Die ganz große Sensation blieb am Ende doch aus

3.2.2013, 16:57 Uhr
Die ganz große Sensation blieb am Ende doch aus

© Harald Sippel

Der Rückkampf des Deutschen Mannschaftswettbewerbs Schwimmen (DMS) hielt, was er versprochen hatte. Man konnte die Spannung in der Luft fast knistern hören, den Siegeswillen und die höchste Konzentration der Schwimmer spüren. Nachdem sich beide erste Mannschaften der SSG 81 Erlangen im Vorkampf einen guten Vorsprung gegenüber ihren Verfolgern erarbeitet hatten, gingen die Athleten jetzt im alles entscheidenden Endkampf noch ehrgeiziger und engagierter an den Start, als letzte Woche – falls das überhaupt möglich ist.

Besonders für die Damen war das Wochenende ein Wichtiges. Für sie ging es um den Aufstieg in die erste Bundesliga. Die jungen Sportlerinnen ließen sich davon aber nicht beirren, sondern schwammen ihre Rennen routiniert und lieferten gute Zeiten ab. Trainer Roland Böller ist voller Lob für seine Mädels, die allesamt hart gekämpft haben: „Wir konnten noch einmal 22506 Punkte holen. Es freut mich, dass alle ihre Leistung gehalten, und sich einige überraschenderweise noch gesteigert haben.“

Und das innerhalb einer Woche. Trotz allem hat es letztendlich nicht gereicht. Am Ende des Wettkampftages musste Erlangen in der 2. Bundesliga Süd den SC 1911 Wiesbaden an sich vorbeiziehen lassen und liegt damit auf Platz zwei. Den Aufstieg in die 1. Bundesliga hat keine dieser beiden Mannschaften geschafft, denn die Sieger der 2. Bundesliga Nord waren einfach noch stärker: der SC Magdeburg und der 1. Potsdamer SV steigen auf. Erlangen liegt insgesamt auf Platz vier der 36 Teams der zweiten Bundesliga. Die jungen Damen können stolz auf sich und ihre Leistung sein. „Wir ärgern uns nicht, denn so knapp am Aufstieg vorbei war es dann auch wieder nicht. Nach dem ersten Durchgang war unsere Position sehr gut, da ist es logisch, dass man an Aufstieg denkt“, erklärt Roland Böller. Er sei zufrieden, wie sich seine junge Mannschaft geschlagen habe.

Insgesamt kamen die Sportlerinnen auf eine Punktzahl von 44890 Punkten. Allen voran waren wieder die 15-Jährigen Cindy Oberneder (3835 Punkte), Mareike Förster (3627) und Michelle Messel (3392) die erfolgreichsten Punktelieferantinnen. Oberneder brachte über 200m Freistil die beste Einzelleistung (795 Punkte) in einer Zeit von 2:03,90 Minuten. Die Jüngsten Karla Völcker, Laura Felder und Marie Graf bestätigten ihre Leistungen. Anna-Lena Sinn, Svenja Schüren, Daniela Neubig und Corinna Gottschalk kämpften wie alle anderen und schauen jetzt zusammen mit ihrem Trainer positiv in die Zukunft. „Nächstes Jahr werden wir erneut angreifen und noch durch die eine oder andere neue Schwimmerin unterstützt werden – mal sehen, was dann möglich ist.“

Bei den Herren lief der Rückkampf nicht optimal. Problematisch war jetzt vor allem die geringe Anzahl an Schwimmern, nur sieben Erlanger gingen an den Start. Im Vorkampf hatte das noch reibungslos geklappt, die Jungs lagen am Ende auf Platz zwei der 2. Bundesliga Süd. Im Endkampf bereitete ihnen nun Probleme, dass ein Athlet, Vincent Liebig, erkrankt war und seine Rennen nicht in bester Verfassung schwimmen musste. Auch eine Disqualifikation brachte die Erlanger um eine zusätzliche Strecke. „Bei wenigen Schwimmern lässt sich so etwas nicht einfach kompensieren. Die Jungs haben aber wieder gezeigt, was sie können“, sagt Böller. Am Ende lagen sie schließlich auf Platz fünf der zweiten Bundesliga Süd und rückten somit im Vergleich zum Vorkampf drei Plätze nach unten. Die Mission „Klassenerhalt“ wurde aber sicher und deutlich umgesetzt. Nils Wich-Glasen steuerte über 200m Brust in einer Zeit von 2:14,35 Minuten wieder die meisten Punkte bei und auch insgesamt war er für Erlangen Punktbester (3906 Punkte), gefolgt von Konstantin Walter (3659) und Janek Rieger (3593). Auch Fabian Dalacker, Jonas Gutzat und Luca Sterner waren unersetzliche Hilfen für den Verbleib in der Liga. Mit den 22782 Punkten aus dem Endkampf summierte sich ihr Ergebnis auf 46184 Punkte.

Bei den Herren sieht ähnlich wie bei den Damen der Nachwuchs in Erlangen gut aus. „Bis nächstes Jahr werden wir noch zwei bis drei Jungs entwickeln können, die den anderen Strecken abnehmen können“, sagt Trainer Böller. Alles in allem sei er hochzufrieden mit dem überraschend guten Abschneiden seiner Schwimmer.

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