Corona: So sollen Schüler in Erlanger Klassenzimmern geschützt werden

4.12.2020, 10:30 Uhr
Corona: So sollen Schüler in Erlanger Klassenzimmern geschützt werden

© Matthias Balk/dpa

Studien belegen es inzwischen hinreichend: Trotz Fensterlüftung können sich während einer Unterrichtsstunde infektiöse Aerosolpartikel in teilweise hoher Konzentration im Klassenraum anreichern. Werden schließlich alle Fenster für wenige Minuten komplett geöffnet, sinkt diese Partikelkonzentration zwar deutlich, steigt aber anschließend im selben Maße wieder an. Genau das gilt es zu vermeiden.

Um das dauerhaft zu schaffen, raten Experten, während einer Unterrichtsstunde mehrmals Stoßlüftungen durchzuführen und zudem CO2-Sensoren einzusetzen, die indirekt anzeigen, wie viele Aerosole sich im Raum befinden. Kurz: Je mehr CO2, desto mehr Aerosole schwirren im Zimmer herum.

"Was ist eine ausreichende Fensterlüftung?"

Dessen ist sich natürlich auch die Verwaltung bewusst: "Die Qualität der Atemluft in geschlossenen Räumen wird als entscheidender Faktor zum gesunden Aufenthalt gesehen."

Das Lüften ist schlicht von "entscheidender Bedeutung". Also alle Fenster auf, oder entsprechende Luftfilteranlagen an. "Entscheidend ist der Luftwechsel – also der Austausch des Luftvolumens im Raum durch Außenluft", so die Verwaltung. Aber was ist eine "ausreichende Fensterlüftung", fragte ÖDP-Rätin Barbara Grille in die Runde und meldete Zweifel an jenem "Belüftungsmodus" an.

Überhaupt: "Wie soll man in einem kalten Klassenzimmer lernen und Prüfungen schreiben." Sicherlich tragen regelmäßig geöffnete Fenster nicht gerade zu einer gesteigerten Behaglichkeit bei und sind in den kalten Wintermonaten keine reine Freude für Schüler und Lehrer, schon gar nicht für diejenigen mit einem fensternahen Platz. In diesem Zusammenhang wies Bau- und Planungsreferent Josef Weber auf eine kursierende Definition hin, wonach mit einem Lüften von zwei bis fünf Minuten durchaus "ein Luftwechsel im Raum möglich ist".

Rund 220.000 Euro

Gibt nun der Stadtrat grünes Licht, dann sollen für die rund 1100 Unterrichts-, Fach- und Lehrerzimmer in Erlangen mobile CO2-Sensoren angeschafft werden. Aufgrund der aktuellen Schülerzahlen von 15.529 winken Fördergelder von maximal 112.895 Euro. Die werden aber wohl nicht ausreichen. Denn nach "aktueller Marktentwicklung" werden die CO2-Sensoren hochgerechnet wohl mit rund 220.000 Euro zu Buche schlagen.

Dazu gesellen sich noch 97 mobile Luftreinigungsgeräte. Nach derzeitiger Marktlage geht man hier von einem Stückpreis von 6000 Euro aus, was unterm Strich eine Investition von rund 582.000 Euro bedeutet. CSU-Rätin Alexandra Wunderlich wies noch auf die Folgekosten hin, die durch nötige Filterwechsel, Wartung und Reparatur dazukommen werden.

Die Verwaltung soll nun, so der Stadtrat will, alles Nötige in die Wege leiten und die Beschaffung jener Geräte angehen. Allerdings ist auch wegen der nicht vorhersehbaren Lieferfristen derzeit nicht absehbar, wann die Lieferung und Installation der Geräte erfolgen wird.

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