Ein Zuhause in Erlangen auf Zeit für Forscher

15.7.2017, 14:00 Uhr
Ein Zuhause in Erlangen auf Zeit für Forscher

© Peter Roggenthin

Die Lage könnte idyllischer nicht sein: Am Fuße des Burgbergs baut die FAU ihr neues Gästehaus, das von zahlreichen großen Bäumen umgeben sein wird. Entstehen soll, wie Uni-Kanzler Christian Zens anlässlich des offiziellen Spatenstichs sagte, nicht nur ein "akademischer Rückzugsort" und inspirierender "Begegnungsort". Mit dem Gästehaus wolle man auch einen Ort schaffen, der Erlangen für hochrangige Wissenschaftler aus der ganzen Welt attraktiver macht.

Derzeit verfügt die Universität über vier Gästehäuser mit rund 50 Appartements. Dazu gehört das Internationale Begegnungszentrum in der Erwin-Rommel-Straße, das Gästehaus an der Bergstraße, das Gästehaus "UniKate" im Röthelheimpark sowie weitere acht Appartements in Uttenreuth. Dies sei "viel zu wenig", um Gastforschern aus aller Herren Länder, die sich nur für einen gewissen Zeitraum in Erlangen aufhalten, eine Wohnung anbieten zu können, unterstrich Prof. Günter Leugering, Vizepräsident für Internationale Angelegenheiten, in seiner Begrüßungsrede.

Die zwölf Mini-Appartements zwischen 15 und 35 Quadratmetern Größe, die nun im Jordanweg für hochkarätige Gast-Wissenschaftler entstehen, sollen zumindest teilweise die Platznot lindern.Die Grundidee der "Villa Jordan" sei es gewesen, so Architekt Tim Gräßel, eine "historische Professorenvilla in zeitgemäßem Kontext zu interpretieren". Mit dem Gästehaus solle die Tradition der Bebauung des Erlanger Burgbergs "angemessen" fortgesetzt werden. Herausgekommen ist der Entwurf eines neuen "repräsentativen, zweigeschossigen Gebäudes mit Walmdach" und einer nach Süden ausgerichteten Dachterrasse.

Das Erdgeschoss wurde "sehr weit" gestaltet, um zum Beispiel auch als Veranstaltungsort für Vorträge und Kamingespräche genutzt werden zu können. Im Ober- und Dachgeschoss – beide sind durch ein offenes und großzügiges Treppenhaus zu erreichen – stehen den Gästen möblierte Appartements und Zimmer zur Verfügung. Grässel war sich mit FAU-Vizepräsident Leugering einig, dass das Gebäude eine Hülle sei, "das Leben kommt durch die Bewohner auf Zeit".

Die Fertigstellung der "Villa Jordan" ist für Anfang 2019 geplant. Die Gesamtkosten liegen bei zirka zwei Millionen Euro. Finanziert wird der Neubau aus Stiftungsmitteln.

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