Verpackungsabfall

Erlangen: Die Reaktion auf den Müll im Schlossgarten und an anderen "Hotspots"

17.4.2021, 12:28 Uhr
Bilder wie dieses boten sich den Besuchern des Schlossgartens während der letzten Wochenenden immer wieder.

© Klaus-Dieter Schreiter Bilder wie dieses boten sich den Besuchern des Schlossgartens während der letzten Wochenenden immer wieder.

Volle oder gar überfüllte Abfalleimer kannte man in der Stadt bisher nur während der einschlägigen Feste, wie der Bergkirchweih oder des Marktplatzfests. Doch inzwischen quellen die Behälter an vielen Orten in der Stadt gerade jetzt im Frühjahr förmlich über. Das aber soll bald vorbei sein.

Wer während der letzten Wochenenden durch den Schlossgarten gegangen oder auch an anderen "Hotspots" gewesen ist, wo die Menschen versucht haben, dem Corona-Stress etwas zu entkommen, der mag sich manchmal gefühlt haben wie auf einer Müllhalde. Nicht nur, dass die Mülleimer voll waren, der Abfall lag sogar haufenweise daneben, etlicher Müll war gar vom Wind verstreut worden.

Es waren vor allem verschmierte Pizzaschachteln, zum Teil auch Essensreste, To go- und Eisbecher, die die Gegend verunstalteten. Auch leere Alkoholflaschen lagen überall herum. Einige "ordentliche" Menschen hatten ihren Müll zwar in Papier- und Plastiktüten gepresst, aber die dann neben den ohnehin schon vollen Mülleimer geworfen, anstatt ihn bis zum nächsten leeren Mülleimer zu tragen oder ihn einfach mit nach Hause zu nehmen.

Kurzfristige Reaktion auf Müll nicht möglich

Das Problem kennt der Leiter der Abteilung Stadtgrün, Christoph Kintopp, nur allzu gut. Allerdings hat er derzeit kein rechtes Mittel dagegen. "Traditionsgemäß" werde erst ab dem 1. Mai an den Wochenenden verstärkt geleert, bestätigt er den Erlanger Nachrichten auf Anfrage. Weil die Planungen und die Ausschreibungen für die Saisonarbeiter ein halbes Jahr vorher laufen, sei man nun nicht in der Lage, kurzfristig auf den vermehrten Müll zu reagieren.

An Ostern habe man allerdings einen Wochenenddienst gehabt, der für leere Abfallbehälter gesorgt habe, sagt Kintopp. "Wir leeren täglich, allerdings sind wir noch nicht an die jetzige Situation angepasst." Erst ab dem 1. Mai sei man personell so ausgestattet, dass man im "Sommermodus" arbeiten könne.

Mehr Mülleimer würden das Problem nicht lösen, meint Kintopp, weil man das Personal für deren Leerung nicht habe. "Wir können nicht mehr Mitarbeiter in den Dienst rufen, weil uns die in der Woche fehlen würden." Aus diesem Grund werde auch für das durch Corona überhöhte Müllaufkommen keine Extraschicht gemacht.

"Sommermodus" wird vorgezogen

Momentan, bestätigt er im Gespräch mit dieser Zeitung, findet die letzte Leerung Freitagmittag statt, die nächste ist dann erst wieder am Montagmorgen. Nach dem Gespräch aber hat Kintopp bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offenbar noch einmal nachgehakt. Denn eine seiner freundlichen Damen hat den Erlanger Nachrichten später telefonisch mitgeteilt, man habe den eigentlich ab dem 1. Mai geplanten "Sommermodus" um zwei Wochen vorziehen können.

Das bedeutet: Bereits ab dem kommenden Wochenende werden die Mülleimer in der Stadt auch samstags und sonntags geleert. Bilder von überfüllten Mülleimern und verstreutem Müll, wie sie während der letzten Wochenenden zu sehen waren, soll es dann nicht mehr geben.

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