Bürgerinitiative gegen Bau im Marloffsteiner Schlossgraben

23.5.2018, 15:00 Uhr
Bürgerinitiative gegen Bau im Marloffsteiner Schlossgraben

© Klaus-Dieter Schreiter

Einen Ortstermin mit Vertretern der Denkmalschutzbehörden, des Landratsamtes und der Gemeinde habe im und am Schloss stattgefunden, teilte Bürgermeistern Walz mit. Getroffen habe man sich zwar, um sich über das Entfernen der "neuzeitlichen" Fußbodenbeläge zu informieren. Jedoch habe man sich bei der Gelegenheit auch die weitergehenden Planungen des für den Schlossherrn tätigen Projektentwicklers aus Deggendorf angesehen.

Nicht denkbar

Die aus den Erkenntnissen des Ortstermins erstellten schriftlichen Stellungnahmen der beiden zuständigen Denkmalschutzbehörden — das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) auf der Kaiserburg in Nürnberg, das sich um die Bodendenkmäler in Mittelfranken kümmert, und das für die Bauleitplanung Bayern zuständige BLfD in München — liegen nun vor. Laut Eduard Walz gibt es da kein Vertun: Beide Ämter lehnen die vorliegenden Planungen ab. Die Münchener Kollegen können sich laut Walz zwar vorstellen, dass die ursprünglich dort einmal vorhandene Burg wieder hergestellt wird, aber das scheint unrealistisch. Der Schlossherr und sein Projektentwickler seien über die Stellungsnahmen zwar informiert worden, bislang habe man von denen aber noch nichts gehört, sagte Walz.

Eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis für Neubau und Umbau des Schlosses ist erforderlich, weil das Grundstück in der Liste Marloffsteiner Baudenkmäler aufgeführt ist. "Ehemaliges Schloss, zweigeschossiger, mehrfach gewinkelter Walmdachbau mit kurzen Seitenflügeln, flachem Dreiecksgiebel und Balkon, im Hof Erdgeschossarkaden, errichtet 1691-95 über einer Burg des 11./12. Jahrhunderts", ist dort vermerkt.

Gegen die geplante Bebauung des Schlossgrabens hat sich offenbar auch schon eine Initiative zusammengefunden. Wie Walz berichtete, habe er mit den Initiatoren aus den Reihen des Vereins Bürgerforum Höhenzugsgemeinde Kontakt aufgenommen. Die möchten eine Informationsveranstaltung zu den Planungen organisieren. Das aber sei noch zu früh, weil derzeit noch gar keine Aussagen getroffen werden könnten, meint der Bürgermeister.

Sichtbaren Protest gegen das geplante Projekt hatte es bereits während des Musikfestes im Schlossgraben am 1. Mai gegeben.

Wie berichtet plant der Schlossherr, auf dem Areal des Schlosses ein Alten- und Pflegeheim zu errichten. Weil das derzeitige Schlossgebäude dafür aber baulich nicht geeignet ist und auch nicht entsprechend umgebaut werden kann, soll ein Anbau im Schlossgraben errichtet werden. Das BRK hat sogar schon einen Pachtvertrag für das Pflegeheim mit 55 Plätzen unterschrieben, der aber erst in Kraft tritt, wenn das Projekt verwirklicht wird.

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