Saisonstart

Endlich wieder Erdbeerzeit! Wir sagen, wo Sie die Vitaminbomben selbst ernten können

22.6.2021, 18:20 Uhr
Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Früchten. Über 1000 Sorten gibt es weltweit und eine der Süßesten heißt ausgerechnet "Korona".

© Sebastian Kahnert/dpa Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Früchten. Über 1000 Sorten gibt es weltweit und eine der Süßesten heißt ausgerechnet "Korona".

Erdbeeren sind der Inbegriff des Sommers: Sie schmecken pur, im Joghurt, als Marmelade oder im Kuchen und machen schon mit ihrer roten Farbe Lust auf die warmen Monate. Gerade beginnt hierzulande die Saison - zwei Wochen später als normalerweise. Klaus Schaufler, der gemeinsam mit seiner Frau Bernadette ein Erdbeerfeld in Erlangen-Steudach betreibt, ist trotzdem zufrieden: "Aufgrund der kälteren Witterung sind wir in diesem Jahr später dran als sonst. Abgesehen davon, hat der regnerische Mai den Erdbeeren aber nicht geschadet - im Gegenteil. An heißen Tagen ist die Verdunstung viel höher, sodass der Boden mit dem Wasser nachliefern gar nicht nachkommt."

Alles sei vorbereitet, dass 2021 ein wunderbares Erdbeerjahr werden kann. "Der einzige Wermutstropfen ist, dass die Pflanzen nach Niederschlägen sehr spät abgetrocknet sind. Dadurch ist der Pilzdruck recht hoch, weil sich Pilzsporen gut vermehren konnten. Aber unterm Strich bin ich sehr zufrieden."

Start der Hochsaison: "Korona" ist eine der Süßesten

Endlich wieder Erdbeerzeit! Wir sagen, wo Sie die Vitaminbomben selbst ernten können

© Danièle Dugré

Das Feld der Schauflers in Erlangen-Steudach ist seit vergangenem Mittwoch geöffnet und wird das nun rund vier Wochen bleiben. "Nächste Woche werden alle Pflanzen tragen und dann herrscht zehn Tage Hochsaison, bis es wieder leicht abnimmt", so der Erdbeer-Experte. Auf seinem Feld werden rund zehn verschiedene Sorten angebaut, die alle unterschiedliche Eigenschaften haben, zum Beispiel hinsichtlich der Farbe, dem Geschmack oder der Festigkeit des Fruchtfleischs. Zu den Beliebtesten und Süßesten gehören neben der Sorte mit dem Namen "Korona" die empfindliche, aber sehr gefragte "Lambada". Seine liebste Sorte, verrät Schaufler, sei aber die "Sonata"-Erdbeere.

Am besten sofort essen

Erdbeeren isst oder verarbeitet man am besten sofort, denn: "Das Lagern von Erdbeeren macht eigentlich keinen Sinn, zwei Tage sind da das Maximum", sagt Schaufler. "Das Wichtigste ist, nicht zu viele Früchte übereinander zu legen, um Quetschungen zu vermeiden. Und vom Kühlschrank rate ich eher ab: Zwar halten die Erdbeeren länger, aber sie beschlagen beim Rausnehmen sofort - und lachen einen eigentlich nicht mehr an." Wer einen kühlen Keller hat, kann die Früchte dort gut aufbewahren.

Erdbeeren auf dem Balkon?

Wer nicht nur selbst pflücken möchte, sondern die roten Beeren einmal selbst im heimischen Garten oder auf dem Balkon anbauen möchte, für den hat Klaus Schaufler auch ein paar Tipps auf Lager, denn dazu braucht es nicht unbedingt Garten oder Feld: "Das geht auch wunderbar in Kübeln. Hierbei ist es besonders wichtig - genauso wie auf dem Acker - keine Erde zu verwenden, in welcher innerhalb der letzten sieben Jahre Erdbeerpflanzen gewachsen sind, um bodenbürtige Krankheiten auszuschließen. Zudem braucht es dauerhaft genügend Wasser. Sie dürfen keinesfalls austrocknen". Er weiß: Für eine Pflanze sollte ein Kübel der Größe 20 mal 20 mal 25 ausreichend sein und Erdbeeren freuen sich über einen sonnigen Standort.


