Erlangen: CSU-Verbal-Attacken gegen OB Florian Janik

28.1.2020, 05:52 Uhr
Erlangen: CSU-Verbal-Attacken gegen OB Florian Janik

© Edgar Pfrogner

Die Rollen beim Neujahrsempfang der CSU Erlangen und der CSU Erlangen-Höchstadt sind an diesem Vormittag in der bestens besuchten Ladeshalle klar aufgeteilt: Auf der einen Seite ERH-Landrat Alexander Tritthart, der zuversichtlich auf die bevorstehende Wahl blickt, in der er sein Amt, das im „richtig viel Spaß und Freude bereitet“, verteidigen möchte. Hinzu kommt ein tiefenentspannter bayerischer Ministerpräsident Markus Söder, der durchaus witzig bei seiner Rede den Blick zwischen München und Erlangen hin- und her huschen lässt.


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Und dann ist da noch Jörg Volleth. Der Mann, der im März als Oberbürgermeisterkandidat der CSU antritt, um diesen Posten von der SPD zurückzuerobern.

Erlangen: CSU-Verbal-Attacken gegen OB Florian Janik

© Harald Sippel

Keine Frage, der Wahlkampf hat nun für die CSU so richtig begonnen. Daran lassen die kämpferischen Worte Volleths in seiner kurzen Rede keine Zweifel aufkommen. „Viel versprochen, wenig erreicht.“ So lautet das Zeugnis, das Volleth dem amtierenden OB Florian Janik samt der von der CSU „ungeliebten Ampelkoalition“ ausstellt. Attackiert wird eine „überzogene linke Symbolpolitik“. Volleth mit Blick auf die von der Stadtratsmehrheit abgelehnten CSU-Vorschläge für eine „Klimaoffensive“ wie mehr Geld für den Busverkehr oder den Ausbau des Radweg-Netzes: „Der Oberbürgermeister ließ den Klimanotstand ausrufen, passiert ist aber nicht viel.“

Eine „engstirnige Haltung“ wirft er seinem Kontrahenten beim geplanten Stadtteil West III, dessen Weiterentwicklung durch einen Bürgerentscheid verhindert wurde, vor. Volleth vermisst vor allem den rechtzeitigen Dialog mit Anwohnern, Grundstückseigentümern und den Bürgern. „Hier wurde nur polarisiert. Das Handeln war an Dummheit und Dreistigkeit nicht zu überbieten — und dafür hat er die Quittung erhalten.“ Volleths Fazit: „Der OB und die Stadtregierung haben keine Visionen für Erlangen.“

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Im Gegensatz zu seinem Partei-Freund beschäftigte sich Bayerns Ministerpräsident Söder eher subtil mit Erlangens OB Janik. Er erwähnte, dass der Kontakt zwischen München und Erlangen auf politischer Ebene manchmal „schwierig“ sei. Für Söder eine „Stilfrage“. Auslöser dafür sei, so lässt sich folgern, Florian Janik. Denn mit den OB-Kollegen aus Nürnberg und Fürth würde es ein „vernünftiges Miteinander geben“ — obwohl auch diese beiden Politiker der SPD angehören. Anschließend gab es einen Lob-Rundumschlag für Erlangen, den Landkreis und die Uni sowie eine ausdrückliche Warnung vor der Verrohung der politischen Kultur und vor der AfD.

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