie hoch schätzen Sie Ihre Chancen ein, die zwei Umfahrungen zu verhindern?
Im Falle von Eltersdorf sammeln wir momentan Unterschriften und hoffen, dass sich die Stadträte und Bürger ohne Voreingenommenheit mit unseren Argumenten auseinandersetzen. In Eckental sollte auf jeden Fall der große Kreisverkehr auf dem Eckenberg überdacht werden, da er wie ein Krater in der Landschaft wirken würde. Sollten unser Einwände gegen die künftige Trasse der B2 keinen Erfolg haben, sehen wir uns gezwungen, auf dem Klageweg dagegen vorzugehen.
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