Einkaufswagen wurde in einem Baum in Erlangen geparkt

12.8.2019, 06:00 Uhr
Einkaufswagen wurde in einem Baum in Erlangen geparkt

 

"Um einen so aufwändigen Jahresbericht zu erstellen, haben wir eigentlich gar kein Personal", sagt Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger. Und doch ist ein Heft entstanden das beeindruckend zeigt, wie groß die Bandbreite der Einsätze bei den Erlanger Feuerwehren ist. Möglich geworden ist das wieder, weil die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte sich stark engagieren, um ihre Arbeit darzustellen. Das ganze Jahr über arbeitet das neunköpfige Presseteam aus Mitarbeitern der drei Wachabteilungen an der öffentlichkeitswirksamen Aufbereitung von Einsätzen, Übungen und Veranstaltungen, um sie in Facebook und Instagram vorzustellen. Da wird sich dann auch schon mal mitten in der Nacht nach einem schweren Einsatz an den PC gesetzt, um das Erlebte niederzuschreiben und die Fotos in das System zu stellen. "Dies zeigt das große Engagement für den Arbeitgeber, nämlich der Stadt Erlangen, und das Ehrenamt", stellt Weidinger stolz fest. Bis Ende des Jahres soll auch wieder die eigene Homepage freigeschaltet werden.

Zu den Berichten, die die meisten "Klicks" in den sozialen Medien erhalten haben, gehören auch die Feinbäckerin, die ihren Finger im Mixer eingeklemmt hatte, und der Einkaufswagen, der irgendwie auf einem Baum geparkt worden war. Sie schafften es ebenso in den Jahresbericht wie große und spektakuläre Einsätze.

Dazu gehören brennende Heuballen im Wiesengrund ebenso wie ein Feuer auf einer Dachterrasse in der Altstadt und ein Chlorgasaustritt im Röthelheimbad. Auf die Titelseite des Jahresberichts hat es ein spektakuläres Foto vom Großbrand bei einer Firma in Eltersdorf geschafft.

Das ansprechende Layout des Jahresberichts sei vor allem dem Feuerwehrmann Markus König zu verdanken, der sich in seiner Freizeit das dafür nötige Wissen angeeignet hat, sagt Pressesprecher Christian Seitz. König hat sogar QR-Codes neben einige Berichte gestellt, über die der Leser mit dem Handy Videos zum Thema abrufen kann.

Seitz weiß im Übrigen auch, dass ausgelöste Heimrauchmelder, wie sie in Bayern in jeder Wohnung Vorschrift sind, in Erlangen schon mehrfach Leben gerettet haben. Einmal pro Woche wird die Feuerwehr laut Seitz alarmiert, weil ein solches Gerät an der Zimmerdecke piept. "Ein halbes Dutzend Mal konnten wir so Menschen aus total verrauchten Wohnungen retten", erzählt er. Auch das ist im Jahresbericht nachzulesen.

Die darin enthaltene ausführliche Statistik des Jahres 2018 zeigt auch, dass die Erlanger Feuerwehr zu insgesamt 2238 Einsätzen gerufen wurde. Darunter waren 1151 Hilfeleistungen, 246 Brände, 269 First Responder Erste-Hilfe-Einsätze, 46 ABC-Einsätze, 156 Sicherheitswachen und 370 Fehlalarmierungen, von denen 13 böswillig ausgelöst worden waren. Damit hat sich die Anzahl der Einsätze gegenüber 2017 um rund 20 Prozent erhöht.

Die Erlanger Feuerwehr möchte den Jahresbericht 2018 vor allem papierlos zur Verfügung stellen, um dem Leserverhalten Rechnung zu tragen, aber auch um die Umwelt zu schonen. Darum wurden nur 125 Exemplare gedruckt. Stadträte und Gönner haben bereits einen Link für die Web-Version erhalten, einige gedruckte Exemplare liegen aber auch in der Wachzentrale an der Äußeren Brucker Straße kostenlos zum Abholen

bereit.

Wer sich die Web-Version ansehen möchte, der findet den Jahresbericht auf der Homepage der Stadt Erlangen unter dem Suchwort "Jahresbericht 2018".

Keine Kommentare