Der erste Sieg überhaupt: Premiere beim Erlanger Triathlon

25.7.2018, 12:22 Uhr
Zuerst starteten die Kurzdistanzler im Main-Donau-Kanal, dann folgten die Starter auf der Mitteldistanz.

Zuerst starteten die Kurzdistanzler im Main-Donau-Kanal, dann folgten die Starter auf der Mitteldistanz.

Der allererste Sieg

Für Thomas Maurer war es eine Premiere. Der erste Sieg bei einem Triathlon-Wettbewerb überhaupt. "Deshalb bedeutet es mir unheimlich viel." Dreimal war der 32-Jährige schon in Erlangen am Start, allerdings über die Mitteldistanz. Nun versuchte er es über die kurze Variante — und: "Es hat perfekt geklappt." Trotzdem war lange Zeit Marcus Schattner, Deutscher Altersklassen-Meister von der TSG 08 Roth und fünfmaliger Gewinner in Erlangen, in Führung gelegen. Der 51-Jährige hatte am Samstag erst noch über Triathlon und den Einfluss auf den eigenen Körper geplaudert. Im Rennen selbst lag Schattner nach 1,5 Kilometer Schwimmen vorne, führte auch auf dem 40-Kilometer-Rundkurs durchs Erlanger Umland. Von seinen Verfolgern war da noch nichts zu sehen.

Auf der elf Kilometer langen Laufstrecke aber kam Thomas Maurer immer näher. Ein Kilometer vor dem Ziel hat der Augsburger, der für das Rother Team twenty six startet, seinen Kontrahenten geschnappt. "Ich habe gewusst, dass ich ihn wenn dann auf der Laufstrecke kriege", sagt Maurer. "Zuerst habe ich nicht mehr geglaubt, dass ich drei Minuten aufhole. An der Wendemarke draußen im Wald habe ich gemerkt, dass doch etwas drin ist." Das Rennen sei eine "Wundertüte" für ihn gewesen. Kurz vor dem Wettbewerb war Maurer eine Woche im Urlaub und konnte dort nicht im Schwimmbad trainieren. Dementsprechend schwierig war die Aufgabe im Wasser, als Fünfter kam Maurer aus dem Kanal.

"Mein Ziel war das Podium", sagt er. Geklappt hat es, anschließend gab es noch eine La-Ola-Welle von der Familie, die aus Coburg kommt. "Dass wir uns immer hier treffen, ist sehr schön." Noch besser natürlich, nachdem der Augsburger nach 2:05:12 Stunden als Erster über die Ziellinie gelaufen war, auch wenn er sagt: "Es war für mich ein Vorbereitungsrennen aus dem Training heraus." Das große Ziel in diesem Jahr: Der Ironman in Barcelona. Seinen ersten Sieg hat der Augsburger nun ja schon mal in der Tasche.

Mit Abo aufs Heimrennen

Auch unter 800 Startern kann man sich alleine fühlen. Vor allem, wenn man schneller ist als die allermeisten. "Es war einsames Rennen", sagt Lena Gottwald. Die 22-Jährige hat so etwas wie ein Abo auf den Sieg in der Kurzdistanz unterschrieben. Startet sie, ist sie auch nicht zu schlagen. Das war auch gestern so, bereits zum vierten Mal in Folge (siehe auch Seite 20). Diesmal allerdings hatte Gottwald kaum Konkurrenz. Dazu kam der Regen. Im Vorjahr waren noch mehrere Tausend Zuschauer an der Strecke gewesen, im trüben Grau jedoch wagten sich nur ein paar Hundert zum Triathlon.

"Es waren kaum Zuschauer da", beschreibt Gottwald ihr einsames Rennen. "Ich habe kaum jemanden überholt. Mich hat niemand überholt. Man ist so vor sich hin gefahren und vor sich hin gelaufen. Ich war alleine." Wie Training fühlte sich das trotzdem nicht an. "Ich fahre schon schneller als im Training. Doch man wird leicht abgelenkt, denkt über Vieles nach, man schweift mit den Gedanken ab." Sich trotzdem aufs Rennen zu konzentrieren und sich immer neu zu pushen, war dann auch die größte Herausforderung.

Nach 2:10:52 hatte es die Zirndorferin, die mittlerweile in Erlangen lebt, geschafft. "Im Zielbereich war die Stimmung dann auch schon gut, das habe ich genossen." Viele hätten ihren Namen gerufen: Lena, Lena – auch auf der Strecke. "Für mich ist es quasi ein Heimrennen." Wenn Gottwald trainiert, läuft sie in der Mönau durch den Wald oder fährt im Erlanger Umland mit ihrem Rennrad.

"Die Strecke kennt man in und auswendig. Ich komme auch immer wieder hierher, weil das Rennen vor meiner Haustür ist." Parallel haben am Wochenende auch Liga-Wettbewerbe stattgefunden. Doch Gottwald entschied sich für einen Start in Erlangen. "Von den Zeiten her habe ich mich enorm gesteigert im Vergleich zu den Vorjahren." Mehr Spaß macht es natürlich, wenn man nicht alleine fährt.

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