Effeltricher Narren entführten ins Land der Naschereien

22.1.2019, 11:00 Uhr
Effeltricher Narren entführten ins Land der Naschereien

© Karl-Heinz Wirth

Gespickt mit tänzerischen und humorvollen Einlagen zündete der Effeltricher Fosanachtsverein Allamoschee ein Feuerwerk der guten Laune. "Harry" Harald Wolf moderierte mit launigen Worten nach dem Motto "Sehen, Hören, Begeistert sein" ein 18 Programmpunkte umfassendes und kurzweiliges Programm, das reibungslos über die Bühne ging und nach Meinung vieler Zuschauer den fränkischen Fasching repräsentierte. 

Dafür sorgten vom Fosanachtsverein die Tanzknirpse "Zwetschgala", die Jugend-, Junioren- und Aktivengarde, vier Tanzmariechen, das Allamoschee-Männerballett und die Bleedwaafer. Pünktlich um 19.11 Uhr startete mit elf Gongschlägen, dem Einmarsch der Aktiven und von Präsidentin Elke Mölkner sowie dem Lied "Wir singen Allamoschee" der Abend.

Mit einem herzlichen Applaus wurde der Showtanz "Im Land der Süßigkeiten" der "Zwetschgala" belohnt. Die Kleinsten der Kindergarde waren mit Begeisterung bei der Sache. Weiter ging es mit einem Marschtanz der Jugendgarde bevor der Ur-Erlanger Klaus Karl-Kraus (KKK) die Bühne betrat und für Furore auf der kabarettistischen Plattform sorgte. Auf das Fränkische pocht KKK besonders. Als Franke gibt es für ihn nur einen Fußballverein: Den Glubb.

Für ihn unverständlich ist, dass ein Franke Bayern-Fan sein kann. "Scho, wenn anner a Bayern-Mützn aufsetzt, g’hört dem gleich a Schelln", empfiehlt er als Erziehungsmethode zur Heimatliebe. Als guter Katholik geht er heute noch zu Allerheiligen auf den Friedhof, "heute ist am Tag zuvor Halloween, da kommen einem die Toten gleich selbst ins Haus und betteln um Süßes oder Saures". Harald Wolf gibt Kraus zum Abschied den letzten Kasten Kitzmann-Bier mit, worüber sich dieser riesig freut, denn mit der Schließung der Erlanger Brauerei "haben wir ein Stück Heimat verloren".

Die Tanzmariechen Anna Kupfer und Lisa Siebenhaar zeigten abwechselnd ihr Können auf der Bühne und wurden dafür mit Applaus kräftig belohnt bevor das Schautanzpaar Marie Greif und Clara Decker mit dem Showtanz "Bankräuber" die Halle begeisterten.

Ein Höhepunkt war der "Bärchentanz" der Garde mit dem Männerballett unter dem Motto "Bauer sucht Frau". Hier ist der Trainerin Michelle Willert ein großer Wurf gelungen, denn Garde und Männerballett zeigten eine Kombination aus Akrobatik und Tanz.

Mit Standing Ovation verabschiedete das Publikum und der Fosanachtsverein "Allamoschee" ihr Tanzmariechen Michelle Willert nach 17 Jahren Bühnen-Aktivität — nicht ohne, dass sie vorher noch einen Solo-Tanz hingelegt hatte.

Applaus für Michelle Willert

Sie wird dem Verein jedoch als Trainerin für die mehr als 90 Gardemädchen erhalten bleiben. Einen Querschnitt ihres Könnens zeigten auf der Bühne wieder die "Bleedwaafer". Wie schon seit vielen Jahren hatten auch diesmal Johannes Steinert und Steffen Wolf jede Menge Humor und Informationen zum örtlichen Dorfklatsch im Gepäck. Wer genau zuhörte, wusste, um wen es ging im Dorf. Dass sie auch musikalisch sind, stellten sie gekonnt mit dem Lied "Madla vo Sta" in den Fassungen von Max Rabe, Annenmaykantereit und Herbert Grönemeyer unter Beweis.

Fehlen durfte auch nicht die schon obligatorische "Werbung aus Effeltrich". Präsidentin Elke Mölkner vergab an Umweltminister Thorsten Glauber (FW) einen besonderen Fastnachtsorden und die passende Kleidung dazu. Nicht in der Parteifarbe Orange, sondern in der Vereinsfarbe Grün, erklärte sie und übergab ihm Stiefel, Fliege, Jacke, Umhang und eine Krone.

Altlandrat Reinhardt Glauber wurde ebenfalls mit Umhang und Krone in den Farben Grün und Weiß zur Begleitung mit der flotten Glauber-Ballade ausgestattet. Mit "A wenig, gell und Fei" erklang das Markenzeichen von "Fei Fränkisch Gell". Die vier Musikanten begeisterten schon im Vorjahr das Publikum und waren auch bei der diesjährigen Prunksitzung als Programmpunkt fest eingeplant. 

Mit Stimmung und fränkischem Humor brachten sie ihr Publikum zum Lachen und durften erst wieder die Bühne verlassen als sie ihre Zugaben absolviert hatten.

Der Hausorden wurde nach der Laudatio des letztjährigen Ordensträger Peter Kraus an Maria Brechelmacher verliehen, die sprachlos vor lauter Freude war. Mit dem Schautanz "Schrei, wenn du kannst" und der Musik von "Rammstein" folgte die Aktivengarde. Die beeindruckende Choreographie hatte Michelle Willert mit der Garde einstudiert. Das Männerballett sorgte mit dem "Regentanz" für das Finale der Prunksitzung. Bis in die frühen Morgenstunden tanzten die Gäste dann noch zur Musik der Gruppe "September".

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