Deutschland Tour in Erlangen: So entscheidet der Ausschuss

16.2.2020, 05:56 Uhr
Deutschland Tour in Erlangen: So entscheidet der Ausschuss

© Foto: Isaak Papadopulous

Das mediale Interesse ist enorm: Ein Millionenpublikum vorm Fernseher, dazu eine TV-Übertragung in rund 190 Länder weltweit, auch über die sozialen Netzwerke verfolgen mehrere Millionen das Spektakel, zudem stehen Abertausende "live" an der Strecke – und alle schauen sie auf Erlangen, wenn hier die Radprofis im Finish kraftvoll dem Ziel entgegen strampeln. Die kleine Großstadt wird dann für einen "Moment" ganz im Fokus des Medieninteresses stehen. Und das ist gut so. OB Florian Janik ist jedenfalls Feuer und Flamme für die Möglichkeit, dass Erlangen bei der "Deutschland Tour 2020" der Radprofis mit von der Partie ist. Und dabei steht er nicht allein.


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Die "Deutschland Tour 2020" ist ein Vier-Etappen-Radrennen und wird vom 20. bis 23. August ausgetragen. International bekannte Radprofis gehen an den Start. Auch deshalb gilt das Ganze als bedeutendes Sportgroßereignis, deutschlandweit als eines der bekanntesten Rennen überhaupt.

Die Stadtoberen haben rechtzeitig den Finger gehoben, sich erfolgreich beworben und nun ist Erlangen als Ziel der dritten Etappe vorgesehen. Gleichzeitig fällt hier auch der Startschuss für die Schlussetappe, die nach Nürnberg führen wird.. "Die Chance, das auszurichten, bekommt man alle Jahrzehnte einmal", so Janik im Haupt-, Finanz- und Personalausschuss. Für das Stadtoberhaupt ist die Tour eine "tolle Möglichkeit, Spitzensport hautnah zu erleben". Davon abgesehen könne sich die Stadt die Veranstaltung auch "finanziell leisten". Vor 15 Jahren hätte das sicherlich anders ausgesehen, so Janik.

Wenn im August die Kameraobjektive auf die Stadt gerichtet sind, möchte man natürlich die gute Gelegenheit nicht auslassen, auch die anderen Seiten und Facetten der Hugenottenstadt ins Blickfeld zu rücken – sich der deutschlandweiten Öffentlichkeit beispielsweise auch als Siemens-, Universitäts- und nicht zuletzt als Fahrradstadt präsentieren. "Beeindruckende Bilder unserer Stadt können dabei gezeigt werden", hieß es.


Kommentar: Große Events haben für die Stadt großen Wert


Apropos "Fahrradstadt": Das professionelle Radrennen soll flankiert werden mit einem "Fahrrad-Festival", das das Thema Radfahren noch ein stückweit mehr ins Bewusstsein der Stadtbevölkerung rücken soll. "Unsere Kinder und Jugendlichen sollen mit verschiedenen Modulen eine Fahrrad Erlebnis Welt in diesen Tagen präsentiert bekommen. Unser Ziel ist es, für das Thema "Radfahren" ganz allgemein als bevorzugtes Verkehrsmittel zu werben, Freude am Radfahren wecken sowie eine ökologische und gesunde Zukunft im Blickpunkt haben", hieß es.


Stadträte im Sportausschuss: "Wir machen das jetzt einfach"


Die "Tour" wurde zuvor schon im Sportausschuss diskutiert. Dort signalisierte die CSU bereits Zustimmung, die CSU-Rätin Birgitt Aßmus jetzt erneuerte: "Das passt einfach zu unserer Sportstadt". Und mit dem Hinweis, dass Spitzensport in Erlangen ja eher selten geworden sei, ist schließlich auch FDP-Mann Lars Kittel mit an Bord. Trotz eines kritischen Blickes auf die Sponsoren und entsprechenden Anmerkungen dazu, sieht auch Wolfgang Winkler, Grüne Liste, letztlich durchaus Positives in der Veranstaltung – vor allem die Chance, dass "wir es so gestalten, dass wir Erlangen als fahrradfreundliche Stadt herauskehren".

Kritik von ÖDP-Rat Frank Höppel

Allein bei Frank Höppel hat sich inzwischen ein Meinungswandel vollzogen. Kürzlich ist der ÖDP-Rat noch "auf der Welle der Begeisterung mitgeradelt", wie er meinte. Inzwischen habe er einige Bedenken, auch wegen der möglichen Kosten von etwa 400 000 Euro. Zusammen mit ÖDP-Rat Joachim Jarosch stimmte er am Ende gegen die "Tour". Aber das letzte Wort in der Sache wird nun im Stadtrat gesprochen.

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