Zurück auf die Bühnen
E-Werk präsentiert in Erlangen an drei Tagen Open-Air-Kultur satt
18.8.2021, 18:30 Uhr
Der Spätsommer wird bunt – auf jeden Fall in kultureller Hinsicht: „Zurück auf die Bühnen!“ lautet nämlich das Motto eines Veranstaltungsreigens, in dessen Verlauf ein ganzes Wochenende lang, vom 17. bis 19. September, Musik unterschiedlichster Couleur, Theater, Kabarett, Lesungen und Poetry Slam in der Stadt zu erleben sind.
Jawohl, in der ganzen Stadt, denn das Programm dieser drei Tage verteilt sich auf sieben verschiedene Bühnen im Stadtzentrum und in den Stadtteilen.
Kulturelle Wiederbelebung
„Neustart Kultur“ macht’s möglich: Von der (finanziellen) Initiative der Kulturstiftung des Bundes – mit dem Ziel, die Städte in Corona-Zeiten kulturell wiederzubeleben und dabei vor allem die Kultur vor Ort nicht außen vor zu lassen – profitierten bereits die Konzerte im Westbad.

Im Frühjahr bereits hatten sich die Stadt und das E-Werk zusammengetan, um Nägel mit Köpfen zu machen: Man reichte bei besagter Stiftung einen Förderantrag ein und erhielt die Zusage Ende Mai, inklusive einer Förderung von knapp 190 000 Euro. Die Stadt gab noch einen Eigenanteil von 50 000 Euro dazu, und jetzt steht also die Kulturreihe.
Moderate Preisgestaltung
„Ohne das E-Werk als Partner wäre eine solche Veranstaltung aber gar nicht möglich gewesen“, sagt Stephan Beck, Leiter des Amts für Stadtteilarbeit, „denn eine Veranstaltung dieser Größenordnung hätten wir als Stadt nicht finanziert bekommen.“ Apropos Finanzen: Dank des staatlichen Förderprogramms zeigt sich die Preisgestaltung für die einzelnen Programmpunkte moderat, „niemand wird ausgeschlossen“, so Beck.

Das teuerste Ticket kostet zehn Euro, Erlangen-Pass-Inhaber zahlen nur die Hälfte, viele Acts können mit lediglich einem Euro Reservierungsgebühr besucht werden. Niederschwellige Angebote nennt man das wohl.
Kuratierendes Gremium
Das E-Werk hat sich in der Planungsphase der Kenntnisse anderer kultureller Experten versichert, quasi „mit der Hilfe eines kuratierenden Gremiums“, so E-Werk-Programmleiter Holger Watzka, Vielgestaltigkeit hergestellt: Beispielsweise Kathi Mock, selbst Poetry Slammerin, war für den Bereich Poetry Slam zuständig, Peter Gruner (Journalist und Musiker) für den Jazz, Meike Walter vom „fifty fifty“ für den Bereich Kabarett/Comedy und Autor und Verleger Philip Krömer für Literatur.

Selbst eine Kooperation mit dem Internationalen Figurentheaterfestival ist entstanden, das zu diesem Zeitpunkt Programme im öffentlichen Raum zeigt.
Über 100 Künstler in 28 Veranstaltungen auf diversen Bühnen (Kulturinsel Wöhrmühle, Schlossplatz, Innenhof des Stadtmuseums, Jugendclub Omega, E-Werk-Garten, Bolzplatz am Büchenbacher Bürgertreff Die Scheune, Röthelheimpark): „Meines Wissens hat es in Erlangen noch nie so viele gleichzeitig bespielte Bühnen gegeben“, betont E-Werk-Geschäftsführer Jan-Peter Dinger.
Regulierte Zugänge
Natürlich unterliegen diese alle den dann gültigen Corona-Regeln, die zentrale Bühne am Schlossplatz beispielsweise für maximal 300 Besucher muss als abgesperrter Bereich mit regulierten Zugängen funktionieren.
Knapp 50 Bewerbungen lagen dem E-Werk für das Festival vor. Gemäß dem Motto „Wir wollen die regionale Szene sichtbar machen“ treten also hauptsächlich Künstler aus der Metropolregion und Bands aus Bayern auf, aber auch einige überregionale Acts, wie Fiva & die Jazzrausch Bigband.
HipHop und Folk
Kabarett gibt es mit Wolfgang Buck, Rolf Miller und Matthias Egersdörfer, es gibt Punk und Metal, Rainer Glas’ Universal Ensemble und die Junge Philharmonie Erlangen, Soul & Pop, HipHop und Folk, es spielt das Theater Kuckucksheim, es gibt Extra-Programme für Kinder und einen Frühschoppen mit der E-Werk-Band.
Holger Watzka: „Die Künstler bekommen wieder Gagen und die lange entbehrte Wertschätzung. Wir sind überzeugt davon, dass das eine gute Idee ist.“
www.e-werk.de/zurueck-auf-die-buehnen
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