Projektstart in Sicht

Ein Fahrrad für jedes Kind: Grünen-Vorschlag kommt bei Stadträten in Erlangen gut an

9.10.2021, 10:30 Uhr
Ein gutes Kinderrad kann der Beginn einer langen und gesunden Fahrrad-Leidenschaft sein.

© Jens Kalaene/dpa Ein gutes Kinderrad kann der Beginn einer langen und gesunden Fahrrad-Leidenschaft sein.

Fahrradfahren soll nicht vom sozialen Status und der Finanzkraft von Familien abhängig sein. "Ein Fahrrad für jedes Kind": So lautet der Antrag der Grüne/Grüne Liste-Stadtratsfraktion, der jetzt im Sozial- und Gesundheitsausschuss (SGA) einstimmig positiv begutachtet wurde. Es wird angestrebt, erste Kinderfahrräder zu Beginn der Radsaison 2022 auszugeben.

Einen Vorschlag zur Lösung hatte die Fraktion gleich mitgeliefert. Um Kinder aus einkommensschwachen Haushalten mit einem Fahrrad auszustatten, biete es sich an, dass die Stadt gebrauchte Räder für Kinder und Jugendliche sammelt, die dann durch die Gesellschaft zur Föderung der Arbeit Erlangen AöR (GGFA) aufbereitet werden.

Beschäftigung für Langzeitarbeitslose

"Wir sind im Jobcenter sehr dankbar für diesen Antrag", sagte GGFA-Vorstand Gerd Worm im SGA. "Wir freuen uns, dass wir noch mehr Langzeitarbeitslose beschäftigen können."

Seit 2019 ist die Fahrradwerkstatt der GGFA mit dem Cafe "Hergricht" in der Westlichen Stadtmauerstraße. Aber schon viel länger ist die GGFA mit der Verwertung von Fundfahrrädern und verwaisten Rädern beauftragt und fest etabliert. Dazu gehören auch Räder, die beispielsweise am Bahnhofsvorplatz abgestellt sind und von ihren Besitzern nicht mehr abgeholt werden.

Künftig sollen also vor allem auch Kinderfahrräder aufbereitet werden. Zirka 130 Kinder, die aus einem "ErlangenPass"-Haushalt stammen, absolvieren jedes Jahr die Fahrradprüfung in der vierten Klasse. Ungefähr die Hälfte von ihnen werde kein eigenes Fahrrad haben, heißt es im Vorfeld des Projekts. Damit ist jetzt schon klar, dass die Zahl der Kinder-Fundräder nicht ausreichen wird.

Aufruf, Räder zur Verfügung zu stellen

Gefragt werden in Zukunft also alle Erlanger Bürgerinnen und Bürger sein, die gebrauchte Kinderräder zur Verfügung stellen können. Nach der Zustimmung des Stadtrats, der Ende Oktober noch endgültig grünes Licht für das Projekt geben muss, kann die Stadtverwaltung damit beginnen, Fahrräder zu sammeln, die für Kinder ab der vierten Grundschulklasse geeignet sind. Mit jedem Fahrrad sollen außerdem ein neuer, qualitativ guter Helm und ein Fahrradschloss herausgegeben werden.

Ziel sei es, den Radverkehrsanteil in Erlangen weiter zu erhöhen und die Mobilität von Menschen ohne Auto zu verbessern, heißt es von Seiten der Grünen/Grüne Liste, die sich über die geplante Verwirklichung des Projekts freuen. "Kinder, die ein eigenes Rad haben, können dieses nutzen, werden sicher, selbstständig mobil und erleben das Fahrrad als alltägliches, praktisches Verkehrsmittel."

Ziel: Radverkehrsanteil in Erlangen erhöhen

Ziel sei es, den Radverkehrsanteil in Erlangen weiter zu erhöhen und die Mobilität von Menschen ohne Auto zu verbessern. „Nur Kinder, die ein Rad haben und regelmäßig fahren können, werden und bleiben sicher auf dem Rad“, sagt Kerstin Heuer, bildungspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion. „Gleichzeitig sind Kinder Multiplikatoren und motivieren vielleicht auch andere in der Familie zum Radfahren.“

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