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Vorsicht bei Frost

Meist handelt es sich bei den gängig verkauften Jungpflanzen um überjährige Pflanzen, die im Folgejahr wiederkommen. Maximal drei Jahre können die Erdbeerpflanzen dann beerntet werden. "Im ersten Jahr nach dem Einsetzen von im Spätsommer gepflanzten Erdbeeren haben diese noch keinen Voll-Ertrag", erklärt Schaufler. "Die meisten Erdbeeren können dann im zweiten Jahr geerntet werden."

Die Pflanzen behalten während der drei Jahre ihren Boden. Nur bei der Neupflanzung von Erdbeeren ist es wichtig, frischen Boden zu verwenden, in dem vorher keine Erdbeeren gewachsen sind. Vor dem Winter ist dann wichtig, die Pflanzen zurückzuschneiden und sie vor Durchfrierung des Kübels zu schützen. "Denn dann sind die Pflanzen eigentlich kaputt. Zwar kommen sie wieder, sie werden aber keine Früchte mehr tragen." Nachtfrost bei Plustemperaturen tagsüber sind kein Problem, bei Dauerfrost sollten sie in einer geschützten, aber belüfteten Ecke aufbewahrt oder luftdurchlässig abgedeckt werden.

Düngen nicht vergessen!

Nicht vergessen werden sollte die Düngung: "Jede Pflanze braucht Nährstoffe. Und speziell in Pflanzbehältern ist nicht viel Platz. Durch das begrenzte Volumen des Bodens muss eine gewisse Nährstoffdichte gegeben sein. "Mit einem biologischen Dünger ist das schwierig zu erreichen, daher würde ich für solche Kübel nicht auf eine mineralische Düngung verzichten", empfiehlt Schaufler.

In Sachen Schädlingen fällt seine Antwort klar aus: "Ich mache da gar nichts." Auf seiner Selbstpflückplantage möchte er eine "ordentliche Beere" erzeugen, die nicht mit Pflanzenschutzmitteln belastet ist. Nur auf die Pilzbekämpfung kann er nicht verzichten, da schimmlige Beeren nicht gepflückt und aus dem Feld entfernt werden - und dadurch der Sporendruck zu hoch ist. "Zuhause macht man das ja nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern aus Spaß an der Sache. Da braucht es dann keine Chemie und ich würde darauf verzichten." Trotzdem können meist Früchte geerntet werden.

Schutz vor Schmutz

Wer mehrere Erdbeerpflanzen in einer Reihe pflanzen möchte, sollte zwischen den einzelnen Pflänzchen 30 Zentimeter Platz lassen und wer Erdbeeren in den Boden pflanzt, sollte Stroh auslegen: "Der fallende Tropfen lässt den Boden hochspritzen und die Beeren werden schmutzig, was wiederum Pilzkrankheiten begünstigt. Darum ist es wichtig, eine Stroheinlage zu machen, wenn die Beeren rot werden."

Erdbeeren aus der Region

Frisch vom Feld kommen Erdbeeren direkt aus der Region. Hier finden Sie passende Anlaufstellen im Landkreis:

  • Spargel- und Erdbeerhof Kreß Morgentau: Hofladen Königstraße 9, 91086 Aurachtal mit zwei Verkaufsständen in Erlangen: Nägelsbachstraße und Buckenhof.
  • Selberpflückfeld Erdbeeren Schaufler: Steudacher Ortseingang neben dem Wohnhaus der Straße St. Michael 17, 91056 Erlangen.
  • Biohof Kerschbaum: Apostelstraße 3a, 91334 Hemhofen.
  • Selbstvermarktung Wehr: Ailsbach 8, 91475 Lonnerstadt
  • Erdbeerhof Schuster: Teichäckerstraße 5, 96181 Untersteinbach und zum Selberpflücken auf dem Feld in Erlangen-Höchstadt: Am Aischpark, Höchstadt.
  • Huckepack Erlebnisernte: Hofladen und Selbsterntefeld: Vacher Straße 30, 91056 Erlangen.

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