Eiskalt und sicher: Impfstoff kann nach Erlangen kommen

11.12.2020, 17:30 Uhr
Eiskalt und sicher: Impfstoff kann nach Erlangen kommen

© Uniklinikum

"Diese Kälte ist nötig, um die Stabilität des Impfstoffs zu gewährleisten. Unter diesen Bedingungen kann er bis zu sechs Monate lagern. Nach der Entnahme ist der Impfstoff noch fünf Tage bei 2 bis 8 °C in normalen Kühlschränken haltbar, muss also in dieser Zeit geimpft werden", erklärt Dr. Tobias Borst, stellvertretender Leiter der Apotheke des Uni-Klinikums Erlangen. Die beiden Ultratiefkühlschränke haben ein Fassungsvermögen von insgesamt 1000 Litern, so dass darin theoretisch etwa 260 000 Impfdosen Platz finden würden. "Ein Lagerproblem werden wir hier also nicht bekommen", versichert Tobias Borst. Zudem sind die Kühlschränke mit Sicherheitsmechanismen ausgestattet. Kommt es zu kritischen Temperaturabweichungen, wird sofort ein Alarm ausgelöst, der die Leitwarte des Uni-Klinikums informiert.

Auf Trockeneis

Geliefert wird der Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer voraussichtlich noch im Laufe des Dezembers. Ab dann sind wöchentliche Lieferungen in die Hugenottenstadt geplant. Der Impfstoff wird tiefgefroren, auf Trockeneis gebettet, per Lkw aus Belgien nach Bayern gebracht. "Der Beginn der Impfungen ist ein zentraler Schritt in der Bekämpfung der Pandemie. Beim Aufbau des Impfzentrums und der Lagerung der Impfstoffe arbeiten Stadt und Universitätsklinikum Hand in Hand. Es ist gar nicht hoch genug zu schätzen, eine solch leistungsstarke medizinische Einrichtung wie das Universitätsklinikum in unserer Stadt zu haben", sagte Oberbürgermeister Florian Janik bei einem Vor-Ort-Termin. Hier informierte er sich gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Joachim Herrmann sowie mit dem Ärztlichen Direktor des Uni-Klinikums Erlangen Heinrich Iro über den Stand der Dinge.

Auch Innenminister Joachim Herrmann sieht die Region gut vorbereitet für die künftigen Corona-Schutzimpfungen. Die Polizeien von Bund und Ländern arbeiteten intensiv daran, eine sichere Auslieferung und Lagerung des Impfstoffs zu gewährleisten. "Wir stellen sicher, dass die Transporte und Zentrallager uneingeschränkt und sicher arbeiten können", so Herrmann. "Dazu gehört auch, dass die Lieferungen nicht durch Impfgegner gestört oder Impfdosen gestohlen werden."

Geplant ist, dass die Bundespolizei den Transport des Impfstoffs bis zu den jeweiligen Zentrallagern wie hier in Erlangen begleitet. "Für die sichere Verteilung des Impfstoffs innerhalb Bayerns werden ausgefeilte Sicherheitskonzepte unter Beteiligung der bayerischen Polizei erarbeitet", erläuterte Joachim Herrmann.

Regionales Verteilzentrum

Das Uni-Klinikum wird eines von acht regionalen Verteilzentren in Bayern. Von hier aus wird der Corona-Impfstoff in die definierten bayerische Impfzentren transportiert. Koordiniert wird die Verteilung von Erlangen aus vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

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