Insolvenz abgewendet

Eckental: Autozulieferer apt Products streicht 50 Stellen

5.7.2021, 16:21 Uhr
Beim Eckentaler Autozulieferer "apt Products" scheint die Insolvenz abgewendet. Allerdings verlieren 50 von 106 Beschäftigten ihre Jobs.

© jarmoluk/pixabay (Symbolbild) Beim Eckentaler Autozulieferer "apt Products" scheint die Insolvenz abgewendet. Allerdings verlieren 50 von 106 Beschäftigten ihre Jobs.

Das Eckentaler Unternehmen - eine Tochterfirma der europäisch agierenden "apt Group", die auf Aluminiumverarbeitung spezialisiert ist - stellt in erster Linie Teile für Reise- und Stadtbusse, insbesondere Klappensysteme und Schweißbaugruppen für Türen und Karosserie-Elemente her. Zu den Hauptabnehmern zählen laut dem Rechtsanwalt Holger Rohde, der im Auftrag der Kanzlei Görg den Insolvenzplan erstellte, unter anderem Mercedes-Benz und Iveco. "Durch die Pandemie und ihre Auswirkungen brach das Reisegeschäft stark ein", weiß Rohde.

In Schieflage geraten

Die Folge: Auch der Zulieferer "apt Products" in Eckental geriet mangels Abnehmer für seine Produkte in Schieflage. Insolvenzverwalter Rohde, der zusammen mit dem ebenfalls bei der Wirtschaftskanzlei Görg beschäftigten Anwaltskollegen Michael Nienerza als Sanierungsgeschäftsführer wirkte, spricht von Verlusten "in siebenstelliger Höhe", nachdem ein wesentlicher Kunde seine Aufträge "deutlich reduziert" habe. Insolvenzantrag auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung wegen Überschuldung und drohender Zahlungsunfähigkeit wurde von dem Unternehmen am 15. Dezember 2020 gestellt, danach sei man "mit Hochdruck an die Sanierung gegangen", wie Rohde sagt. Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Georg F. Kreplin wurde zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Der Sanierungsplan wurde von den Gläubigern im Mai 2021 angenommen.

Qualifizierungsgesellschaft gegründet

Ausschlaggebend war laut Rohde, dass man die Lieferantenbeziehungen aufrecht erhalten konnte: "Der Gesellschafter hat mit den Kunden noch während des laufenden Verfahrens neue Lieferverträge abgeschlossen", weiß Holger Rohde. Um umfangreiche Entlassungen kam man bei der Restrukturierung des Unternehmens dennoch nicht herum. Allen vom Stellenabbau betroffenen Beschäftigten - 50 von 106 - wurde die Möglichkeit eröffnet, in eine Qualifizierungs- beziehungsweise Transfergesellschaft zu wechseln. Dies hätten "bis auf sechs oder sieben Betroffene", die aktuell gegen ihre Kündigungen klagen würden, auch alle wahrgenommen. Die Firma "apt Products" gilt aus Sicht der beiden Sanierungsgeschäftsführer Holger Rohde und Michael Nienerza fürs Erste als gerettet, zumal die Corona-Krise überwunden scheint.

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