Die ,Bimbocher‘ feiern

10.8.2012, 00:00 Uhr
Die ,Bimbocher‘ feiern

© André De Geare, Udo B. Greiner

Die einheimischen Senioren trafen sich wie jedes Jahr am Dienstag vor der Büchenbacher Kirchweih im Wirtshaus „Zur Einkehr“. Diesmal konnten sie im neuen Büchlein blättern.

Die ,Bimbocher‘ feiern

© Bernd Böhner

In der hundertseitigen Festschrift „Bimbocher Biechla“ (Büchenbacher Büchlein) sammelte Elisabeth Poser, Organisatorin der Zusammenkünfte und Herausgeberin des Buches, eigene Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend und ließ auch die anderen gebürtigen Büchenbacher Senioren im regionalen Dialekt zu Wort kommen. So kamen viele Anekdoten und Bilder aus der Zeit zwischen 1928 und 1965 zusammen.

Die ,Bimbocher‘ feiern

Es sind unter anderem Erzählungen über Kindergarten und Schule, Bilder von Kommunion und Kärwa sowie die Geschichte des Fußballvereins des BSC Erlangen zu finden. Im Anhang gibt es ein Verzeichnis aller verwendeten Spitznamen der Einwohner und für diejenigen, die den Büchenbacher Dialekt nicht beherrschen, eine kleine Übersetzungshilfe.

Ein Blick in die Chronik verrät zudem, warum die auch heute noch als ausgesprochen eigensinnig geltenden Büchenbacher „die Froscherer“ heißen: Die Herkunft leitet sich aus dem eigentlichen Wahrzeichen der Erlanger Vorortler ab, nämlich dem Storchennest auf dem ehemals fürstbischöflichen Amtshaus. Und die Störche verweisen auch auf die hohe Zahl der Feuchtbiotope, der Teiche. Und wo es Teiche gibt, da gibt es Frösche – und die sollen sogar derart zur Land- und Dorfplage geworden sein, dass man den Büchenbachern die Frösche ins Haus wünschte. Die „Froscherer“ waren geboren.

Waren es am Dienstag noch die Alteingeborenen, die sich zusammenfanden, gab es – eigentlicher Kirchweihauftakt – am Mittwoch die traditionelle Schlachtschüssel. Die Gäste honorierten dies beim Auftakt – zu den Klängen der in maßvoller Lautstärke aufspielenden Brauhausmusikanten aus Neunkirchen – mit ebenso strahlenden Mienen. Im Zentrum der sechstägigen Festivitäten, dem Biergarten des Gasthofs „Einkehr“, konnten die Eheleute Heinz und Marga Güthlein jede Menge Polit-Prominenz und andere Honoratioren begrüßen, darunter auch den Bundestagsabgeordneten Stefan Müller, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Bürgermeisterin Birgitt Aßmus samt Stadtratsmitgliedern verschiedener Couleur, die Chefs der Feuerwehr und des Finanzamtes sowie der Sparkasse und der VR-Bank. Mit dabei: Brauherr Peter Kitzmann, den der Durst der Festgäste sichtlich freut.

Bis zur Kirchweihauskehr am Montag, 13. August, wird bei voraussichtlich bestem Wetter noch gefeiert – auf der Dorfstraße mit Fahrgeschäften und im Gasthof bei Auftritten zahlreicher Bands (Appendix, Moskitos, Bolle & Schatz) sowie Blaskapellen aus Zeckern, Gremsdorf und Erlangen. Am Samstag ab 10 Uhr treffen sich die Schafkopfspieler, am Sonntag um 9.30 Uhr findet im Biergarten ein Festgottesdienst statt.

Wer Interesse am „Biechla“ hat, kann es für zehn Euro bei Elisabeth Poser erhalten: Tel. 47137.

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