Erlangen: Die absurden Flügel der Fantasie

1.7.2014, 15:45 Uhr
Erlangen: Die absurden Flügel der Fantasie

© NN

In Russland ist es kalt. So kalt, dass die Schuhe im Schnee festfrieren können. Nicht zuletzt dann, wenn man mit anderen Dingen beschäftigt ist. In „Die Reise nach Brasilien“ planen Kolja und Petja deshalb endlich dorthin zu kommen, wo die Sonne scheint und exotische Tiere zu Hause sind.

Für Kinder ab 5 Jahren ist dieses Stück von Daniil Ivanovic Charms, der 1905 in St. Petersburg geboren wurde, Mitbegründer der Avantgarde-Gruppe „Vereinigung der Realen Kunst“ war und sich durch fantasievolle Kinder- und Jugendstücke einen Namen gemacht hat, empfohlen. Seine „Reise nach Brasilien“ bringt mit vielen surrealen Anleihen die Fantasie der Betrachter in Schwung, hat keinerlei Berührungsängste mit dem Absurden. Unter uns: Auch Erwachsene werden bei der Inszenierung ihren Spaß haben.

Regisseur Markus Steinwender bringt die Schauspieler dazu, ihre ganze Spielfreude zu entfalten. Violetta Zupancic und Lisan Lantin spielen das liebenswerte und streitlustige Pärchen Kolja und Petja mit rollenden Augen und Lust auf fast schon dadaistische Wortgefechte. Wenn ein groß angelegter Ja-Nein-Doch-Dialog keine Langeweile, sondern jede Menge Lacher bei Alt und Jung erzeugt, hat das Team auf der Bühne die richtige Dosis an Übertreibung gefunden. Wunderbar die Slapstick-Einlagen, wenn auf den Rollbändern des Flughafens herumgeturnt wird.

Hinzu kommt Winfried Wittkopp, der als Kapitän, Beobachter und Erzähler die Fäden der Handlung in seinen Händen hält. Er steuert auch die Musik bei. Ob es Kolja und Petja bis nach Brasilien schaffen, wird jetzt natürlich nicht verraten. Wer es wissen möchte, muss sich aber leider bis zu den nächsten Aufführungen ab November gedulden.

Weitere Aufführungen: 1. und 2. 11., 6. bis 8.12., 4. und 6. Januar.

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