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Corona-Impfung: Das gilt bei Kindern und Jugendlichen

8.8.2021, 10:30 Uhr
Ein kleiner Pieks mit großen Folgen: Die Corona-Impfung schützt vor dem Virus. 

© Friso Gentsch, dpa Ein kleiner Pieks mit großen Folgen: Die Corona-Impfung schützt vor dem Virus. 

Corona-Impfungen sollen bei Kindern und Jugendlichen mehr in Schwung kommen, auch Impfzentren sollen flächendeckend Impfungen für 12- bis 17-Jährige anbieten. Wie bereiten Sie sich darauf vor, Herr Dr. Drossel?
Die Impfstoffe von Biontech und Moderna sind für Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen. Daher führen wir im Impfzentrum auf gezielten Wunsch von Eltern und Jugendlichen schon seit der Zulassung Impfungen ab 12 Jahren durch. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat bislang jedoch keine generelle Empfehlung ausgesprochen. Sie rät unter bestimmten Voraussetzungen zu Impfungen in dieser Altersgruppe, etwa wenn Vorerkrankungen vorliegen oder die Kinder mit Risikopatienten zusammenleben. Da es immer in der Verantwortung des jeweils eingeteilten Impfarztes liegt, ob er oder sie Jugendliche impfen möchte, kann es sein, dass Jugendliche und Eltern, die in eine Außenstelle kommen, gebeten werden, in die Zentrale nach Erlangen zu kommen. Dafür müssen wir um Verständnis bitten.

Gibt es bereits von Eltern Nachfragen, die ihre Kinder gerne impfen lassen würden?

Der promovierte Facharzt für Laboratoriumsmedizin, Hans Joachim Drossel, ist Ärztlicher Leiter des Impfzentrums für Erlangen-Stadt und den Landkreis Erlangen-Höchstadt. 

Der promovierte Facharzt für Laboratoriumsmedizin, Hans Joachim Drossel, ist Ärztlicher Leiter des Impfzentrums für Erlangen-Stadt und den Landkreis Erlangen-Höchstadt.  © privat

Ja, wir haben bereits hunderte von Jugendlichen ab 12 Jahren geimpft. Inzwischen wird diese Altersgruppe auch automatisch über das bayernweite Registrierungsportal eingeladen. Für uns ist aber nicht nur der Wunsch der Eltern maßgeblich, auch die Kinder werden in das Beratungsgespräch einbezogen und der Arzt bzw. die Ärztin muss davon überzeugt sein, dass die Impfung auch Wunsch des Kindes ist.

Gibt es bei Ihnen denn auch kritische und skeptische Töne von Eltern, die sich nicht sicher nicht, ob sie ihre Kinder impfen lassen sollen. Was raten Sie den Eltern in solchen Fällen?
Im Impfzentrums selbst haben wir es ja vor allem mit denjenigen zu tun, die sich bereits für eine Impfung ihrer Kinder entschieden haben. Insofern geht es noch einmal um die Aufklärung. Wichtig ist uns vor allem auch, dass die Jugendlichen gut über den Nutzen aber auch mögliche Risiken der Impfung Bescheid wissen.

Läuft das Corona-Impfen bei Kindern und Jugendlichen genauso ab wie bei Erwachsenen oder ist irgendetwas besonderes zu beachten?

Bei der Impfung selbst gibt es keinen Unterschied. Zu beachten ist, dass wir Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren nur in Begleitung mindestens eines Elternteils bzw. eines Erziehungsberechtigten impfen. Und die Begleitung muss vor Ort versichern, dass auch das andere Elternteil mit der Impfung einverstanden ist. Ab 16 Jahren können die Jugendlichen auch alleine ins Impfzentrum kommen, da genügt uns die schriftliche Einverständniserklärung der Eltern.

Beim Open Air Festival auf der Westbad-Wiese, dem Ausweichort für die überschwemmte Wöhrmühle, haben Sie ja gezielt auch jungen Erwachsenen ein Impfangebot gemacht. Wie waren Resonanz und Bilanz?

Die Reaktion der Besucherinnen und Besucher war durchwegs sehr positiv. Die Impfzahlen hielten sich jedoch in Grenzen. Pro Abend wurden zwischen fünf und 25 Impfungen durchgeführt. Wir setzen Sonderaktionen jedoch intensiv bei Sportvereinen, in Stadtteilzentren und bei Veranstaltungen fort.

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