Click & Meet in Erlangen: Wie läuft das Shoppen mit Test und Termin?

16.4.2021, 10:40 Uhr
Click & Meet in Erlangen: Wie läuft das Shoppen mit Test und Termin?

© Sebastian Gollnow/dpa

"Im Einrichtungs- und Innenarchitekturbereich funktioniert die Beratung nach Terminvereinbarung sehr gut", berichtet Carsten Dörfler vom gleichnamigen Einrichtungshaus. "Von Kunden in unserer Accessoires-, Geschenke- und Taschenboutique wird Click & Meet ebenfalls positiv angenommen." Mit guter Organisation sei Click & Meet unproblematisch in der Handhabung. "Wir nutzen hier auch die digitale Registrierung sowohl über ,Darfichrein‘ als auch ,Luca‘."

Von den Umsätzen in "normalen" Zeiten ist das Möbelhaus trotzdem weit entfernt. Grund sei die erheblich niedrigere Besucherfrequenz in der Innenstadt und das Fehlen von spontanen Käufen, sagt Dörfler weiter. Viel Lob gibt es von ihm für die Kundschaft, die sich sehr korrekt an alle Regeln halten würde. Nur vereinzelt verirrten sich "Querdenker" in das Einrichtungshaus, die gegen die Maskenpflicht und Einlassregistrierung rebellieren. Diese würden "dann von uns freundlich aber konsequent abgewiesen", erzählt Carsten Dörfler.

Auch insgesamt fühlt man sich bei Dörfler bestens gewappnet. So wurde bereits seit einiger Zeit ein größerer Vorrat an Schnelltests beschafftt. Außerdem werden alle Mitarbeiter, die nicht im Homeoffice sind, regelmäßig getestet. Auch für Kunden, die keinen eigenen Test haben, bietet Dörfler Schnelltests an.

Die geringe Kundenfrequenz bekommt auch das nahegelegene Bettenfachgeschäft Bühler zu spüren. Trotzdem werden Beratungstermine nach wie vor sehr gut in Anspruch genommen, berichtete Thomas Bühler. "Diese Terminvereinbarungen haben wir auch bereits vorher angeboten. Buchbar ist der Termin per Telefon oder über das Buchungsportal auf der Internetseite von Betten Bühler. "Kurzfristige Soforttermine erhalten Kunden aber auch direkt an der Ladentür. Da verfahren wir ganz unkompliziert." Insgesamt hält sich der Organisationsaufwand dabei in Grenzen, auch weil sich die Kunden an die Regeln halten würden.

Bühler gibt sich allerdings keinen Illusionen hin: "Vermutlich werden die derzeitigen Regelungen nur übergangsweise gelten. Mit dem zu erwartenden Bundesgesetz werden die Einzelhändler wieder schließen müssen." 

Bernhard Sauer, Inhaber des Plattenladens "Der Schallplattenmann", war schon bei Click & Collect mit dabei, einem Verkaufsmodell, bei dem die Kundschaft allerdings nicht den Laden betreten darf. Seit März bietet Sauer auch Click & Meet an. "Man kann nur einen Bruchteil seiner Einnahmen unter diesen Bedingungen erwirtschaften, aber mit einem deutlichen Mehraufwand an Arbeit. Der Organisationsaufwand ist deutlich höher", so sein Resümee. Sauer weiter: "Es gehört zu einem Plattenladen einfach dazu, dass man sich inspirieren lässt. Das ist im Moment aber schwer praktizierbar. Wenn man aber einen Schritt zurücktritt, gegenseitig Rücksicht nimmt und miteinander kommuniziert, dann geht ganz, ganz viel."

 

Termine, Tests, das alles sind für City-Manager Christian Frank "extreme Hemmnisse, die dem Shopping-Gedanken zuwider laufen". Frank weiter: "Ich denke es wird noch mehr Ärger bei den Geschäftsinhabern geben. Ständige Änderungen von Bund und Land tragen nicht zur Seriösität der Maßnahmen bei. Vieles ist bei den Menschen völlig unklar."

Ohnehin sei das Kaufverhalten sehr verhalten. Spontane Einkäufe gibt es schon lange nicht mehr. "Wenn man jetzt auch noch einen Termin und einen negativen Coronatest braucht, wird dem Handel und Städten noch mehr abverlangt als ohnehin schon", sagt Frank.

 

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